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Ist die neue Boeing 777-300ER der Swiss wirklich so toll? Die Antwort haben wir an Bord gesucht - und ja, dieses Interieur schlägt alles, was wir in einem Swiss-Flieger bislang gesehen haben.
Die «Triple Seven» ist auf dem Flughafen Zürich-Kloten von einer grossen Gästeschar in Empfang genommen worden. Zuvor hatte die Boeing 777-300ER – begleitet von zwei F/A-18 der Schweizer Luftwaffe – den Flughafen Zürich-Kloten im Tiefflug überflogen, um dann kurz nach 9 Uhr zu landen.
Die Schweizer Luftwaffe hat die neue Swiss-Boeing 777 im Rahmen eines Trainings für Luftpolizeieinsätze begleitet, so Luftwaffenchef Jürg Nussbaum.
Nach der Landung wurde die Maschine von Wasserfontänen der Flughafenfeuerwehr begrüsst. Die Piloten winkten mit einer Schweizer Flagge aus dem Cockpit. Das Ereignis hatte hunderte Flugzeugfans, Schaulustige, Prominente und Medienleute angelockt.
Der Blick ins Innere des neuen Flaggschiffes zeigt: Die Ausstattung dieses Flugzeuges sieht anders aus.
Insgesamt hat die Schweizer Fluggesellschaft für 3 Milliarden Franken neun Boeing 777 bestellt, welche bis 2018 die bisherigen Langstreckenflieger des Typs Airbus A340 ersetzen sollen. Die Boeing 777 fasst 121 Passagiere mehr als die A340. Total hat sie 340 Sitze, davon 8 in der Ersten Klasse, 62 in der Businessklasse und 270 in der Economy.
Zudem hat die Boeing mit 945 Kilometern pro Stunde eine um 45 km grössere Höchstgeschwindigkeit als der Airbus A340. Zudem ist die Reichweite der auch Triple Seven genannte Maschine um 4000 km grösser. Überdies verbraucht sie 23 Prozent weniger Flugbenzin pro Sitzplatz.
Mehr Komfort, mehr Beinfreiheit
Die Passagiere können sich in der Ersten und in der Businessklasse über mehr Komfort freuen. In der Economy rücken die Passagiere indes näher zusammen. Neu sitzen sie dort in einer Zehnerreihe. Zudem ist der Sitzabstand mit knapp 79 Zentimetern um 2,5 cm kleiner als im Airbus A340.
Dennoch verspricht die Swiss mehr Beinfreiheit. Ein Grund sei "die verbesserte Konstruktion und Geometrie des Sitzes". Zudem befänden sich unter den Sitzen keine Boxen von Bordunterhaltungssystemen mehr. Allerdings schränken die Sitzstreben die Beinfreiheit im Gegenzug wieder ein, wie ein Augenschein der sda ergab. Der "Einsatz neuester Sitzkissentechnologie" soll den Komfort erhöhen.
Ausserdem gibt es einen 28 cm grossen persönlichen Touchscreen und drahtloses Internet im ganzen Flugzeug. Des Weiteren steht den Passagieren ein Selbstbedienungskiosk mit Snacks und Getränken zur Verfügung.
Über den Wolken telefonieren
Für eine Testphase von einem Jahr führt die Swiss die Handytelefonie über den Wolken ein. Auch SMS sollen möglich sein. In Onlineforen löste die Ankündigung der Telefonie während des Fluges viel Kritik aus. Bei der Swiss hiess es, man werde die Testphase eng begleiten und etwaige Kundenrückmeldungen sorgfältig prüfen.
360 neue Stellen
Die neuen grösseren Maschinen benötigen auch mehr Personal. Dafür werden in den kommenden Jahren 360 neue Stellen geschaffen. Die erste neue Boeing fliegt zunächst nach Nordamerika. Die weiteren Maschinen, die nach und nach eintreffen, werden ab Sommerflugplan primär auf Strecken nach Hongkong, Bangkok, Los Angeles, San Francisco, Sao Paulo und Tel Aviv eingesetzt.
Die Boeings sind nicht die einzigen neuen Flugzeuge, die die Swiss erhält. Ab Sommer soll auch die neue CSeries von Bombardier eintreffen, welche die veralteten Avro-Jumbolinos ersetzen soll, die weniger Passagiere fassen. Die grösseren Flugzeuge der Europaflotte sind nötig, um mehr Umsteigepassagiere für die grösseren Langstreckenflieger nach Zürich transportieren zu können. (sts/sda)
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