MMA-Kämpferin Bestare Kijac bei «TälkTäglich».

TeleZüri

«TalkTäglich»
Zwischen Spitex und Ring: Diese Frau schwingt profimässig ihre Fäuste und arbeitet gleichzeitig als Pflegerin

Bestare Kijac ist Mixed Martial Arts Kämpferin aus Leidenschaft und bestritt dieses Jahr ihren ersten Kampf in der Schweiz. Doch die Sportlerin kann auch ganz anders: Denn sie ist Pflegerin bei der Spitex und betreut tagsüber kranke und alte Patienten.

Gülpinar Günes
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Normalerweise pflegt Bestare Kijac alte und kranke Menschen in ihrem Alltag, kümmert sich um ihre Wunden und Gebrechen. Wenn sie aber in den Ring steigt, dann wird sie regelrecht zu einer Bestie und lässt ihre Fäuste fliegen: Kijac ist eine von gerade mal zwei professionellen Mixed Martial Arts (MMA) Kämpferinnen der Schweiz. Das ist eine der brutalsten Kampfsportarten der Welt. Die Kampfsportlerin hat bisher sechs Profikämpfe bestritten und drei davon gewonnen. Doch die 34-Jährige ist mehr als nur eine Kämpferin und steht auch zu ihrer einfühlsamen Seite.

«Ich kann vollkommen verstehen, dass der Sport für Aussenstehende brutal scheinen mag», sagt die Winterthurerin während ihres Auftritts bei «TalkTäglich». Sie aber sehe in ihren Schlägen Kampftechniken, die sie sich wieder und wieder bei ihren Trainings einprägen muss. Schliesslich verbindet sie mit dem Kampfsport, zu dem sie über Karate gefunden hat, mehr als nur Sport.

Der Sport hilft ihr durch schwierige Momente

In 2012 findet sich Kijac in einer psychisch schwierigen Phase wieder, wird Magersüchtig und trainiert nicht mehr. Erst als sie wieder Kampfsport treibt, stabilisiert sich ihre Situation. Gegenüber «TalkTäglich» sagt sie:

«Der Sport hat mich wieder gefordert und aufgrund dessen konnte ich die Magersucht ohne fremde Hilfe bewältigen.»

Im September dieses Jahres bestritt sie schliesslich auch den ersten Kampf ihrer Karriere vor Schweizer Publikum. Das Reportagemagazin «+41» begleitete sie dabei:

«+41» / TeleZüri

Mixed Martial Arts (MMA)

Mixed Martial Arts ist eine Vollkontakt-Kampfsportart, die Schlag- und Tritttechniken verschiedener Kampfsportarten verbindet, etwa Boxen, Karate, Taekwondo der Muay Thai. Auch werden Bodenkampf- und Ringtechniken vom Ringen oder von Judo eingesetzt. MMA gilt als besonders brutal, da auch Gegner geschlagen werden dürfen, die bereits am Boden liegen.

«Mit einem blauen Auge davongekommen»

Der Kampf endete leider in der Niederlage für Kijac und hier und da zierten Veilchen ihr feines und weibliches Gesicht. «Wenn ich nach einem Kampf wirklich verletzt aussehe, gehe ich zu keinem neuen Patienten», erzählt sie bei «TalkTäglich».

Doch ihre bisherigen Patienten wissen alle bescheid über das Hobby der 34-Jährigen. Wenn sie hin und wieder mit einem blauen Auge auftauche, nehmen sie es gelassen. «Die Patienten schauen mich dann an und lächeln», sagt Kijac. «Ah, schon wieder ein blaues Auge», heisse es dann manchmal. «+41» durfte auch hier einen Blick über ihre Schulter werfen:

«+41» / TeleZüri

(gue)