Nach drei Turniersiegen auf Sand ist Rafael Nadal Favorit auf den Sieg bei den French Open. Doch wie meist dämpft er die Erwartungshaltung.
Mit Siegen in Monte Carlo, Madrid und Barcelona spielt Rafael Nadal (30) auf Sand so gut wie auf dem Höhepunkt seiner Schaffenskraft. Weil Titelverteidiger Novak Djokovic und Vorjahresfinalist Andy Murray schwierige Monate mit schlechten Resultaten hinter sich haben, hat sich der Mallorquiner in die Rolle des Topfavoriten gespielt. Es wäre bereits sein zehnter Titel in Roland Garros.
Doch daran denkt Nadal nicht. Vielmehr sieht er sich verfolgt von den Dämonen der Vergangenheit. Im Vorjahr hatte er wegen einer Verletzung am Handgelenk nicht zur dritten Runde antreten können und sass auf dem Rückweg ins Hotel weinend auf dem Rücksitz eines Taxis. Nadal ist vorsichtig geworden: «Ich kam im letzten Jahr mit positive Gefühlen. Ich hoffe, dass sich diese Geschichte nicht wiederholt.»
Wie immer schiebt er die Rolle des Favoriten von sich. «Mir ist egal, was ihr denkt und sagt. Mir ist auch egal, ob ich ein Kandidat auf den Sieg bin. Ich habe nur eine Chance, wenn ich gut spiele, gesund bin und jedes Training und jeden Match mit der richtigen Einstellung angehe.» Er verstehe, dass er als Anwärter auf den Sieg gelte, «aber es ist mir wirklich völlig egal, was ihr über mich schreibt.»
Zuletzt erholte sich Nadal für ein paar Tage in seiner Heimat auf Mallorca. «Ich war müde nach so vielen Spielen. Aber das ist in Ordnung, weil es heisst, dass ich viel Erfolg hatte. Ja, ich bin müde und hier in Paris ist es auch etwas heiss. Abe rich bin glücklich, hier zu sein. Jetzt muss ich gut spielen, das ist alles.» Für Nadal wäre es der 15. Grand-Slam-Titel der Karriere, der bereits zehnte in Roland Garros.
An den Australian Open verpasste Nadal den Titel – er verlor den Final gegen Roger Federer: