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Sport (SZ, GT, OT)
Edith Wolf-Hunkeler und Marcel Hug gewinnen den Rollstuhl-Marathon. Der mehrfache Weltrekordhalter Hug war eine Klasse für sich: im Ziel hatte er bereits 45 Sekunden Vorsprung auf seine Konkurrenten. Auch Hunkeler setzte sich deutlich ab.
Nachdem es beim samstäglichen Paracycling-Einzelzeitfahren in Recherswil vor allem durch Pfützen gegangen war, blieb es am Sonntag beim Strassenrennen und dem internationalen Rollstuhlmarathon in Oensingen trocken – bei den Siegerehrungen kam sogar die Sonne hervor. Ideale Bedingungen für die internationale Weltspitze mit Fahrern, die aus den USA, Malaysia und Japan angereist waren.
Und dann gab es auch Schweizer Siege bei den Frauen und Männern im Rollstuhl-Marathon zu feiern. Der mehrfache Weltrekordhalter Marcel Hug war eine Klasse für sich. Als der 27-Jährige mit dem futuristischen Silberhelm bei der letzten Steigung angriff, konnte kein Gegner mithalten. Im Ziel hatte er bereits 45 Sekunden Vorsprung auf den Amerikaner David Weir und den Japaner Hokinoue Kota.
«Oensingen ist mein Heimrennen. Es bedeutet mir sehr viel», sagte Hug. «Ich bin zufrieden mit meiner Leistung, denn ich konnte die Gegner distanzieren, die an der kommenden WM zu den Favoriten zählen.» Auch bei den Frauen gab es einen Schweizer Erfolg: Edith Wolf-Hunkeler lieferte sich mit der Amerikanerin Amanda McGrory ein spannendes Duell und setzte sich in der Schlussrunde deutlich ab.
Das Handbikerennen (Kategorie MH2) über 70 Kilometer verlief extrem spannend. Zunächst jubelte Jean-Marc Berset eine Runde zu früh, weil er glaubte, den Sprint der Spitzengruppe aus zehn Fahrern gewonnen zu haben. Als es wirklich zählte, da hatte der Franzose David Franek um zwei Zehntelsekunden die Nase vorne. Lokalmatador Heinz Frei, der tags zuvor vor Franek gewinnen konnte, belegte knapp dahinter den dritten Platz – war aber darüber nicht unglücklich.
Bei den Frauen der Kategorie WH3 lieferten sich die St. Gallerin Sandra Graf und die Russin Svetlana Moshkovich einen packenden Sprint, und wie in Recherswil hatte die Russin ihre Nasenspitze wieder eine Sekunde früher im Ziel. Die Kategorie WH2 wurde dagegen von Weltmeisterin Ursula Schwaller nach Belieben dominiert. Es waren nicht nur die Spitzenathleten am Start, auch viele Breitensportler und Nachwuchstalente nutzten die Gelegenheit, um sich im Wettkampf zu messen. Bei den Juniorinnen U20 gab es sogar einen Solothurner Doppelsieg mit der 16-jährigen Lisa Schulthis aus Langendorf und der 13-jährigen Derendingerin Licia Mussinelli.
Insgesamt waren 29 verschiedene Kategorien am Start. «Ich bewundere solche Sportler. Er hat zum Beispiel nur ein Bein und nur einen Arm und fährt Rennvelo», sagte OK-Präsident Josef Ingold. Er zog ein positives Fazit: «Es ist schon toll, dass wir immer wieder die besten Athleten der Welt nach Oensingen locken können. Unser Rennen liegt ideal im Kalender und alle wollen bei uns die Limiten für die WM erfüllen.» Einzig mit dem Zuschaueraufmarsch war Ingold nicht zufrieden. «Wir werden analysieren, ob es am Wetter oder daran liegt, dass das Rennen erstmals am Sonntag gestartet wurde.»