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Sport (SZ, GT, OT)
Der EHC Olten will das Schönwetter-Image ablegen und sich über den Kampf definieren. Die Neuzuzüger sollen ihren wertvollen Beitrag dazu leisten. Sportchef Marc Grieder sieht dem Saisonstart positiv entgegen.
Marschieren die EHCO-Spieler aus ihrer Kabine im Kleinholz auf das Eis, so passieren sie auf dem Weg hinaus an der Tür ein Sprichwort, worauf geschrieben steht: «Gewinnen ist nicht alles. Es ist das Einzige.» Die Lebensweisheit für Sportler ist schon das eine oder andere Jahr an dieser Tür zu lesen, doch noch selten war sie so zutreffend wie in dieser Saison.
Über die Einstellung, den unbändigen Willen mit viel Kampfgeist und Herzblut will sich ein jüngerer, aber grösser und schwerer gewordener EHC Olten in dieser Saison definieren. Oder anders ausgedrückt: Der EHC Olten will das in den letzten Jahren akzentuierte Schönwetter-Image ablegen und wieder ein unangenehm zu spielender Gegner sein.
Trainer Fredrik Söderström sagte im Saisonstart-Interview mit dem «Oltner Tagblatt»: «Letzte Saison hatte ich oft das Gefühl, dass die Gegner gerne gegen uns spielen, weil es nette Spiele waren. Es war nicht unangenehm, gegen uns anzutreten. Ich hoffe, dass wir – auf intelligente Art und Weise – einen Weg finden, dem Gegner mehr unter die Haut zu gehen.»
In den Tagen vor dem Saisonstart hatte Trainer Söderström sowie Sportchef und Assistenztrainer Marc Grieder in den geschäftlichen Räumlichkeiten von Präsident Marc Thommen die Spieler zu einem Treffen gebeten – das Thema: Das Verhalten, die Einstellung, das Benehmen. Zehn Punkte gab Söderström in seiner Präsentation den Spielern mit auf den Weg, die sie während der Saison an den Tag legen sollen, ohne dafür ein kleines Quäntchen Talent zu benötigen:
Marc Grieder ist sowohl als Sportchef wie auch als Assistenztrainer angetan vom Team. «Ich habe ein gutes Gefühl. Die Neuen haben sich im Sommer sensationell in die Mannschaft integriert – und das trotz umständlichen Trainingsbedingungen. Ich denke, das Team harmoniert, sie helfen einander, sind füreinander da, mögen sich etwas gönnen und halten sich an die Regeln.»
Ich will uns mit niemandem vergleichen. Wir schreiben unsere eigene Geschichte.
(Quelle: Marc Grieder, Sportchef EHC Olten)
Auf ein konkretes Saisonziel in Zahlen verzichtet der EHC Olten in diesem Jahr. Eine Top-4-Platzierung soll dennoch angepeilt werden und scheint mehr als im Bereich des Möglichen zu sein. Söderström sagt dazu: «Ich finde das immer schwierig, weil man die Ziele eben nicht nur zu hoch sondern auch zu tief ansetzen kann und damit falsche Signale aussendet. Für uns geht es primär darum, dass wir von Spiel zu Spiel etwas aufbauen wollen, um dann in den Playoffs bereit zu sein.»
Und auch Marc Grieder sagt: «Ich will uns mit niemandem vergleichen. Wir schreiben unsere eigene Geschichte.» Und diese Geschichte soll mit nicht weniger als acht neuen Köpfen im Kader geschrieben werden.
Marc Grieder sagt als Sportchef mit wenigen Worten, was er von den Neuzuzügen erwartet:
Jens Nater: «Spielt ein einfaches, unaufgeregtes, abgeklärtes Eishockey und fällt daher kaum auf. Ich mag das. Er bewegt sich gut und harmoniert bereits gut mit Philipp Rytz. Könnte noch etwas entschlossener auftreten und physischer agieren.»
Nico Gurtner: «Schade hatte er sich verletzt. Aber er ist auf dem Weg zur Besserung. Er kann physisch hart spielen, spielt entschlossen und kennt kein Zögern. Kann noch etwas an seiner Agilität arbeiten.»
Daniel Carbis: «Hat viel Erfahrung, kann ein Gradmesser für die Jungen sein. Ihn zeichnet aus, dass er den Raum für seine Mitspieler aufreissen kann und vor dem Tor gefährlich ist. Er geht dorthin, wo es wehtut.»
Leonardo Fuhrer: «Ein kompakter Spieler: Guter Schuss, hat das Auge für den Mitspieler, guter Zug aufs Tor mit viel Wasserverdrängung. Aber auch er kann noch agiler werden.»
Noah Fuss: «Das Küken im Team, von vielen auf seine Körpergrösse reduziert, ich finde, da wird man ihm nicht gerecht. Sehr talentiert, spielt gradlinig und ohne Angst. Wird wertvolle Erfahrungen sammeln.»
Cyril Oehen: «Starke Vorbereitung, spielt genau das, was wir von ihm erwarten: Gradlinig, bleibt am Gegner dran, macht die Checks fertig. Muss noch schnörkelloser auftreten und offensiv mehr kreieren.»
Cédric Hüsler: «Charakterlich top, sehr wertvoll für das Team. Ein kompakter Spieler, kann hart spielen und clever auftreten.»
Jerome Portmann: «Schon in der ersten Woche den Arm gebrochen, was für ein Pech! Trainiert wie ein Besessener an seiner Rückkehr. Er wird viel Feuer ins Spiel bringen.»