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Wiler-Ersigen gewinnt zum Auftakt in die Playoff-Finalserie gegen Tigers Langnau verdient mit 6:5 nach Verlängerung
Die klassische Samstagabend-Unterhaltung ist tot. Von Zahlen von Kulenkampf, Gottschalk oder Mäni Weber können Lanz und Co. nur noch träumen. Die Tage von «Wetten, dass . . .» sind gezählt und «The Voice of Switzerland» kämpft ebenfalls gegen den lästigen Quotenschwund. Mit der Gunst des Publikums tut sich auch das Unihockey schwer. Erst eine Partie ritzte in dieser Saison die Tausendermarke. Das änderte sich auch Samstagabend nicht. Bei weitem nicht.
Nur 723 Zuschauer
Nur gerade 723 Zuschauer fanden den Weg ins obere Bigental zur ersten Playoff-Final-Begegnung. Laue Kost wurde dem Publikum allerdings nicht serviert. Wie bei «The Voice of Switzerland war in Biglen ein Philipp Fankhauser fürs Amüsement zuständig. Nicht als Juror, sondern als Stockakrobat in der Espace-Arena. Der Unihockey-Fankhauser liegt in dieser Saison wie sein Namensvetter hinter früheren Werten zurück. Nach seinem Australien-Aufenthalt, einer Oberschenkel-Zerrung, einer Sehnenentzündung und überstandener Krankheit findet der Nationalmannschaftsstürmer aber allmählich wieder den Rhythmus und wird zum Taktgeber für sein Team.
Mit seinem Pass zum Anschlusstor zum 1:2 durch Matthias Hofbauer leitete der 24-Jährige den Umschwung in einer Partie ein, die mit seinem Tor in der achten Minute der Verlängerung ihren Höhepunkt fand. «Es war ein perfektes Drehbuch. Nach einem schwachen Start vermochten wir uns kontinuierlich zu steigern,» erklärte Fankhauser. Die grosse Figur zum Finalauftakt war neben ihm der Captain von Wiler-Ersigen. Matthias Hofbauer, der bereits in den letzten Spielen einen klaren Aufwärtstrend erkennen liess, überzeugte nicht nur als Aggressivleader, sondern auch durch seine Treffsicherheit. Hofbauer erzielte vier Treffer.
Zahn gezogen
Mit dem Sieg haben die Wiler den Langnauern einen ersten Zahn gezogen. Drei weitere sind nötig, bis die Tiger erlegt sind. Dass es bis dorthin noch ein weiter Weg ist, weiss auch Philipp Fankhauser. «Die Serie wird umkämpft bleiben.» Immerhin: Anstatt von Tiger-Gebrüll, dröhnte nach dem Spiel gepflegte Disco-Musik aus der Kabine der Grünweissen. Philipp Fankhauser, der aus der Jury, hätte seine Freude gehabt. Die beiden haben sich übrigens auf Einladung des Musikers bereits kennen gelernt. «Jetzt wäre ich an der Reihe», sagt der Siegtorschütze und schmunzelt. In den nächsten zwei Wochen gäbe für eine Revanche es genügend Gelegenheiten.