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Acht Solothurner Clubs dürfen sich Hoffnungen machen auf eine Teilnahme am Schweizer Cup in der kommenden Saison.
Auffahrt ist der Feiertag, den sich alle Amateurfussballer fett anstreichen in ihrer Agenda. Weniger aus religiösen Gründen, sondern weil an diesem Tag mittlerweile schon traditionell die regionalen Cupfinals über die Bühne gehen. Einmal vor mehr als 1000 Zuschauern auflaufen zu können, ist der Traum jedes Amateurfussballers. Dem Sieger winkt nicht nur der Pokal, sondern die Teilnahme am Schweizer Cup in der folgenden Saison.
Am Cupfinal-Tag trifft sich jeweils die ganze Fussball-Szene des Kantons. Im vergangenen Jahr sahen rund 1500 Zuschauer den 3:1-Triumph des FC Iliria über den FC Grenchen 15 auf dem Sportplatz Widi in Zuchwil. Am 10. Mai 2018 waren es 1250 Kiebitze auf dem Biberister Giriz, die miterlebten, wie Kevin Marthaler den FC Bellach mit vier Toren gegen Fulenbach zum zweiten Cupsieg in Serie schoss.
Unvergessen bleiben auch die Bilder aus dem Jahr 2016, als die Fans des FC Iliria
das Stadion in Solothurn in eine rot-schwarze Festhütte verwandelten. Fast 2500 Zuschauer waren anwesend, als sich der FC Iliria nach einem dramatischen Spiel im Penaltyschiessen gegen den SC Fulenbach durchsetzte.
2018/19: FC Iliria
2017/18: FC Bellach
2016/17: FC Bellach
2015/16: FC Iliria
2014/15: FC Härkingen
2013/14: FC Subingen
2012/13: SC Fulenbach
2011/12: FC Olten
2010/11: FC Deitingen
2009/10: FC Subingen
2008/09: FC Härkingen
2007/08: FC Wacker Grenchen
2006/07: FC Hägendorf
2005/06: FC Bellach
2004/05: SC Derendingen
2003/04: FC Luterbach
2002/03: FC Olten
2001/02: FC Subingen
2000/01: FC Olten
1999/00: FC Klus/Balsthal
Auch die Bilder des Härkinger Anhangs bleiben in Erinnerung, welcher sich 2015 geschlossen zu Fuss nach Kestenholz aufmachte, um dort den 4:1-Erfolg seiner Jungs gegen den FC Bellach zu bestaunen und diesen mit einer Polonaise auf dem St. Peter zu feiern. Der vom fussballerischen Niveau her hochstehendste Final der letzten Jahre war wohl das Kräftemessen des FC Subingen mit dem FC Olten 2014. Die Wasserämter verhinderten damals Oltens zweiten Double-Gewinn nach 2012 – 3:1-Sieg in Zuchwil. Eine Besonderheit brachte auch die Ausgabe 2013 des Solothurner Cups: Fulenbachs Captain Kevin Lenz durfte den Pokal auf dem heimischen Sportplatz Bad vor mehr als 2500 Zuschauern nach einem 4:3 gegen Mümliswil stemmen.
Am Donnerstag hätte der Solothurner Cupsieger 2020 auf dem Sportplatz Affolter in Subingen gekürt werden sollen. Doch heuer ist bekanntlich alles anders. Die Saisons in sämtlichen Amateur- und Regionalligen wurden abgebrochen. Es gibt keinen Solothurner Meister in der 2. Liga, keine Auf- und Absteiger und auch keinen Cupsieger 2020. Trotzdem dürfen sich die acht Vereine, die im Pokal-Wettbewerb zum Zeitpunkt des Saisonabbruchs noch im Rennen waren, Hoffnungen machen. Denn in der ersten Hauptrunde des Schweizer Cups ist auch in der kommenden Spielzeit ein Platz für den Solothurner Cupsieger reserviert. Diesem winkt – mit etwas Losglück – ein Spiel gegen einen Grossen aus der Super League.
Die Hälfte der acht Kandidaten auf das Ticket im Schweizer Cup 2020 / 21 sind Unterklassige. Der FC Trimbach, der FC Zuchwil, der FC Selzach und GS Italgrenchen aus der 3. Liga haben sich bis in die Viertelfinals vorgekämpft, die Ende März hätten stattfinden sollen. Von den Zweitligisten sind Biberist, Wangen bei Olten, Bellach und Mümliswil noch im Rennen. Die Ziehung des Gewinners soll Anfang Juni erfolgen, wie der Solothurner Fussballverband auf Anfrage mitteilte. Die Auslosung soll, wenn möglich, öffentlich ablaufen, dies das Anliegen des Verbandes. Falls dies nicht möglich sein wird, zieht der SOFV als Alternative eine Videokonferenz in Betracht.
Der Pokal und der Titel Solothurner Cupsieger 2020 werden zwar offiziell nicht vergeben, aber die Teilnahme am Schweizer Cup ist für Clubs und Spieler nicht weniger reizvoll. In den vergangenen Jahren war den Solothurnern das Losglück indes nicht wirklich hold. Die Affichen Luterbach gegen Xamax (im Jahr 2004), Olten gegen Lugano (2012), Bellach gegen Chiasso (2018) und Iliria gegen Lausanne-Sport (2019) waren die Highlights. Doch wer weiss, vielleicht trifft Selzach im August auf den FC Basel oder der FC Trimbach empfängt die Young Boys. Sich einmal mit den Stars aus der höchsten Spielklasse zu messen – auch davon träumt sicher so mancher Amateurfussballer.