Fussball 1. Liga
Wangen siegt im Abstiegskampf – Solothurn mit Mühe gegen Zug

In der 1. Liga setzt der FC Wangen mit dem 3:0-Auswärtserfolg beim SC Buochs ein starkes Zeichen im Abstiegskampf. Der FC Solothurn tat sich gegen das drittletzte Zug schwer, gewann aber dennoch.

Edgar Straumann und Pius Rüegger
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Der FC Wangen will dem Abstieg entrinnen.

Der FC Wangen will dem Abstieg entrinnen.

Remo Fröhlicher

Mit gemischten Gefühlen reiste der FC Wangen zum Rückspiel gegen den SC Buochs. Gemischte Gefühle deshalb, hatte man doch das Heimspiel nach einer 2:0-Führung mit 2:4 verloren. Dazu kam eine prekäre Personalknappheit: André Fimian standen gerade mal zehn erstligaerfahrene Spieler zur Verfügung. So kam der von der 3. Liga zum FCW gestossene und bisher verletzte Ertugrul Özdemir zu seiner Premiere. «Wir haben wie unser Gegner elf Spieler auf dem Feld und werden unser Bestes geben», sagte Fimian zur Ausgangslage. Tatsächlich erbrachte diese Truppe eine in jeder Beziehung sehr gute Leistung, wäre da nicht die teils klägliche Chancenauswertung gewesen, welche eine Höchstnote verhinderte.

Zu Beginn war es ein offener Schlagabtausch mit ausgeglichenen Torchancen. In der achten Minute bewahrte Häfliger den FC Wangen mit einem Big Save vor einem Rückstand. Auf der Gegenseite verhinderte der Buochser Goalie mit entschlossenem Herauslaufen im Duell mit Gjidoda eine gleiche Möglichkeit. Wenig später stand Gyorgiev allein vor Blättler, brachte den Ball aber nicht am Buochs-Goalie vorbei. Nach genau zwanzig Minuten war es dann aber so weit. Die Wangner Nummer 17 schüttelte seinen Gegenspieler ab, täuschte einen Pass zur Mitte vor, erwischte dann aber den Torwart in der näheren Ecke zum 0:1. Nach einer halben Stunde Spielzeit erhöhten die Gäste das Skore. Wieder spielten die Wangner einen Ball hinter die gegnerische Verteidigung in den freien Raum. Zwei Rotschwarze standen in Abseitsstellung, griffen aber nicht ein. Von hinten brauste Gjidoda heran, prüfte mit seinem Abschluss den Torhüter, der nur bis zu Gyorgiev ablenken konnte und schon stand es 0:2. Zwei Minuten vor dem Seitenwechsel dann eine vorentscheidende Szene: Neuling Özdemir brachte im Strafraum unglücklich einen Buochser Angreifer zu Fall. Bucheli nahm Anlauf, brachte den Penalty aber nicht an Häfliger vorbei.

Nach dem Seitenwechsel versuchten die Gastgeber ihr Glück mit Distanzschüssen, liess doch Wangens Abwehr kein Durchkommen zu. Eine gute Stande war gespielt, als erneut Gjidoda das 0:3 auf dem Fuss hatte. Der Unglücksrabe brachte es aber fertig, den Ball weit übers leere Tor zu spedieren. Wenn sich das nur nicht rächen sollte, wurden doch Erinnerungen an das Hinspiel in Wangen wach. Eine Viertelstunde vor Spielende kam aber die Erlösung: Endlich war Wangens Nummer 11 doch noch erfolgreich und machte alles klar. Trainer André Fimian sprach von einem absolut verdienten Sieg, hätte das Spiel doch auch 2:8 enden können. «Wir haben taktisch klug gespielt», lobte er, «für die Umsetzung der Anweisungen mache ich meinen Spielern ein grosses Kompliment. Es hat sich einmal mehr gezeigt, was mit Disziplin alles erreicht werden kann.»

FCS-Sieg dank Dembélé-Doppelpack

Der FC Solothurn tat sich gegen das drittletzte Zug schwer. Für den vierten Sieg in Serie brauchte es Glück und Dembélé mit seinem Doppelpack als Matchwinner. «Das war bisher der beste Gegner, er hat uns in grosse Schwierigkeiten gebracht», anerkannte Solothurn-Trainer Hans-Peter «Bidu» Zaugg vorbehaltlos. Die Kolinstädter fühlten dem FCS vom Anpfiff weg energisch und konsequent auf den Zahn.

Trotzdem gingen die Rotweissen in der 13. Minute in Führung. Schrittwieser lief auf der rechten Aussenbahn durch, legte zu Koch zurück, der links den frei auflaufenden Hunziker bediente. Der 22-Jährige schloss ohne zu zögern über Zugs Hüter Marinis ab. Allerdings gelang es den Einheimischen nicht, darauf aufzubauen. Burkard wurde rechts bis zur Grundlinie durchgelassen. Der Zuger passte zu Gygax, dessen Schuss Jeffrey Grosjean nur ungenügend abwehren konnte. Mani war für das 1:1 bereit (27.). «Es war ein weiterer Match, in dem wir nicht überragend waren», stellte Zaugg fest. Die Fortsetzung blieb Stückwerk. Zusammenhängende Aktionen fehlten. Beidseits liess man sich weder Raum noch Zeit zu einem ansatzweise erfolgreichen Aufbau.

Nach dem Seitenwechsel versuchten die Platzherren, mit schnellerem Laufenlassen des Balls zum Durchbruch zu kommen. Bis in die 54. Minute liessen die Zentralschweizer nichts zu. Latifi konnte Hunziker auf der Fünferlinie nur penaltyreif stoppen. Dembélé liess sich diese Chance nicht nehmen und vollendete zur zweiten Führung. Es blieb aber ein Krampf- und Kampfspiel. Unruhe und Hektik dominierten. Auch der zweite Zuger Ausgleichstreffer fiel nicht zwingend. «Wir dürfen sie gar nicht flanken lassen und hätten den Ball in der Mitte wegbringen müssen», bemängelte Zaugg. Schliesslich machte Dembélé in der 86. Minute den Unterschied aus. Er übernahm das Zuspiel Nastoskis aus dem Mittelfeld und legte sich gekonnt zum Siegtreffer vor. «Für das haben wir Dembélé geholt. Diesen Schuss hat er unglaublich ins Filet gehauen, es war eine echte Granate», lobte Zaugg den Doppeltorschützen.