2. Liga inter
Wacker hat den ersten Punkt mehr als verdient

Aufsteiger Wacker Grenchen holte sich in der 2. Liga inter mit dem 1:1-Unentschieden gegen Moutier den ersten Punkt.

Hans Peter Schläfli
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Laus (r.) wird von Moutiers Verteidiger Christan Droux gestoppt. hps

Laus (r.) wird von Moutiers Verteidiger Christan Droux gestoppt. hps

Man traute auf der Reidern seinen Augen fast nicht: Aufsteiger Wacker Grenchen liess in den ersten Minuten den Ball zirkulieren und dominierte Gegner Moutier derart, dass die Führung nur eine Frage der Zeit schien. Von den vielen Chancen in der Startphase war jene der 6. Minute die grösste, aber Nazim Elezi schoss haarscharf daneben.

Das klar favorisierte Moutier schien sich in einem Bummelstreik zu befinden, und kam zu keinem einzigen vernünftigen Spielzug. Bis zur 14. Minute: Ein sanfter Lupfer hinter die Grenchner Abwehr öffnete Mácio Barbosa den Weg auf das Tor. Der Brasililianer, der bisher für Delsberg in der Challenge League gespielt hatte, überwand Wackers Goalie Nico Allemann mit einem weiteren Heber souverän zum völlig überraschenden 0:1. Es war tatsächlich das erste Mal, dass die Gäste mit dem Ball bis in den Strafraum der Grenchner vorgedrungen waren.

Moutier kam erst spät in Fahrt

Immerhin gelang Wacker kurz darauf der mehr als verdiente Ausgleich. Fitim Sadriji zeichnete sich als Vorbereiter aus, Elezi als Vollstrecker. Erst ab einer halben Stunde wurde Moutier seiner Favoritenrolle etwas besser gerecht und erspielte sich ein paar gute Szenen. Man konnte in dieser Phase wenigstens ansatzweise erkennen, was in dieser Equipe steckt – so sie erst einmal ihre Lethargie ablegt. Wacker darf für sich in Anspruch nehmen, dass der Gegner nur so gut ist, wie man es zulässt. Und auch in der zweiten Hälfte hätten die Grenchner in Führung gehen müssen. Elezi zog in der 56. Minute alleine auf den gegnerischen Goalie, aber ohne eine Idee, wie er diesen bezwingen wollte. Und beinahe hätte Moutier dies gleich wieder bestraft, nur schoss diesmal Crnogorac neben das offene Tor. Irgendwie war der Match dann nach einer Stunde gelaufen. Die Hitze machte beiden Teams zu schaffen. Moutier war zwar individuell besser, aber zu faul um daraus Profit zu schlagen. Wacker war mit dem Punkt in der Hand zufrieden und wollte für die Taube auf dem Dach nicht zu viel riskieren.

«Nicht schlecht», sagt Gaudiero

«Wenn man gegen diesen starken Gegner einen Punkt holt, dann ist das nicht schlecht», analysierte Wackers Trainer Pasqualino Gaudiero. «Aber wenn man bedenkt, was möglich gewesen wäre, dann ist es eben doch ein entgangener Sieg.» Christian Germann, Trainer von Moutier, kam zu einem ähnlichen Fazit: «Es ist ein verschenkter Sieg, denn wir könnten viel, viel mehr, als wir gezeigt haben. Wenn ich ehrlich bin, dann hat aber Wacker den Punkt mehr verdient als wir.»