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TVS-Präsident Stefan Blaser über die Auswirkungen des Nichtaufstiegs und die Zuversicht, dass sich beim TV Solothurn in der kommenden Saison dennoch nicht allzu viel verändern wird.
Stefan Blaser: Technisch, taktisch und körperlich gehört das Team in NLB. Der Kopf hat letztlich nicht mitgemacht. Danach kann man immer sagen, dass wir nicht so euphorisch hätten sein sollen.
Mir taten vor allem die Spieler leid und nicht der Verein. Am Samstag fiel für die Beteiligten eine Welt zusammen, hatten sie doch auf vieles während der Saison verzichtet. Der Nicht-aufstieg ist für das Team eine Katastrophe. Dennoch bin ich der Überzeugung, dass solche Momente ihnen eine grosse Lebenserfahrung mitgeben können. Ich hoffe, dass sie auch in der nächsten Saison den eingeschlagenen Weg gemeinsam weiterverfolgen werden.
Ich habe selber Handball auf hohem Niveau gespielt, doch einen solchen Teamspirit habe ich noch nie erlebt. Der Teamgeist während der gesamten Saison war einzigartig, jeder ist für jeden da gewesen. Nach dem Spiel kamen die Spieler zu mir und haben sich für die schwache Leistung entschuldigt. Das hat mich wahnsinnig berührt und beeindruckt.
Ich wünsche mir, dass die Spieler dank ihrem Charakter Lehren aus den letzten Tagen ziehen werden und ihr Ziel in der nächsten Saison beim TVS zusammen zu erreichen versuchen. Natürlich könnten einige den Weg des geringsten Widerstands gehen und sich einem anderen Team anschliessen, was ich aber nicht glaube. Sie werden sich in dieser tollen Mannschaft, die sie in dieser Art fast nirgends finden werden, selber motivieren und weiter hart arbeiten. Dazu ist der grösste Teil bereit.
Der Vorstand setzt alles daran und ist interessiert, dass jeder im Verein bleiben wird. Wir werden punktuelle Verbesserungen vornehmen, beispielsweise werden wir noch mehr auf mentales Training setzen und schon zu Beginn mit einem Torhütertrainer arbeiten. Wir wollen die optimalen Grundlagen legen, dass die Mannschaft den Aufstieg im nächsten Jahr schaffen wird.
Natürlich war der BSV über die Niederlage nicht erfreut. Sie wollen junge Spieler in NLB aufbauen, um sie so ans Fanionteam heranführen zu können. Aber der Sport ist und bleibt Sport und man kann nicht alles planen. Die Zusammenarbeit bleibt jedenfalls genauso bestehen.
Die Handballtalente von Bern werden weiterhin in Solothurn aufgebaut. Neben dem, dass wir weiter vier Mal in der Woche trainieren werden, versuchen wir, professionelle Strukturen und optimale Bedingungen bieten zu können.
Die Geschäftsstelle, die fix betreut wird, ist ein weiterer Schritt. Wir haben bereits grossen Wert auf die Leistungsdiagnostik und den Aufbau der Spieler gelegt. Auch die Ernährung wird weiter ein Thema sein, womit wir bisher sehr gute Erfahrungen gemacht haben.
Nicht ohne Grund hatten wir diese Saison fast keine Verletzten. Unser Trainergespann hat sich bewährt, Heger gehört nicht nur wegen dem höchsten Diplom zu den besten Trainern der Schweiz.
Die Sponsorensuche wird durch den Nichtaufstieg sicherlich nicht einfacher. Doch die Mehrkosten einer NLB-Saison (30 000 –40 000 Franken, Anm. d. Red.) bleiben nun erst einmal aus. Die Kosten sollen auf mehrere Beine abgestützt werden, weshalb wir weiter auf Sponsorensuche sind.