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Sport (SZ, GT, OT)
Der EHC Olten unterliegt dem HC Ajoie auswärts 1:3 – die Problematik des Toreschiessens spitzt sich weiter zu. Einziger Torschütze kurz vor Schluss: Janis Elsener.
Nach der historischen Niederlage vom Dienstag gegen die Rockets (1:4) hatte Trainer Fredrik Söderström im Interview mit dieser Zeitung betont, dass man von Führungsspielern mehr erwarten dürfe. Und reagierte für das Spiel beim Spitzenteam Ajoie prompt: Zwar vertraute er weiterhin seinen beiden schwächelnden Importspielern Knelsen und Nunn, setzte aber Ex-Captain Philipp Rytz nach dessen Lapsus in Biasca als Überzähliger auf die Tribüne.
Es nutzte herzlich wenig: Wieder, wie bereits vor rund zwei Wochen, ging der EHC Olten in der Ajoie wiederum 1:3 unter. Es ist die vierte Niederlage in Serie, wobei sich die Dominanz der Jurassier nicht einmal im Endresultat niederschlug.
Ajoies Offensive zeigte den defensiv geforderten Oltnern gnadenlos auf, wie gradliniges Eishockey mit viel Zug aufs Tor funktionieren könnte. Dabei hatte das unersetzliche Ausländerduo Ajoies im Alleingang die Partie entschieden, Devos und Hazen waren für alle drei Tore verantwortlich. Erst nutzte das Duo nach Oltens abgelaufenem Powerplay den freien Raum aus und eröffneten mit einem Doppelpass das Skore (8.). Kurz vor der ersten Pause reagierte Hazen nach einer Unordnung vor dem Oltner Tor am schnellsten zum 2:0. Und schliesslich sorgte er mit einem satten Schuss in Überzahl für die Vorentscheidung (53.).
Besonders bedenklich im Bezug auf den EHC Olten: Mit dem 3:0 markierte Hazen seinen 27. Saisontreffer – genauso viele wie Knelsen und Nunn bislang zusammen erzielt haben. Auch gegen Ajoie waren sie bemüht, aber erfolglos und berechnend.
Es zeigt exemplarisch auf, mit welcher Problematik sich der EHC Olten auseinander zu setzen hat: Dem Toreschiessen. «Ich habe das Gefühl, wir würden alles dafür unternehmen», sagte Stürmer Silvan Wyss nach dem Spiel enttäuscht und atmete tief durch und ergänzte der Verzweiflung nahe:
«Wir müssen noch entschlossener ans Werk und vor allem müssen wir vor das Tor. Wären wir vor dem Tor so erfolgreich wie an der Bande, dann würden wir Siege um Siege holen. Aber an der Bande alleine gewinnt man keine Spiele. Wir brauchen endlich wieder einmal ein Erfolgserlebnis.»
Immerhin: Nach einem Timeout von Trainer Söderström drei Minuten vor Schluss raffte sich der EHCO ein letztes Mal auf, worauf Janis Elsener der Ehrentreffer gelang. Zu mehr reichte es aber nicht, weshalb sich die Problematik des Toreschiessens weiter zuspitzt. In der aktuellen Negativserie gelangen den Powermäusen gerade mal fünf Tore in vier Spielen.
Mit der weiterhin andauernden Negativserie hat sich das über den Jahreswechsel geschaffene Polster auf einen der vier ungemütlichen Pre-Playoff-Plätzen praktisch in Luft aufgelöst. Nach Verlustpunkten beträgt der Vorsprung auf das siebtplatzierte Thurgau nur noch einen Punkt.
Und genau auf diesen HC Thurgau trifft der EHC Olten am Samstag im Kleinholz (17.30 Uhr) und am Montag in Weinfelden (20.00). Zwei wegweisende Schlüsselspiele im Kampf um einen fixen Playoffplatz.
Der EHCO wird diese Herausforderung wohl ohne Alban Rexha angehen müssen. Der Stürmer zog sich beim Aufwärmen mit der Rolle auf der Trainingsmatte unglücklich eine Schulterverletzung zu. Bleibt dem EHCO das Glück fern, kommt auch noch Pech hinzu.
Ajoie - Olten 3:1 (2:0, 0:0, 1:1)
Raiffeisen Arena, Pruntrut. – Keine Zuschauer. – SR Fauser/Ruprecht, Pitton/Wermeille. – Tore: 8. Devos (Hazen, Frossard) 1:0. 20. (19:15) Hazen 2:0. 53. Hazen (Devos, Hauert; Ausschluss Weisskopf) 3:0. 57. Elsener (Schirjajew, Wyss) 3:1. – Strafen: 4-mal 2 Minuten gegen Ajoie, 4-mal 2 Minuten plus 10 Minuten Disziplinarstrafe (Nunn) gegen Olten.
Ajoie: Wolf (Müller); Pouilly, Birbaum; Hauert, Rouiller; Hofmann, Stemer; Zwissler; Roberts, Devis, Hazen; Schmutz, Mäder, Huber; Joggi, Frossard, Frei; Schnegg, Macquat, Camichel.
Olten: Paupe (Matthys); Maurer, Lüthi; Elsener, Nater; Suleski, Weisskopf; Heughebaert; Othmann, Knelsen, Nunn; Wyss, Schirjajew, Schwarzenbach; Weder, Fuhrer, Portmann; Fogstad Vold, McTavish, Oehen.
Bemerkungen: Olten ohne Simon Rytz, Daneel, Hüsler, Rexha (alle verletzt), sowie Philipp Rytz, Gurtner (beide überzählig).