Startseite
Sport
Sport (SZ, GT, OT)
1:2-Niederlage gegen den Leader: Der EHC Olten verzeichnet gegen Kloten zwar ein Chancenplus, belohnt sich aber für eine kämpferische Leistung nicht mit Punkten, weil die Effizienz weiterhin ungenügend ist. Trotz 7. Niederlage in Serie wird bei den Dreitannenstädtern Optimismus versprüht.
Schon über die ganze Saison hinweg macht sich die Oltner Fanszene die grosse Mühe, bei Heimspielen jeweils mit einem neuen Spruchband hinter dem eigenen Tor aufzuwarten, um damit wenigstens ein bisschen Nähe in zuschauerfreien Zeiten zu schaffen. Und nach der blamablen sechsten Niederlage in Serie beim HC Thurgau sah sich diese Fanszene dazu veranlasst, noch ein Brikett darauf zu legen und die Botschaften im gesamten Stadion aufzuhängen: «Oute get ned uf», «Träget üsi Farbe met Stouz» oder «Zäme zum Erfoug» stand darauf geschrieben.
Nun, letzteres blieb auch im Spiel gegen den EHC Kloten aus: Mit der 1:2-Niederlage erweitert sich die Negativserie auf sieben Niederlagen in Serie. Vor einer solchen desaströsen Punkteausbeute lässt sich im Kleinholz nicht die Augen verschliessen. Aber was der EHC Olten gegen den Leader zeigte, war eine Leistung, wie man sie von den Powermäusen seit Wochen nicht mehr gesehen hatte.
Von einer Verunsicherung war beim EHCO überhaupt nichts zu sehen: Engagiert, zielstrebig, äusserst diszipliniert und mit positiver Körpersprache gestalteten die Oltner das hochklassige Swiss-League-Spiel ausgeglichen mit.
Im Tor war Verlass auf den ausgeliehenen Torhüter Elien Paupe, in der Defensive stimmte für einmal das Timing und vorne sorgten insbesondere die Teenager McTavish und Othmann für ein freches, unbequemes, aufsässiges Forechecking.
Doch schliesslich standen am Ursprung der Niederlage wiederum die zwei altbekannten Probleme: Der EHC Olten leistete sich einerseits zu viele Strafen und machte sich damit das Leben selber schwer, andererseits fehlt nach wie vor der letzte Zwick, die Scheibe im Tor unterzubringen.
Im zweiten Drittel, als die Partie noch etwas an Emotionen gewann, hatte sich der EHC Olten abermals aus brenzligen Unterzahlsituationen zu retten. Doch nach einem überaus unnötigen Wechselfehler der Bank hatte Klotens Topskorer Figren in Überzahl mittels satten Schuss die Gäste in Führung gebracht (39.). Und vier Minuten später doppelte Klotens Knellwolf, auf Stämpflis Strafe wegen Beinstellens, mit dem 2:0 nach.
Zehn Minuten vor dem Ende hatte Portmann einen Lüthi-Schuss mit dem Schlittschuh zum Anschlusstreffer abgelenkt, womit der EHCO noch einmal Mut schöpfte. Doch Olten, passend zur aktuellen Situation, liess selbst die ausgezeichnete Chance aus, als Klotens Topskorer Figren drei Minuten vor Schluss auf die Strafbank wanderte.
Und so muss sich der EHC Olten die Kritik gefallen lassen, dass zehn Zweiminuten-Strafen innert 20 Spielminuten doch die eine oder andere Strafe zu viel war, währenddem man selber vier Überzahlsituationen ungenutzt verstreichen liess.
Der Patient EHC Olten sendet ein Lebenszeichen, belohnt sich aber nicht mit Punkten. Diego Schwarzenbach: «Dieses Spiel war ein Schritt in die richtige Richtung. Wir sind enttäuscht, aber ich habe unmittelbar nach dem Spiel eine Aufbruchstimmung in der Garderobe erlebt. Nun müssen wir das gute Gefühl mitnehmen.»
Optimismus hin oder her – der EHC Olten braucht vor allem dringend eines: Punkte. Am Sonntag gastieren die Powermäuse beim SC Langenthal. Schwarzenbach: «Ich finde es gut, dass nun das Derby folgt. Diese Derbyemotionen können für uns nur von Vorteil sein.»
Kleinholz. – Keine Zuschauer. – SR Müller/Potocan, Bachelut/Meusy. – Tore: 39. Figren (Kindschi, Forget; Ausschluss Teamstrafe) 0:1. 43. Knellwolf, Faille, Forget; Ausschluss Stämpfli) 0:2. 50. Portmann (Lüthi, Stampfli) 1:2. – Strafen: 10-mal 2 Minuten plus 10 Minuten Disziplinarstrafe (Othmann) gegen Olten, 9-mal 2 Minuten gegen Kloten.
Olten: Paupe (Matthys); Stämpfli, Lüthi; Elsener, Philipp Rytz; Suleski, Weisskopf; Gurtner, Nater; McTavish, Knelsen, Nunn; Schwarzenbach, Schirjajew, Wyss, Othmann, Fuhrer, Portmann; Fogstad Vold, Weder, Oehen.
Kloten: Nyffeler (L. Janett); Kindschi, Ganz; Gähler, Bartholet; Oejdemark, Seiler; Steiner, Back; Figren, Marchon, Altorfer; Knellwolf, Faille, Forget; Spiller, Meyer, Truttmann; Obrist, Füglister, Simek.
Bemerkungen: Olten ohne Rexha, Simon Rytz, Maurer, Hüsler (verletzt) sowie Halberstadt, Heughebaert, Daneel, Racciatti (alle überzählig). Kloten ohne Kellenberger (verletzt) sowie Kälin, Staiger, G. Janett (überzählig).