Synchronschwimmen
Solothurner Nixen erstrahlen in Silber

Das Elite-Team des SC Solothurn ist hinter den Limmat Nixen derzeit die Nummer 2 im Land. An der Schweizermeisterschaftin Lausanne klassierten sich die Schwimmerinnen des SCSO auf dem zweiten Rang.

Michael Schenk
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Noëlle Rufer wird von ihren Teamkolleginnen in Szene gehoben. Simon Kneubühl/zvg

Noëlle Rufer wird von ihren Teamkolleginnen in Szene gehoben. Simon Kneubühl/zvg

Es ist einer der wertvollsten Erfolge der Klubgeschichte, den Salome Braun, Livia Fäh, Christine Fluri, Lea Kreis, Manuela Rihm, Noëlle Rufer, Flavia Rumasuglia, Melanie Tüscher und die Reserveschwimmerinnen Kristina Müller und Julia Tary an der Schweizer Meisterschaft in Lausanne erreicht haben. Die zehn Solothurner Elite-Synchronschwimmerinnen holten sich hinter den unerreichbaren Limmat-Nixen aus Zürich die Silbermedaille. «Wir sind sehr stolz, ist uns dieser Erfolg gelungen», sagt Romana von Gunten. Sie ist die Fachwartin Synchro beim SC Solothurn. «Selbstverständlich», so die 32-jährige Studentin der Sparte Postindustrial Design, «ist es nicht, dass ein Verein heute überhaupt noch eine Elite-Equipe stellen kann.» Das sei früher, als sie selber noch aktiv war, anders gewesen: «Damals musste man sich noch für eine SM qualifizieren. Nur die besten 18 Teams durften überhaupt mitmachen.» Definitiv auch ein Hinweis darauf, dass die Anforderungen in dieser sehr anspruchsvolle Sportart seither nicht weniger geworden sind und in dem Sinn überhaupt keine Schmälerung des Erfolgs.

Die halbe Luft muss reichen

So leicht, sexy und locker das Ganze fürs Publikum oft aussieht, so ein gewaltiger Aufwand steckt hinter den mitreissenden Hebe-, Kopfunter-, Flug- oder Liege-Figuren, die die jeweils acht Schwimmerinnen eines Teams ins Wasser zaubern. Ausdauer, Kraft und Beweglichkeit werden bis ans Limit gefordert. Bis zur Hälfte ihrer rund 4-minütigen Kür sind die Schwimmerinnen unter Wasser. Wers ausprobieren will, versuche mal nur 100 m im 25-Meter Hallenbad am Stück zu schwimmen – eine Länge oberhalb, die nächste unterhalb des Wassers notabene. Um die hohe athletische und technische Basis zu schaffen und das Ganze später in Form einer Kür vollendet darzustellen und zu inszenieren, trainieren Spitzenteams bis zu 70 Stunden pro Woche. So viel sind es bei den Solothurnerinnen weidlich nicht. Aber immer noch «zweieinhalb bis fünf Stunden pro Training und bis zu fünfmal pro Woche», erläutert Romana von Gunten. Ohne Fleiss also im Synchronschwimmen keine Spur von Preis.

Knackpunkt ist der Lehrbeginn

Just der gewaltige Trainingsaufwand ist es denn auch, der vielen jungen Mädchen und Teenagern irgendwann zu viel wird. «Viele hängen den Sport, wenn es in die Ausbildung geht, an den Nagel», räumt Romana von Gunten ein. Der Aufwand werde einfach zu gross, um allen Anforderungen gerecht zu werden. Zudem sind etliche Girls, bis sie 18 sind, schon zehn Jahre und mehr dabei. «Und darum nicht selten schon ausgebrannt.» Sie selber, sagt Romana von Gunten, die auch das B-Team des SCSO trainiert, habe erst mit 16 Jahren begonnen. Mit 24, als der Grossteil ihrer Equipe dann aufhörte, sei auch für sie Schluss gewesen. Wer freilich so lange so intensiv zusammen trainiert, so viel zusammen unterwegs ist und erlebt, für die oder den wird der Sport zu einer eigenen kleinen, aber zentralen Welt. Einem Subkosmos, in dem es nicht nur um Medaillen geht, sondern innerhalb dem sich auch ein ganz wesentlicher Teil der sozialen Struktur abspielt. Solothurn gehört mit 44 Aktiven zu den grössten Vereinen des Landes. «Wir haben 14 Trainerinnen», sagt die Fachwartin. Aufhören und Abhauen gibts also nicht beim SCSO. In irgendeiner Funktion bleibt man dem Verein treu.

Zukunft steht in den Sternen

Ob die Solothurnerinnen ihre Silbermedaille indessen in einem Jahr verteidigen können, steht noch in den Sternen. «Ich kann noch nicht sagen, ob wir wieder ein Team stellen können.» Aber immerhin – an fleissigem Nachwuchs, und dank der SM-Silbermedaille auch neuem Ansporn – fehlt es dem SCSO nicht.