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Wiler-Ersigens Trainer Johan Schönbeck vor der Halbfinalserie gegen seinen ehemaligen Klub Tigers Langnau.
Nach zwei erfolgreichen Jahren als Trainer des Schweizer Serienmeisters SV Wiler-Ersigen wechselt Johan Schönbeck (43) Ende Saison zurück in seine Heimat nach Schweden. Der Familienvater tritt am Sportgymnasium Växjo eine 50-Prozent-Stelle als Lehrer an und übernimmt auch die Växjö Vipers, einen Verein in der höchsten schwedischen Liga, als Trainer. Vor der Playoff-Halbfinalserie gegen die Tigers Langnau gibt sich der amtierende «Trainer des Jahres» sehr entspannt.
Johan Schönbeck: Sie stören nicht. Aber momentan sitze ich mit meiner Familie im Restaurant des Zuchwiler Sportzentrums beim Kaffee.
Ja, natürlich. Und doch macht sich jetzt, da der Abschied näher kommt, bereits Wehmut breit. Denn der Frühling in der Schweiz ist für mich die schönste Jahreszeit. Die Sonne scheint wieder, es ist Playoff-Zeit. Einfach wunderbar.
Ohh, so habe ich das bis jetzt noch gar nicht angeschaut. Aber man könnte das so sehen.
(Schmunzelt). Das stimmt. Aber nicht wegen mir. Ich freue mich auf gute Spiele mit viel Stimmung in der Halle und auf den Rängen.
. . . ja, die nervt mich heute noch.
Vieles. Mental waren wir nicht auf der Höhe. Langnau spielt geradlinig, einfach – und sehr effizient. Da musst du ab der ersten Sekunde bereit sein. Sonst kommt es so heraus wie damals.
Ja, das ist für mich keine Überraschung.
Ich habe einiges gesehen. Was, das behalte ich für mich (schmunzelt). Ich kann unsere Fans aber beruhigen: wir haben einen Plan gegen die Tigers.
Garantien gebe ich keine ab. Aber wir werden bestens vorbereitet sein.
Wir wollten die Serie gegen Grünenmatt möglichst rasch beenden. So konnten die kleineren Blessuren auskuriert werden. Jetzt können wir endlich wieder komplett trainieren.
Gegen wen hätten wir trainieren sollen? Wir sind so gut besetzt, dass es schwierig geworden wäre, einen adäquaten Gegner zu finden. Da bringt es mehr, wenn wir unsere Linien gegeneinander stellen und so ein Spiel simulieren (macht eine Pause und schmunzelt). Vielleicht hätte ich GC anfragen können, die haben jetzt ja Zeit.
Als Trainer hätte ich viel lieber eine Serie gehabt, das wäre sportlich wertvoller gewesen. Aber weil in Kloten das Fernsehen live berichtet und die Halle hoffentlich ausverkauft sein wird, macht ein solcher Superfinal eben doch Sinn. Das kann dem Unihockey in der Schweiz einen grossen Schub verleihen. Und das täte auch der Nationalmannschaft gut.
An diese Option habe ich ehrlich gesagt nie gedacht. Wenn ich vom Verband angefragt worden wäre, hätte ich vielleicht überlegen müssen. Allerdings fühle ich mich wohler als Vereinstrainer. Die tägliche Arbeit in der Halle macht für mich den Reiz aus. Darum habe ich neben meinem Job am Sportgymnasium in Växjö bei den Vipers das Traineramt übernommen.
Ende April. Schliesslich habe ich mit Wiler-Ersigen am 18. April noch das letzte Spiel . . .
Da ziehe ich den Joker.