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Sport (SZ, GT, OT)
Diese fünf Spieler sind bei der Halbfinal-Qualifikation des EHC Olten besonders aufgefallen: Simon Rytz, Tim Bucher, Silvan Wyss, Cason Hohmann und Bryce Gervais spielten in der Viertelfinalserie eine wichtige Rolle.
Der glatte Durchmarsch des EHC Olten in der Viertelfinalserie gegen den EHC Visp war vor allem einer kompletten Teamleistung geschuldet. Die Mannschaft rückte angesichts der schwerwiegenden personellen Ausfälle (Jewgeni Schirjajew, Stan Horansky, Marco Truttmann plus der langzeitverletzte Daniel Eigenmann) zusammen und trat als kämpferisch starkes Kollektiv auf.
Aus dieser Optik betrachtet ist es eigentlich unfair, fünf Spieler herauszupicken, die speziell aufgefallen sind. Unter dem Strich haben eigentlich alle Akteure ihr Soll und die Erwartungen erfüllt. Trotzdem gab es einige bemerkenswerte Leistungen, die an dieser Stelle gewürdigt werden sollen.
Vier Spiele, vier Siege, sieben Gegentore bei 130 Schüssen aufs Oltner Tor. Macht 1,68 Gegentore pro Spiel und eine Fangquote von 94,6 Prozent. Das sind eindrückliche Werte, die unterstreichen, wie wichtig der EHCO-Goalie für seine Mannschaft war. Ohne den Seeländer wäre diese Serie nicht so schnell zu Ende gewesen.
Besonders in den beiden knappen Partien, welche die Powermäuse nach Verlängerung gewannen, hielt der 35-Jährige sein Team mit starken Paraden zu kritischen Zeitpunkten im Spiel. Vergangenes Jahr erlebte er in den Playoffs gegen Thurgau einen klassischen Fehlstart und musste seinen Platz an Matthias Mischler abtreten. Heuer lässt Simon Rytz keine Zweifel aufkommen, wer die Nummer eins im Tor der Oltner ist.
Es ist schwierig, aus der zwar nicht immer ganz sattelfest wirkenden, aber meistens gut organisierten Oltner Defensive einen Spieler herauszupicken. Tim Bucher ist deshalb der Auserwählte, weil er den grössten Leistungssprung im Vergleich zum bisherigen Saisonverlauf gemacht hat. In der Qualifikation war der 30-Jährige eher Schwachpunkt denn tragende Säule in der EHCO-Abwehr und hatte am Ende die mit Abstand schlechteste Plus-/Minus-Bilanz aller Oltner Spieler (Minus 9).
Es scheint, dass mit dem vor dem Playoff-Start verkündeten Entscheid, dass er Ende Saison seine Karriere beenden wird, eine tonnenschwere Last von Tim Bucher abgefallen ist. Ausserdem tut ihm die Präsenz von Playoff-Verstärkung Clarence Kparghai als Verteidigungspartner offensichtlich gut. Um den Aufstieg auch noch statistisch zu unterstreichen: Mit Plus 6 wies Bucher vor den Partien vom Sonntag die beste Plus-Minus-Bilanz der ganzen Liga auf.
Es ist nicht immer eine Augenweide, wenn man dem ehemaligen Langnauer bei der Arbeit auf dem Eis zuschaut. Aber der 25-Jährige verkörpert mit seiner kämpferischen Spielweise genau die Tugenden, die es in den Playoffs braucht. Schönheitspreise gibt es hier nicht mehr zu gewinnen, nur noch der Sieg zählt.
Es passt, dass der Chrampfer am Flügel mit seinem dramatischen Ausgleich zwölf Sekunden vor dem Ende des dritten Spiels und dem Siegtreffer in der folgenden Verlängerung zum grossen Helden avancierte und die Weichen für seine Mannschaft damit entscheidend in Richtung Halbfinal-Qualifikation stellte. Es sind letztlich Spieler wie Silvan Wyss, die lange Zeit nur eine Nebenrolle spielen, die im richtigen Moment für den Unterschied sorgen können.
Erst den angestammten Center verlieren und dann auch noch den gewohnten Sturmlinienpartner am anderen Flügel? Kein Problem für einen Spieler wie Cason Hohmann. Auch ohne seinen kongenialen Mittelmann Jewgeni Schirjajew, dem er einige dessen 30 Tore in der Qualifikation auflegte, sowie dem läuferisch und technisch starken Stan Horansky (ab Spiel 3) funktionierte der Oltner Topskorer in den Playoffs bisher so, als sei nichts geschehen.
Das zeigt, welch Qualität im Amerikaner steckt. Er ist auf dem Eis mit seinen läuferischen und technischen Fähigkeiten für jeden Gegner ein ständiger, unberechenbarer Unruheherd, der dafür seine Mitspieler umso stärker macht. Führte nach vier Spielen mit acht Punkten schon wieder die Skorerliste an. Dass sein einziger Treffer gleich jener war, der die zweite Partie in der Verlängerung für den EHCO entschied, passt ins hervorragende Gesamtbild.
Anfangs Dezember war das Urteil eigentlich schon gefällt: Der Kanadier genügt nicht als Ausländer in der Swiss League. Die Kritiker sind mittlerweile längst verstummt. Gervais gehörte bereits in der Schlussphase der Qualifikation zu den treibenden Kräften der Oltner.
Jetzt, in den Playoffs, kommen die wahren Qualitäten des 27-Jährigen noch viel deutlicher zum Vorschein. Er ist mit seiner vorbildlichen, kämpferischen Einstellung ein ganz wichtiges Element im Ensemble von Headcoach Chris Bartolone. Wenn sich ein Söldner furchtlos in die Zweikämpfe stürzt, dann färbt das auf die ganze Mannschaft ab.