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Was für ein Spiel, was für eine Verlängerung, was für ein Nervenspiel! Der EHC Olten kehrt die vierte Partie gegen Sierre nach einem 2:4-Rückstand auf 5:4, muss dann aber nach einem Gegentreffer eine Minute vor Schluss doch noch in die Verlängerung. In dieser schiesst Dion Knelsen nach einer wilden Achterbahnfahrt den EHC Olten in der 89. Minute in die Halbfinals.
Erste Verlängerung: Die erste Verlängerung steht der Aufholjagd aus dem dritten Drittel in nichts nach. Nunn, Knelsen, Lüthi verzeichnen innert Sekunden hochkarätige Chancen. Doch die allergrösste Möglichkeit schnappt sich Schwab, der die Scheibe nach einer 2:1-Situation mit Oehen aber nicht über die Torlinie bringt. Daraufhin hat Sierre eine der wenigen Chancen, als Torhüter Matthys gegen Castonguay sich behauptet.
Zweite Verlängerung: Der EHC Olten powert auch in der zweiten Verlängerung gegen die stehend K.O.-wirkenden Walliser munter weiter. Oehen trifft in der 85. Minute den Pfosten, worauf sich Sierre die letzten Energiereserven auspackt, den EHC Olten in die Defensive drängt und plötzlich für zwei Minuten näher am Siegtreffer steht. Doch dann, einem weiteren Vorstoss von Garry Nunn passierts: Der Topskorer spielt die Scheibe auf Dion Knelsen, der mit seinem Tor die Türe in die Halbfinals aufstösst.
𝐖𝐇𝐀𝐓. 𝐀. 𝐆𝐀𝐌𝐄. 🔥@DionKnelsen macht seinen Hattrick perfekt – und schiesst den @EHCOlten in der 89. Minute in den Halbfinal! 🎩 #SwissLeague pic.twitter.com/dlyfVb3i3F
— MySportsCH (@MySports_CH) March 23, 2021
Erstes Drittel (1:3): Der EHC Olten gelingt der ideale Start: Jewgeni Schirjajew ergattert sich die Scheibe aus dem Rund und spielt den Überraschungspass auf den längeren Torpfosten. Denn dort steht Diego Schwarzenbach völlig frei, der nach nur 88 Sekunden zur Führung trifft. Torschütze Schwarzenbach rutschte für den verletzten Silvan Wyss in die zweite Reihe. Ein nicht weniger sehenswertes Zuspiel ist nur zwei Minuten später zu sehen, als Sierres Castonguay einen Rush abbremst und den heranstürmenden Rémy Rimann findet. Der kleinste Swiss-League-Spieler (1,63m) nutzt die fehlende Zuordnung beim EHC Olten aus, indem er den Abschluss verzögert, Torhüter Matthys umspielt und zum 1:1 einschiebt. Nach 13 Minuten liegt die Scheibe ein weiteres Mal hinter Matthys im Tor: Bernazzi schoss aus zentraler Lage, Surdez vor dem Tor stört zur Unzeit Matthys’ Sicht, worauf der Puck ins Tor kullert. Die Schiedsrichter prüfen die Szene wegen Torraum-Offsides mehrere Minuten, ehe sie zum Schluss kommen: Das Tor zählt, 2:1 Sierre! Daraufhin verpasst es der EHC Olten, in Überzahl die Partie zeitnah auszugleichen. Kaum sind die Siderser wieder komplett, kommt Bezina von der blauen Linie zum Abschluss und erwischt Matthys zum 3:1.
Zweites Drittel (1:1): Der EHCO reisst das Spieldiktat auf seine Seite, innert wenigen Sekunden scheitern Nunn und McTavish mehrmals. Doch dann dreht Nunn einen Vorstoss ab und setzt Lüthi in Szene, der einen Qualitätsschuss abfeuert und ins hohe Eck trifft. Doch just als sich die Powermäuse das Momentum zurückerkämpfen, zieht McTavish fernab des Spielgeschehens seinem Gegenspieler das Bein weg. Sierre weiss die äusserst unnötige Strafe im Powerplay auszunutzen – der Treffer zum 4:2 war Arnaud Montandons erster Skorerpunkt in dieser Serie.
Drittes Drittel (3:1): Im dritten Drittel gibt es für den EHC Olten nur noch eine Richtung: Den Sturm nach vorne. Doch vorerst wird die Aufholjagd um zwei Minuten verzögert, weil Stämpfli eine unglückliche Strafe nimmt. Wobei: Selbst in dieser verzeichnet der EHCO mit Nunn die beste Chance. Danach feuern die Oltner aus allen Lagen – und werden belohnt: Innert 7 Minuten schiessen Dion Knelsen, Simon Lüthi und wiederum Dion Knelsen den EHC Olten in Front. Doch 66 Sekunden vor Schluss trifft Dolana aus spitzem Winkel zum 5:5 – Sierres Torhüter Giovannini hatte bereits für einen zusätzlichen Feldspieler das Eis verlassen. Die Verlängerung muss es richten.
1. Dion Knelsen: Extraklasse. Drei Tore schiesst der Söldner – und jedes einzelne war wichtig.
2. Garry Nunn: Die Sierre-Verteidigung tut sich abermals schwer mit ihm, bringt den laufstarken Oltner Import auch im vierten Spiel nicht unter Kontrolle. Steht er auf dem Eis, wird’s gefährlich. Ein Aktivposten und grosser Hoffnungsträger des Teams.
3. Mason McTavish: Zwar erweist er dem Team mit einer dummen Strafe einen Bärendienst, doch den Fehler macht er wieder wett, indem er unzählige Scheiben ausgräbt, Zweikämpfe gewinnt, Turnovers holt.