Startseite
Sport
Sport (SZ, GT, OT)
Der EHC Olten knüpft an der Leistung aus Spiel vier an und schlägt Aufstiegsfavorit Kloten sensationell 4:2. Der Sieg basiert auf einer überragenden Defensivarbeit. Damit kommt es am Mittwoch zu einem Spiel 6 im Kleinholz.
Erstes Drittel: Strafenreich startet der EHC Olten, der ohne Jewgeni Schirjajew (Handbruch!) und Cédric Maurer (Oberkörperverletzung) auskommen muss, in die Partie. In den ersten sechs Minuten spielen die Oltner vier Minuten Unterzahl. Doch das Resultat spricht schon früh für Olten: Weder eröffnet nach 120 Sekunden in Unterzahl spielend das Skore. Er holt sich gleich selber in der eigenen Hälfte den Puck, deckt diesen exzellent ab, setzt sich gegen Oejdemark durch und lupft die Scheibe sehenswert in den Torhimmel. Und es kommt für Olten noch besser: Nach starken Rytz-Paraden nutzt Philipp Rytz den freien Raum, wartet den idealen Zeitpunkt ab und lanciert dann Schwab, der auf Kloten-Goalie Nyffeler losziehen kann – und im Stile eines Topskorers eiskalt einnetzt. In der Folge schwimmt der EHC Olten defensiv, gewährt Kloten viele Räume, was aber spätestens Torhüter Rytz abermals auszubügeln weiss. Bis Klotens Altorfer just mit der Ablauf einer Portmann-Strafe auf 1:2 verkürzt.
Zweites Drittel: Der EHC Olten kann das Mitteldrittel mit einem Mann mehr beginnen, weil Figren sich mit der Pausensirene einen Stockschlag leistete. Und als wenig später sich Füglister gegen Knelsen einen weiteren Stockschlag erlaubt, steht der EHCO 76 Sekunden doppelter Überzahl gegenüber. In dieser erhöht Verteidiger Philipp Rytz – auch in Spiel fünf in bestechender Playofflaune – auf 3:1.
Drittes Drittel: Doch mit dem 3:1-Treffer Oltens erwachen die Klotener, die Hausherren drücken auf das Gaspedal, sind spielerisch die hochüberlegene Mannschaft, was sich in vielen Offensivaktionen der Zürcher Unterländer bemerkbar macht. Angriff für Angriff eröffnen sie, doch immer wieder heisst spätestens Torhüter Rytz Endstation, der verdient zum Oltner Mann des Spiels gewählt wird. Der EHCO weiss oft nur noch mit Befreiungsschlägen zu antworten, eigene Angriffe werden bloss noch als Kontermöglichkeiten notiert. So etwa die grosse Doppelchance von Schwab und Oehen zu Beginn des dritten Abschnitts. Es dauert bis zur 59. Minute, da liegt die Scheibe nach einem Bully plötzlich hinter Rytzz, Klotens Knellwolf verkürzt auf 2:3. Die letzten 70 Sekunden werden für Olten zur Defensiv-Schlacht. Der EHC Kloten, der längst Goalie Nyffeler durch einen zusätzlichen Feldspieler ersetzt hat und wegen einer Hüsler-Strafe ohnehin in Überzahl agieren darf, versucht sich in die Verlängerung zu retten. Es ist Garry Nunn, der 17 Sekunden vor Schluss mit dem Empty-Netter den Sack zumacht und damit für die Gewissheit sorgt, dass der EHC Olten auswärts in Kloten dank überragender Defensivarbeit sensationell 4:2 gewinnt und sich damit ein sechstes Halbfinalspiel erkämpft.
In doppelter Überzahl erhöht Philipp Rytz zu Beginn des zweiten Abschnitts auf 3:1. Es ist mit dem erfolgreichen Start in die Partie das wohl wichtigste Tor des Abends.
1. Simon Rytz: Der Mann des Spiels. Der EHCO-Goalie hext von Parade zu Parade und bringt selbst dann eine Portion Ruhe in die Hintermannschaft, als es lichterloh brennt. Auf ihn können sich die Oltner Feldspieler auch in dieser fünften Partie verlassen.
2. Dominic Weder: Ist ihm nach langer, langer Zeit ohne Treffer zur besten Zeit der Knopf aufgegangen? Nicht nur, wie er den EHC Olten in Führung schiesst ist erste Klasse. Auch seine gradlinige Teamarbeit mit Checks und Befreiungsschlägen dürfte den Trainerstaff erfreuen.
3. Philipp Rytz: Der überraschende Comeback-Mann aus Spiel vier ist auch in Spiel fünf in bester Playofflaune, spielt den Traumpass zum 2:1, schiesst das überaus wichtige 3:1, kämpft, rackert und hat letztlich einen grossen Anteil daran, dass der EHC Olten bis eine Minute vor Schluss lediglich ein Gegentor kassiert hat.
Swiss-Arena. – Keine Zuschauer. – SR: Dipietro/Müller (Pitton/Dreyfuss). – Tore: 2. Weder (Ausschluss Elsener!) 0:1. 13. Schwab (Philipp Rytz) 0:2. 17. Altorfer (Spiller, Oejdemark/Ausschluss Portmann) 1:2. 22. Philipp Rytz (Nunn/Ausschlüsse Figren und Füglister) 1:3. 59. (58:50) Knellwolf (Faille/Ausschluss Hüsler, Kloten ohne Goalie) 2:3. 60. (59:43) Nunn (Knelsen, Horansky/Kloten ohne Goalie) 2:4. – Strafen: 5-mal 2 plus 10 Minuten (Meyer) gegen Kloten. 6-mal 2 plus 10 Minuten (Weisskopf) gegen Olten.
Kloten: Nyffeler; Kindschi, Ganz; Bartholet, Gähler; Seiler, Oejdemark; Back, Steiner; Altorfer, Marchon, Knellwolf; Figren, Faille, Forget; Meyer, Kellenberger, Spiller; Obrist, Füglister, Simek.
Olten: Simon Rytz; Suleski, Lüthi; Elsener, Philipp Rytz; Weisskopf, Gurtner; Heughebaert, Nater; Horansky, Knelsen, Nunn; Hüsler, Weder, Wyss; Portmann, Schwab, Oehen; Schwarzenbach, Fuhrer, Fogstad Vold.
Bemerkungen: Olten ohne Schirjajew, Maurer, Rexha (alle verletzt), Stämpfli, Halberstadt (nicht spielberechtigt) sowie Daneel (überzählig). Kloten ohne Leone, Kälin, Brace, Guntern, Staiger, Gian Janett (alle überzählig) und Truttmann (abwesend). 39. Pfostenschuss Füglister. Kloten ab 58:10 bis 58:50 und von ohne Goalie. 58:48 Timeout Kloten.