SV Wiler-Ersigen
Matthias Hofbauer steht vor der 19. Saison und der neunten WM

Beinahe unvorstellbar, aber doch Realität: 19 Jahre nach seinem Debut in der ersten Mannschaft des SV Wiler-Ersigen ist Matthias Hofbauer immer noch mit dabei, oder besser: immer noch mitten drin beim Serienmeister. Ist es die Abschiedssaison der SVWE-Ikone? Bereits steht auch fest, sollte der Schweizer Unihockey-Rekordinternationale verletzungsfrei bleiben, wird er im Dezember seine neunte WM bestreiten.

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Immer noch dabei: Matthias Hofbauer.

Immer noch dabei: Matthias Hofbauer.

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Matthias, was ist deine Motivation, dein Antrieb immer und immer wieder weiterzumachen obwohl Du ja, bis auf den WM-Titel mit der Schweiz, schon alles gewonnen hast?

Einen Meistertitel als Spieler zu erleben gibt einem so viel von der harten Arbeit während der Saison zurück, dass daraus gerade wieder neue Motivation geschöpft werden kann dies nochmals zu erreichen und zu erleben. Ebenfalls ein grosser Antrieb immer weiterzumachen ist die ganze Mannschaft. Es ist vor jeder neuen Saison spannend zu beobachten wie wir als Mannschaft zusammenwachsen und Fortschritte machen. Klar auch meine Sportlerkarriere geht irgendwann einmal zu Ende aber so lange dies noch nicht der Fall ist will ich jeden möglichen Moment geniessen und mich bis zur letzten Sekunde meiner Karriere mit Vollgas und Herzblut reinhängen. Aber ja, manchmal bin ich selber etwas überrascht, dass ich immer noch so gerne Unihockey spiele.

Es ist wieder einmal ein WM-Jahr, übernimmst Du im Dezember an der WM in Riga Platz 1 der ewigen Scorerliste?

Diese Diskussion habe ich erst während der der letzten WM mitbekommen. Es ist schon speziell, an der WM 1998 in der Schweiz , war ich mit meinen Eltern vor Ort und zu diesem Zeitpunkt habe ich mir noch kaum vorstellen können selber einmal im Trikot der Nationalmannschaft aufzulaufen. Und nun 18 Jahre später fehlen vier Skorerpunkte für den ersten Platz der ewigen Bestenliste, eigentlich eine unbeschreibliche Geschichte. Den momentan Führenden, Gefängniswärter Willy Fauskanger, schätze ich sehr und er hat es verdient, dort oben zu stehen. Mit 35 Jahren noch eine WM zu spielen hat jedoch andere Gründe, internationale Turniere faszinieren mich einfach. Aber ja, falls ich dort auf dem Platz stehe, will ich auch meine Skorerqualitäten einbringen, das gehört zu meiner Rolle dazu.

Was wird möglich sein in Riga?

Meine Einschätzung ist, dass viel möglich sein wird. Die Nati hatte über Jahre einen ähnlichen Stamm, nun ist ein Generationenwechsel im Gang. Der neue Spirit, welchen wir innerhalb der Nationalmannschaft haben ist super. Gerade die vielen jungen Spieler (v.a. Malanser) sind extrem hungrig und bringen viel Power mit. Sich selber eine Grenze zu setzen ist äusserst schwierig und daher freuen wir uns auf dieses Turnier und versuchen das Maximum zu erreichen.

Für David Jansson wird es die erste WM als Schweizer Natitrainer. Was ist ander als beispielsweise unter Petteri Nykky?

Der Führungsstil ist ein komplett anderer. Beide Trainer übergeben den Spielern viel Verantwortung, David steckt den Rahmen jedoch etwas klarer ab und seine Struktur ist für die Spieler greifbarer. Unter Nykky hatten viele Spieler Probleme mit dessen Kommunikation und das ist mit David nun sicher anders. Doch ich bin immer noch überzeugt, dass die Ära Nykky für die Entwicklung des Schweizer Unihockey durchaus sehr hilfreich war. Klar waren die vier Jahre etwas zweigeteilt. Der Aufbau und die Vorbereitung für die Heim-WM waren super, die zwei folgenden Jahre waren eher schwierig, vor allem auch als wir dann kurz vor der WM merkten, dass wir noch nicht so weit sind wie wir eigentlich sein sollten. Das gab dann schon stressige Momente und dies merkte man ja dann auch am Resultat im Halbfinal gegen Schweden