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Sport (SZ, GT, OT)
Wiler-Ersigens Kaspar Schmocker steht vor seiner WM-Premiere in Helsinki. Der Jungstar will sich dabei nicht verstecken und glaubt, dass seine Mannschaft hohe Ziele erreichen kann.
Olympische Spiele sind für viele Sportler das Grösste im Leben. Für einen Unihockeyaner ist es die Teilnahme an einer Weltmeisterschaft. So ordnete Wiler-Ersigens Verteidiger Kaspar Schmocker (22) – seit er vor eineinhalb Jahren in den Kreis der Nationalmannschaft aufgenommen wurde – alles diesem Ziel unter.
Und der ehrgeizige Oberländer aus Wimmis hat es geschafft. Er gehört mittlerweile zum Stamm, verteidigt in der zweiten Linie. Heute gibt Kaspar Schmocker gegen Lettland sein WM-Debüt. «Ich will nicht ängstlich auftreten, sondern Akzente setzen, etwas bewirken. Die Vorfreude auf das Turnier ist riesig», sagt er.
Er gehe mit einer gesunden Nervosität an den Start. Früher war das ganz anders: «Ich habe mir zu viel Druck gemacht und war krankhaft auf der Suche nach Perfektion.»
Der Mann mit dem Offensiv-Drang ist gereift. Wenn er von seiner bevorstehenden WM-Premiere spricht, leuchten seine Augen. Es ist deutlich spürbar, für den jungen Berner Oberländer ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Es sei eines der wichtigsten Dinge in seinem bisherigen Leben. «Ich freue mich auf das ganze Drum und Dran. Die Voraussetzungen für geile Spiele sind da. Wir wollen den Grossen ein Bein stellen.»
Traumfinal Schweden gegen Finnland
Bis zu 15000 Zuschauer werden zu den entscheidenden Spielen in die Hartwall-Arena strömen. Im Vorfeld sprechen alle nur vom Traumfinal Schweden - Finnland. «Die reden nur davon, wer von diesen beiden wie hoch den Final gewinnt. Von daher sind wir in einer sehr guten Position. Wir können nur gewinnen und unbeschwert aufspielen.»
Kaspar Schmocker ist ehrgeizig, ein sehr zielstrebiger Spieler. Deshalb wechselte er auf diese Saison auch zum Schweizer Szene-Dominator Wiler-Ersigen. «Um noch mehr Fortschritte zu machen», wie er sagt. Der Offensiv-Verteidiger hat für seine erste WM einen Traum: «Den Gewinn der Goldmedaille.» Jeder Schweizer Spieler müsse im Hinterkopf haben, «dass wir Gold gewinnen können». Läuft alles wie erwartet, dann trifft die Schweiz im Halbfinal auf Schweden.
Schweiz scheiterte an Schweden
Jenes Team, das sechs der bisherigen sieben Weltmeisterschaften gewonnen hat. «Es bräuchte dann schon ein Bombenspiel von uns, um zu gewinnen. Wir müssten spielen, als ob es kein Morgen mehr gäbe», blickt Schmocker voraus.
Vor zwei Jahren in Prag hat Schweden in der Vorschluss-Runde die Eidgenossen erst in der Verlängerung besiegt. Die Schweiz darf also zurecht vom grossen Coup träumen. Unter dem Slogan «Magical Games» wird die WM in Helsinki angepriesen.
Die Schweizer Nati hat dieses Motto etwas umfunktioniert. «Magical Switzerland» lautet die Devise. «Wir wollen damit den Gegenpol zur ganzen Schweden-Finnland-Euphorie bilden. ‹Ohne Druck etwas Magisches kreieren› lautet unser Motto. Denn in einem Spiel können wir gegen diese zwei Grossen gewinnen – in einer Serie wären wir wohl ohne Chance.»