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Daniel Vega führte den SV Olten als Captain erstmals in die Playoffs der NLB.
Daniel Vega: Es ist ein sehr schönes Gefühl, im dritten NLB-Jahr endlich in den Playoffs zu stehen. Schon letzte Saison hatte es lange gut ausgesehen, doch wir konnten es nicht durchziehen. Auch dieses Jahr fürchtete ich kurz, dass wir es vergeigen. Doch wir konnten die Kurve noch kratzen.
Wir haben nach dem letzten Qualifikationsspiel darauf angestossen, richtig feiern werden wir aber erst Ende Saison. Zuerst liegt der Fokus jetzt voll auf den Playoffs. Schliesslich ist die Saison für uns noch nicht fertig.
Wir starteten fulminant mit fünf Siegen in Serie. Den Grundstein dafür legten wir mit einer guten Vorbereitung. Im September gewannen wir ein Vorbereitungsturnier in Davos relativ locker. So sind wir dann auch Anfang Saison fast schon durchspaziert. Danach wurden wir etwas nachlässig. Wir verloren gegen Lausanne und Oberdiessbach, konnten uns aber von diesem kleinen Rückschlag schnell wieder erholen. Ein richtiges Tief hatten wir während der gesamten Qualifikation nicht, der Vorsprung auf den Strich war immer recht komfortabel.
Es gab mehrere gute Spiele. Wenn ich eines hervorheben müsste, dann das Heimspiel gegen Uni Bern zum Start der Rückrunde. Nach zuvor zwei Niederlagen zeigten wir eine konstant starke Leistung und trockneten sie mit 3:0 ab. Das war ein sehr wichtiger Sieg.
Die Playoff-Qualifikation ist die Bestätigung dafür, dass wir in den letzten Jahren konstant Fortschritte gemacht haben. Unser Kader ist deutlich breiter als letztes Jahr, das macht sehr viel aus. Wenn einer einen schlechten Tag hat, kann der Trainer einen von der Bank bringen, ohne dass daraus grosse Löcher in unserem Spiel resultieren. Wir sind einerseits kompletter aufgestellt, auf der anderen Seite konnten wir uns auf den wesentlichen Positionen wie Passeur und Libero klar verstärken.
Jedes gute Team braucht einen Spieler, der es mental führen kann. Auf dem Spielfeld suche ich die Konfrontation mit Gegenspielern und Schiedsrichtern, um Emotionen aufkochen zu lassen. Ich kann das Team anheizen, aber auch runterholen, wenn es nötig ist. Zudem ist auf mich Verlass, weil ich konstant meine Leistung abliefere.
Jetzt gibt es sicher keine einfachen Gegner mehr. Die Tagesform wird jeweils entscheidend sein, das hat man in der Gruppenphase bereits gesehen. Keines der acht Teams kann es sich leisten, nachzulassen. Für mich sind alle Mannschaften auf Augenhöhe.
Unser Ziel ist es, in die Top 4 zu kommen. Dafür müssen wir sicher Züri Unterland und Schönenwerd II in den Griff bekommen. Von der NLA darf man natürlich immer träumen, doch die Realität sieht etwas anders aus. Nebst dem sportlichen müssten auch der finanzielle Bereich und die Infrastruktur NLA-tauglich sein. Ich will es zwar nicht verschreien, aber im Moment ist die NLA kein Thema für uns. Der Schritt ist zu gross: Wir müssten unser Trainingspensum verdoppeln und vier, fünf Verstärkungen holen.
Für uns ist es ein sehr spezielles Spiel. Wir könnten eine ganze Startformation aufs Feld schicken, die nur aus Ex-Schönenwerdern besteht. Und nur schon geografisch gesehen ist es eine coole Affiche. Wir freuen uns riesig auf das Duell gegen «Schöni».
Für uns wird entscheidend sein, wie wir mental mit der neuen Ausgangslage zurechtkommen. Wir haben jetzt keinen Druck mehr und können diese «Schoggi-Spiele» unbeschwert angehen. Jetzt wollen wir das Team sein, das den anderen Druck macht. Gegen Schönenwerd wird wichtig sein, dass wir gut in die Partie finden und ruhig aufspielen. Dann ist alles möglich. Zu locker dürfen wir die Sache aber auch nicht angehen, sonst werden wir abgeschossen.
Kleinere Blessuren hat jeder Spieler, die Qualifikation ist nicht spurlos an uns vorbeigegangen. Die Angeschlagenen sollten am Samstag wieder fit sein, das einzige Fragezeichen gibt es bei Diagonalangreifer Patrick Steffen.