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Sport (SZ, GT, OT)
Der Solothurner Sportschütze blickt einer ungewissen Saison entgegen. Obwohl er momentan über seine Platzierung in der Weltrangliste für die Olympischen Spiele 2021 qualifiziert ist, kann er diese Platzierung am letzten Weltcup im März in Indien noch verlieren.
Anfangs Oktober begann für Lochbihler das neue Kaderjahr, das einhergeht mit dem Start der Indoor-Saison. Wirklich gestartet ist diese jedoch nie. Noch im September war der Terminkalender bis zum Jahresende prall gefüllt, seit dem Wiederanstieg der Corona-Fallzahlen fiel jedoch ein Wettkampf nach dem Anderen ins Wasser.
Aufgrund der aktuellen Gesundheitslage bleibt Lochbihler nichts anderes übrig, ausser sich alleine fit zu halten, um für die kommenden Aufgaben bereit zu sein. Ob diese dann auch wirklich stattfinden, bleibt abzuwarten. «Es ist ein Wechselbad der Gefühle», beschreibt der Solothurner die aktuelle Situation. Diese Situation war nicht einfach zu verkraften: «Im ersten Moment habe ich weitertrainiert, mit der Zeit schlägt es aber auf die Motivation.»
Veranstaltungen, für die sich Lochbihler wochenlang vorbereitet hat, werden im letzten Moment abgesagt. Unter solchen Umständen ist es fast unmöglich, das kommende Jahr zu planen. Doch genau damit muss sich der 28-Jährige momentan auseinandersetzen. «Es ist unter den gegebenen Umständen natürlich sehr schwierig, überhaupt zu planen. Trotzdem plane ich momentan bis März und rechne bis dahin mit allen Wettkämpfen.»
Dass diese dann auch wirklich stattfinden, darf zumindest bezweifelt werden. Trotzdem muss Lochbihler stets bereit sein, eine Topleistung abliefern zu können. Schliesslich steht dabei auch die Qualifikation für die Olympischen Sommerspiele im kommenden Sommer auf dem Spiel.
Momentan wäre Lochbihler über seine Platzierung in der Weltrangliste qualifiziert. Da im März aber noch eine letzte Weltcupstation in Indien auf dem Plan steht, kann sich diese Ausgangslage noch ändern. «Stand jetzt bin ich für Olympia qualifiziert, nächstes Jahr zählt aber noch der Weltcup in Indien», so der 28-Jährige.
Umso wichtiger ist es für den Solothurner, an diesem Termin in Topform zu sein: «Ich beginne jetzt schon mit dem Aufbau. Mein erster Peak in der Formkurve ist dort, damit ich meine Qualifikation sichern kann.»
Sofern Jan Lochbihler die Qualifikation für die Olympischen Spiele im Sportschiessen mit dem Kleinkaliber in der Dreistellungs Wettkampf schafft, so muss man ihn auch zu den Favoriten zählen. Schliesslich hält er in der Disziplin 3x40 über die 50 Meter seit letztem Jahr den Weltrekord, mit einem Punktetotal von 1188 von 1200 möglichen Punkten.
Dieses Resultat gelang Lochbihler im letzten Sommer beim Weltcup in Rio de Janeiro. Auf welchem Niveau er momentan schiesst, kann er selber gar nicht so recht einschätzen. Es fehlt ihm schlicht der Vergleich mit der Konkurrenz, da seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie kein internationaler Wettkampf mehr stattgefunden hat.
Auch deshalb wünscht sich der Solothurner, möglichst bald wieder Wettkämpfe absolvieren zu können: «Es wäre schön, endlich wieder einen Wettkampf zu haben. Damit könnte man sich wieder messen und hätte eine Referenz.»
Stand jetzt, weiss Jan Lochbihler spätestens im März, wo er im Vergleich zur internationalen Konkurrenz steht. Im besten Fall kann er in Indien dann seine Olympia-Teilnahme sichern. Dann wäre zumindest nächsten Sommer der Terminkalender wieder gefüllt.