Dem Kantonalmeister Olten fehlten wegen den Ferien zahlreiche Spieler. Dies bedeutete die Chance für Italgrenchen: Der Grenchner Verein schlug Olten mit 2:1.
Was als Erstes auffiel, war die lange Liste der ferienabwesenden Oltner. Nicht weniger als sieben Namen hatte Spiko Kurt Bitterli blau unterlegt, was «abwesend» bedeutete. So war es nicht verwunderlich, dass der amtierende Solothurner Meister in den ersten Minuten einige Abstimmungsprobleme kannte. In der 4. Minute hätte dies Mathias Mejeh bei einem Kopfball beinahe mit dem 1:0 für Italgrenchen ausgenützt. Der Corner war durch Gianluca Sortino perfekt auf ihn gezirkelt worden.
Noch konditionelle Mängel
Auch bei Ital fehlte der eine oder der andere Name auf der Liste, aber die meisten Grenchner waren unmittelbar vor dem ersten Saisonspiel daheim eingetroffen. «Die Vorbereitung ist recht gut gelaufen», meinte denn auch Spielertrainer Oscar Tavoletta, «aber konditionell sind noch nicht alle auf dem Beststand.» Zu Beginn wirkte sich das aber noch nicht aus, Ital war deutlich besser.
In der 17. Minute eilte Pascal Schwaller weit aus dem Tor und warf sich dem heranstürmenden Oltner Topskorer Saban Jakupovic vor die Füsse. Der lupfte den Ball über den Goalie, und Schwallers erster Einsatz für seine neue Mannschaft endete mit einem Penaltypfiff des Schiedsrichters. Jakupovic schnappte sich den Ball. Ohne Anlauf zu nehmen, schoss er den Penalty – und Schwaller wehrte ab.
Auf der Gegenseite konnte sich der Oltner Junior Loris Zimmerli mehrmals auszeichnen. So wehrte er spektakulär in der 27. Minute einen Schuss von Alessandro Fragale ab. Wenig später war er dann aber geschlagen. Verteidiger Claude Keller wurde von den Grenchnern bedrängt. Fragale luchste ihm den Ball ab und zog auf das Oltner Tor. Als Zimmerli herausstürmte, legte er den Ball seitwärts zu Nicolas Chatzigeorgiou, der nur noch einschieben musste. «Das Tor muss ich wohl auf meine Kappe nehmen», gab FCO-Trainer Alfred Schmid am Ende zu, «ich habe meinen Verteidigern verboten, den Ball zum Goalie zurückzuspielen, um unseren Junior nicht unnötig unter Druck zu setzen.»
Umstrittener Penalty
Italgrenchen blieb am Drücker, doch kurz nach der Pause ging ein Freistoss, von Chatzigeorgiou aus 20 Metern getreten, nur an die Latte. Dann brachte Goalie Zimmerli am Strafraumrand den heranstürmenden Fragale zu Fall. Es war ein schwieriger Entscheid, wie die vielen Diskussionen nach dem Penaltypfiff zeigten. Fragale nahm den Ball und nutzte die Chance zum 2:0. Er gab aber nach dem Spiel auch zu: «Der Torhüter war mit der Hand am Ball. Aber ich wusste sofort, dass der Schiedsrichter bei diesem unkontrollierten Herausstürmen einen Penalty pfeifen wird.»
Damit war der Match aber noch nicht gelaufen. Die Italiener, erst gerade von den Strandferien zurück, brachen konditionell massiv ein. Nun war die Viertelstunde der jungen Oltner gekommen. Zunächst liess Goalie Schwaller einen Schuss von Jakupovic nach vorne abprallen und der 17-jährige Miro Golob konnte abstauben. Und dann brannte es bis in die Nachspielzeit immer wieder im Strafraum der Grenchner. Die waren stehend K.o. und konnten nur mit viel Glück den späten Ausgleich verhindern.