«Wir haben besprochen, dass wir nur über den Kampf zurück zu unserem Spiel finden werden und alle haben das sehr gut umgesetzt», kommentiert Lommiswil-Trainer Lukas Ebel den 3:1-Sieg seines Teams gegen den FC Mümliswil.
Wenn man einen Lommiswiler Junioren fragt, wer der beste Fussballer im Verein ist, dann ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass er Cyrill Sonderegger nennt. Und der Match gegen Mümliswil zeigte, warum der Captain ein Vorbild für den Lommiswiler Nachwuchs ist. Omnipräsent mit seiner Kopfballstärke in der Abwehr, seinen perfekt tempierten Zuspielen im Mittelfeld, als Passgeber und Vollstrecker im Angriff. Cyrill Sonderegger war beim ersten Saisonsieg des Titelverteidigers Lommiswil der Mann des Spiels.
Und es war ein interessanter und spannender Vergleich, den sich die beiden unterschiedlich in die Meisterschaft gestarteten Teams lieferten. Der FC Mümliswil, der den Tritt mit zuletzt einem Unentschieden und zwei Siegen bereits gefasst hatte, wirkte kraftvoller, warf die Erfahrung von Mario Simic und U17-Weltmeister Janick Kamber aus höheren Ligen in die Waagschale. Der Aufbau der Gäste war geduldig – aber auch manchmal etwas behäbig.
Lommiswil strahlte dagegen eine gewisse Leichtigkeit aus. Lauffreudig und flink wirkte der amtierende Solothurner Meister, auch wenn er mit einer Niederlage und drei Unentschieden unter den Erwartungen in die Meisterschaft gestartet war. Die erste Chance bot sich Kamber, der mit seinem immer noch spektakulären Antritt alleine vor dem Lommiswiler Tor auftauchte, aber Torhüter Tim Bracher nicht überwinden konnte.
«Wäre der rein, dann hätte vielleicht alles anders ausgesehen. Wir haben gut begonnen, aber dann nachgelassen, weil uns der Gegner mit seinem engagierten Einsatz den Schneid abgekauft hat», analysierte am Ende Mümliswil-Trainer Remo Bürgi.
In der 34. Minute setzte Lommiswil nach einer Eckballflanke hartnäckig nach und im zweiten Anlauf gelang Lars Herzog mit dem Kopf das 1:0. In der 41. Minute spielte Sonderegger die Mümliswiler schwindlig, passte zu Cedrik Hunziker in die Mitte, doch der vergab die Riesenchance.
«Das war gut geklärt», meinte dazu Lommiswils Trainer Lukas Ebel leicht sarkastisch. Beinahe wäre das ins Auge gegangen, denn Lukas Amiet liess sich etwas fahrlässig an der Strafraumgrenze den Ball abluchsen, aber Mario Simic verwertete das Geschenk nicht.
Gleich nach der Pause ging die Sonderegger-Show weiter. Einen Mümliswiler nach dem anderen liess der FCL-Captain aussteigen, bis er von Jerome Ackermann gefoult wurde. Und kurz darauf, als die Mümliswiler den Gegner ins Offside stellen wollte, legte er sich den Ball selber vor und war dann schwer irritiert, weil der Linienrichter zu Unrecht die Fahne hob.
Immer mehr verstärkte sich der Eindruck, dass sich Mümliswil wohl die Zähne ausbeissen würde an diesem Gegner. Die Lommiswiler Konter wurden gefährlicher und in der 75. Minute war es so weit. Sonderegger – wer sonst – flankte von der Grundlinie auf die entfernte Ecke des Fünfmeterraums, wo diesmal Jonas Ebel den Ball zum 2:0 über die Linie drückte.
In der 80. Minute folgte ein wirklich schön zu Ende gespielter Konter, Hunziker dribbelte zwei Mümliswiler aus und bediente in der Mitte Andrin Zumstein, der das 3:0 besorgte. Es folgte noch je ein Pfostenschuss und ein Lattenschuss der Lommiswiler, bis auf der anderen Seite in der Nachspielzeit Mirco Eggenschwiler für Mümliswil der späte Ehrentreffer gelang.
Trotzdem hatte Lommiswils junger Trainer nicht viel zu kritisieren am Auftritt seiner Elf. «Nach dem Gewinn des Meistertitels dachten einige, dass es einfach so weitergehen wird», analysierte Lukas Ebel, «wir haben besprochen, dass wir nur über den Kampf zurück zu unserem Spiel finden werden und alle haben das heute sehr gut umgesetzt.»