Nach dem Husarenstreich gegen den Favoriten SC Cham trifft der FC Wangen in der 1. Liga am Sonntag auf das Tabellenschlusslicht Bern.
Eine Niederlage in Sursee und ein Heimsieg gegen Cham – dies die Bilanz des FC Wangen nach den ersten beiden Meisterschaftsspielen. Trainer Goran Pekas ist zufrieden mit den Resultaten: «Die Ergebnisse sind in Ordnung. Ich hätte allerdings lieber gegen Sursee als gegen Cham gewonnen.» Den Auftakt mit der 0:2-Niederlage gegen Sursee bezeichnet er als «unglückliches Spiel». Weil die Wangner das bessere Team waren, jedoch drei Platzverweise kassierten. Diese waren laut Pekas allesamt eher fragwürdig, auf jeden Fall sehr streng gepfiffen. Der erste Spieler, der des Feldes verwiesen wurde, war Darko Bozinov, der für ein Foul in der 60. Minute direkt rot sah. «Das war ein Foul wie jedes andere», so Pekas, «Bozinov ist ein robuster Verteidiger, sein Gegenspieler war eher klein. Deshalb hat die Aktion schlimmer gewirkt, als sie effektiv war.» Auch seinen Captain Danijel Knezevic, der wegen Reklamierens in der 72. Minute die zweite Gelbe Karte sah, nimmt er in Schutz: «Karten wegen Reklamierens sind natürlich unnötig, doch diese war ungerecht. Knezevic ist der Captain, und der darf auch mal etwas zum Schiedsrichter sagen.» Und schliesslich sei auch das Handspiel von Nils Wernli in der 88. Minute vom «jungen Schiedsrichter» zu hart taxiert worden. «Die Karten waren unverdient, doch sie waren nicht der Grund für die Niederlage», stellt Pekas klar, «wir waren selber schuld, weil wir nicht konzentriert aufgetreten sind und in den entscheidenden Momenten vor beiden Toren versagt haben.»
Reaktion mit letztem Aufgebot
Umso erfreulicher war die Reaktion der Wangner in der zweiten Runde gegen den SC Cham, einen der meistgenannten Gruppenfavoriten. Ein 2:1-Sieg, obwohl Pekas sechs Spieler nicht zur Verfügung standen: «Auf die unnötige Niederlage konnten wir mit dem letzten Aufgebot eine Reaktion zeigen. Das war das Zeichen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Das System und die Einstellung der Spieler haben gestimmt.» Der auffälligste Wangner war der Brasilianer Douglas, der bei seinem Debüt zwei Tore erzielte. Ein junger, robuster Stürmer, der niemals aufgibt und unbedingt Profi-Fussballer werden will, beschreibt Pekas sein neues Juwel: «An ihm werden wir sicher noch viel Freude haben, er hat das Zeug zum Topscorer.» Ein grosses Lob verteilt Pekas auch an Routinier Thomas Bigler, der eigentlich seinen Rücktritt bekannt gegeben hatte, wegen Personalnot nun doch wieder einsprang: «Bigler ist eine Legende, ich danke ihm sehr.»
Morgen trifft die Pekas-Elf auswärts auf das Schlusslicht FC Bern. Von einer Favoritenrolle des FC Wangen will der Trainer aber nichts wissen: «Bern wird nach den zwei Niederlagen sicher am Boden sein, diese mentale Unsicherheit wollen wir ausnutzen. Doch einfacher als gegen Cham wird es nicht.» In Bezug auf das Kader kann Pekas praktisch wieder aus den Vollen schöpfen. Einzig Bozinov ist gesperrt. Knezevic, Bekteshi und Wernli haben ihre Suspensionen abgesessen, Predojevic ist endlich spielberechtigt und Stürmer Halimi ist zurück aus den Ferien. «Eine ideale Situation für jeden Trainer», freut sich Pekas. Der Konkurrenzkampf um die Plätze in der Startelf ist lanciert.