Unihockey
Die Unihockeyaner von Wiler-Ersigen sind auch im Feiern Routiniers

Eine gewisse Routine beim Feiern von grossen Erfolgen war der Mannschaft von Wiler-Ersigen anzusehen: Die Freude war zwar zu erkennen, aber dieser gewisse Überschwang, oder sogar eine Euphorie gabs nach dem Gewinn des sechsten Meistertitels nicht.

Hans Peter Schläfli
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Der Bart kommt bei Captain Matthias Hofbauer wenig später ab.

Der Bart kommt bei Captain Matthias Hofbauer wenig später ab.

Keystone

«Die Euphorie begann mit einer gewissen Verzögerung», erklärt SVWE-Präsident Thomas Balsiger, «im Schlagertempel ging dann die Party richtig ab, das hat mich richtig gefreut, wie die Jungs feiern konnten.» Die Details der Meisterfeier, die sollen intern bleiben.

Nur so viel sei verraten: Der Bart ist ab und Captain Matthias Hofbauer sieht nicht mehr wie ein Bär aus, sondern wieder wie ein Mensch. Auch eines der schwarzen Meisterleibchen konnte Hofbauer noch ergattern – er ist der Einzige, der auf den Jubelbildern in der Halle im grünen Dress zu sehen ist.

Viele Jahre an der Spitze

«Wenn der Erfolg geplant ist und von allen erwartet, ja sogar gefordert wird, dann braucht eine Mannschaft vielleicht einen Moment länger, um zu realisieren, dass sie am Ziel ist», sagt Balsiger, der zwar erst seit einem Jahr Präsident ist, aber zuvor als Geschäftsführer und Vorstandsmitglied wirkte und deshalb getrost als Urgestein des Vereins bezeichnet werden darf.

Wie lange kann Wiler-Ersigen seine Dominanz im Schweizer Unihockey noch weiterziehen? «Die Konkurrenz schläft nicht und wird uns sicher das Leben schwer machen», meint der Präsident, «aber für die nächste Saison sieht es sehr gut aus. Die Mannschaft wird grösstenteils zusammenbleiben.

Und Trainer Heikki Luukkonen hat bereits begonnen, junge Spieler einzubauen. Es ist damit zu rechnen, dass die jetzigen Leistungsträger nach und nach zurücktreten, mit dem langfristigen Engagement von Luukkonen wird es uns gelingen, dass wir nicht in ein Tief fallen», sagt Balsiger. Dass die jetzige Dominanz nicht ewig so weitergehen kann, das sei allen bewusst. «Ich denke aber, dass man mit Wiler-Ersigen auch in vielen Jahren an der Spitze rechnen darf.»

In Gedanken beim Champions Cup

Am kommenden Samstag wird es noch einen öffentlichen Empfang in Ersigen mit einer Ehrung der Mannschaft geben, sonst sind aber zunächst einmal Ferien – oder der Zusammenzug der Nationalmannschaft – angesagt. Dann wird bereits das nächste grosse Ziel anvisiert: Der Champions Cup in Umeå – dort wo Christoph und Matthias Hofbauer in den Jahren 2007 und 2008 spielten. Für die Brüder wird es also quasi Heimspiele in Nordschweden geben. «Wir sind bereit, für den Erfolg viel zu investieren. Jeder wird vom ersten Training an voll dabei sein», versprach Matthias Hofbauer. Sein Rezept: «Hert wiiterbügle. Dann kann es im Cup wieder einmal reichen.»

Man erinnere sich ans Jahr 2005, als Wiler-Ersigen zum ersten Mal den Europacup gewann. Und wer Trainer Luukkonen kennt, der weiss, dass der Ernst des Lebens schon bald wieder beginnen wird. «Es war keine perfekte Saison, ich sehe noch viel Potenzial, das ich entwickeln kann», sagte der Finne schon an der Meisterfeier.