Die erste Nagelprobe bestand der neue FC Solothurn souverän. Der ebenfalls umformierte Kantonsrivale Wangen bei Olten hatte in der ersten Qualifikationsrunde zum Schweizer Cup nie den Hauch einer Chance. Das 4:0 spricht für sich.
«Ich habe mehr erwartet. Die fehlenden Spieler sollen keine Ausrede sein, aber es war schwierig mit den Leuten, die mir zur Verfügung standen. Wir erhielten eine gute Lektion, die bitter ist», fasste Wangens neuer Trainer Edvaldo Della Casa seinen missglückten Einstand zusammen. Darauf konnte auch Ex-FCS-Topskorer Paulo Vogt nach seinem Wechsel in den Oltner Vorort keinen Einfluss nehmen.
Zehn Minuten Angewöhnungszeit benötigten die Einheimischen. Danach nahmen sie das Heft in die Hände. Wangen sah sich in die eigene Hälfte zurückgedrängt. Die Stadionelf wirkte lauffreudiger, präziser, flexibler und aggressiver. Die Wangener versuchten sich zu gruppieren, um diesen Druck abzufangen. Ein Foul von Knezevic an Egharevba hatte in der 22. Minute für die Einheimischen einen Freistoss aus 22 Metern zur Folge. Hasler schoss unhaltbar ins hohe linke Eck zum 1:0.
Wangen versuchte zu reagieren, fand jedoch keine Mittel, der Spritzigkeit und dem Direktspiel der Gastgeber beizukommen. In der 34. Minute spielte Lüthi den Ball von der Grundlinie – die Wangener reklamierten out – zu Walther, der auf 2:0 erhöhte. «Wir sprachen intern von einem Testspiel, indem wir früh in der ersten Halbzeit die Vorentscheidung suchten», resümierte FCS-Trainer Roland Hasler. Die einzige Konterchance der Gäste klärte Molina aufmerksam ausserhalb des Strafraums mit einer Fussabwehr gegen Haziri in der 43. Minute.
Wer eine Antwort der Wangener nach dem Seitenwechsel erwartete, wurde enttäuscht. Vielmehr liess sich Routinier Knezevic vom antrittsschnellen Egharevba in der 47. Minute zum 3:0 überlaufen. Damit war die Partie entschieden. Solothurn liess seinem Gast mehr Raum, ohne die Spielkontrolle abzugeben und defensiv unter Druck zu geraten. Die Besucher waren zu harm- und hilflos. Beim 4:0 in der 64. Minute floppte Wangen-Hüter Dedaj. Der 25-Jährige stand viel zu weit vorne und Akai gab aus 25 Metern ins leere Tor als dritter Zuzüger seinen Einstand als Torschütze. «Wir liessen den Ball laufen, zeigten Varianten, spielten die Tore sauber heraus und hielten kompakt das Zu-null», setzt Hasler auf Unberechenbarkeit.
Für Wangen waren ein erzwungener Eckball (65.) und ein knapp neben das Tor gesetzter Freistoss (68.) von Vogt zu wenig, um wenigstens in die Nähe eines Ehrentreffers zu kommen.