NLB-Eishockey
Der EHC Olten gewinnt torreiche Partie gegen die GCK Lions mit 6:4 - das Skandal-Plakat bleibt Thema

Dreimal gelingt den GCK Lions gegen Olten den Ausgleich. Am Ende kann sich der Favorit aus Olten aber durchsetzten und gewinnt das zweite Auswärtsspiel der Saison 6:4.

Silvan Hartmann (Text) und Philipp von Arx (Liveticker)
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Stimmung kam gestern in Küsnacht im Gegensatz zum Derby in Langenthal nicht auf. Die EHCO-Fans wollen sich am Samstag während des Heimspiels gegen Rapperswil-Jona mit einer Choreo für das Derby-Transparent entschuldigen. Grossenbacher

Stimmung kam gestern in Küsnacht im Gegensatz zum Derby in Langenthal nicht auf. Die EHCO-Fans wollen sich am Samstag während des Heimspiels gegen Rapperswil-Jona mit einer Choreo für das Derby-Transparent entschuldigen. Grossenbacher

Bildagentur TOPpictures

Spiel eins nach dem geschmacklosen EHCO-Transparent von Langenthal: Der Spielplan will es, dass der EHC Olten bei den GCK Lions in Küsnacht gastiert. Es ist stets ein Auswärtsspiel, das wenige EHCO-Fans interessiert und dennoch sind die Gastfans beinahe in Überzahl. So besuchten rund 80 Oltner das dritte Saisonspiel.

Das Transparent vom letzten Samstag, für das sich zwei Jugendliche im Alter von 16 und 20 Jahren verantworten müssen, ist nach wie vor das Thema bei den Matchbesuchern. Man ist sich einig darüber, dass das Banner geschmacklos, niveaulos und unangebracht war.

Uneins sind sich die Fans in der Frage, wie die beiden Plakatbastler, die die Hockey-Schweiz in Aufruhr gebracht haben, bestraft werden sollen.

Während die meisten die Vereinsführung für den neuen Weg loben, sich nicht nur mit einem Stadionverbot zu begnügen, meint ein Mitte-Zwanziger: «Sie sind jung und sich mittlerweile ja bewusst, dass sie einen Fehler gemacht haben. Ich glaube, in diesem Alter ist ein Stadionverbot, das auch wirklich konsequent angewendet wird, eine genug harte Strafe.»

Täter bereit für Sozialarbeit

Obwohl sich die Übeltäter selber beim EHC Olten stellten, will der Verein eine Bestrafung, die einen Lerneffekt zur Folge hat, umsetzen.

«Die beiden Jugendlichen zeigen sich in einem ersten Gespräch kooperativ und haben eingewilligt, einen Sozialdienst zu leisten», sagt EHCO-Geschäftsführer Peter Rötheli. Sie seien sogar bereit, dafür ihre Ferien zu opfern.

In welchem Rahmen der Sozialdienst stattfinden wird – wie, wo und wie viele Stunden – will die Vereinsführung noch bestimmen.

Ungemach droht dem Verein nun von der Liga, die gestern ein offizielles Verfahren gegen den EHCO eröffnet hat. Man verurteile jegliche Gewalt und toleriere auch keine ehrverletzenden Parolen oder Transparente. Die Liga werde weiterhin eine Nulltoleranz verfolgen. Dem Klub droht nach ersten Einschätzungen eine saftige Busse.

Der Vorfall soll klubintern Massnahmen bei der Fanarbeit zur Folge haben. Nach einem konstruktiven Gespräch mit Fanklub-Mitgliedern will der Verein, dass die Oltner Fanszene näher zusammenrückt und sich regelmässig mit Klubverantwortlichen austauscht.

Es soll nie mehr möglich sein, dass Einzelmasken in Stadien Parolen verbreiten, die nicht im Sinne des EHC Olten sind. Zusagen dürfte dem Verein, dass die Fanklubs, die sich von Beginn an vom Transparent distanziert haben, eine Aktion im Heimspiel vom kommenden Samstag gegen Rapperswil-Jona geplant haben. Man wolle sich mit einer Choreografie für das Geschehene rehabilitieren.

In der EHCO-Garderobe kam das Transparent im Plenum nie zur Sprache. Trainer Maurizio Mansi will sich darüber auch nicht äussern: «Ich plädiere für fairen Sport und freue mich, wenn Fans ihre Leidenschaft für den Verein und den Sport zeigen.»

Alles andere als leidenschaftlich zeigten sich die Oltner gestern trotz 6:4-Sieg gegen die Junglöwen.

Es war kein Spiel auf hochstehendem Niveau und war geprägt von vielen Aussetzern. Obwohl die Oltner einen schwachen Tag einzogen, standen die drei Punkte jedoch nie ausser Frage. Zu schwach agierten diesbezüglich auch die Junglöwen.

Trainer Mansi zeigt sich nach Spielschluss erleichtert, aber ist dennoch unzufrieden: «Wir spielen zu weich und stehen zu wenig diszipliniert. Wir müssen unser Hockey, das wir gewohnt sind zu spielen, unbedingt über 60 Minuten zeigen können», sagt er und ergänzt: «Eine solche Leistung wird am Samstag definitiv nicht reichen.» Dann trifft der EHCO auf Rapperswil-Jona.

GCK Lions - Olten 4:6 (0:2, 3:2, 1:2)

160 Zuschauer. - SR Wirth, Cattaneo/Kehrli. - Tore: 1. (00:40) Schwarzenbach (Ulmer, Pargätzi) 0:1. 17. Hirt (Schwarzenbach) 0:2. 26. Prassl (Miranda) 1:2. 31. (30:04) Büsser (Dominik Diem, Sidler/Ausschluss Braun!) 2:2. 31. (30:17) Gedig (Mäder, Truttmann/Ausschluss Braun) 2:3. 34. Zumbühl (Lazarevs, Ulmann) 3:3. 37. Wüst (Truttmann/Ausschluss Braun) 3:4. 42. Bachofner 4:4. 45. Schwarzenbach (Rouiller, Mischler/Ausschluss Prassl) 4:5. 56. Mäder (Wüst/Ausschluss Ulmann) 4:6. - Strafen 5mal 2 Minuten gegen die GCK Lions, 5mal 2 Minuten gegen Olten.

GCK Lions: Gunten; Büsser, Sidler; Peter, Geiger; Braun, Luchsinger; Breiter, Suter; Bachofner, Liniger, Högger; Hinterkircher, Dominik Diem, Allevi; Lazarevs, Ulmann, Zumbühl; Miranda, Prassl, Berni.

EHC Olten: Mischler; Pargätzi, Meister; Gedig, Aeschlimann; Grieder, Rouiller; Schnyder, Ast; Schwarzenbach, Ramon Diem, Ulmer; Wüst, Feser, Truttmann; Hürlimann, Schneuwly, Hirt; Morini, Mäder, Huber.

Bemerkungen: Olten ohne Kobach, Bagnoud (beide gesperrt) sowie Sali (abwesend). Aeschlimann als Verteidiger eingesetzt. GCK Lions ohne Seiler, Hardmeier, Puntus, Schlegel, Karrer, Hunziker und Puide.

Das Spiel im Liveticker zum Nachlesen: