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Sport (SZ, GT, OT)
Der FC Grenchen 15 steigt dank gelungener Hinserie, intensivem Aufbautraining und Kaderverstärkungen mit viel Selbstvertrauen in die Rückrunde. Trotzdem ist Tiefstapeln angesagt.
Eine gelungene Vorbereitung mit viel Praxis am Ball, harten Konditionstrainings und erfolgreichen Testspielen (Siege gegen Roggwil, Olten und Lyss sowie ein respektables Remis gegen Biel), zwei vielsprechende Verstärkungen für die Offensive (Rückkehrer Peter Csima aus Biel und Niederbipps Goalgetter Ferhat Capan) sowie die grosse Geschichte am Platz Grenchen, welche verpflichtet, aber auch Respekt verschafft: Man könnte meinen, für den Tabellenzweiten FC Grenchen 15 sei alles angerichtet für eine Aufholjagd mit dem Ziel Aufstieg.
Kader FC Grenchen
Trainer: Roland Hasler
Tor: Pablo Molina, Martin Leuenberger, Nik Gribi.
Abwehr: Jonathan Schlatter, Sam Tchoukouli, Nico Schmid, Joel Schwaller, Mika Emch, Stefano Rodrigues, Nicolas Krüttli.
Mittelfeld: Marc Hügli, Semir Ressil, Fabrizio Laus, Kevin Essama, Lenny Anker, Valerio Fragapane, Cédric Rihs, Loris Lifart, Damiano Palermo.
Angriff: Arben Alimusaj, Dominique Sutter, Ferhat Capan, Peter Csima.
Zuzüge: Csima (FC Biel), Capan (FC Niederbipp), Gribi ( Nachwuchs).
Abgänge: Riccardo Caroli (?), Kuitijm Idrizi (?), Nemanja Kostic (Rücktritt).
Doch davon will Verteidiger Joel Schwaller, der als Stammkraft in der Meisterschaftvorrunde nur gerade zwanzig Minuten verpasst hat, nichts wissen: «Wir nehmen Spiel für Spiel und natürlich wollen wir davon jedes gewinnen.» Wenn dieser kühne Plan denn aufginge, resultiere am Ende wohl der erste Rang schlussfolgert Schwaller. Mit sechs Punkten Rückstand auf Leader Biberist starten die Grenchner in die zweite Saisonhälfte. Bei einem Sieg im Direktduell fehlten da noch weitere drei Zähler, welche es gutzumachen gilt. Doch das Ziel des direkten Wiederaufstiegs in die 2. Liga inter will der 21-Jährige nicht explizit formulieren und das Wort «Aufstieg» nimmt er erst recht nicht in den Mund.
Zu frisch sind die Erinnerungen an den Niedergang des FC Grenchen mit seiner reichen Historie. In den vergangenen Jahren gingen die Grenchner sportlich und organisatorisch im Krebsgang und wurden von der Erstliga nach unten durchgereicht. Erst das Zusammengehen mit dem FC Wacker Grenchen und die Neugründung unter dem Namen FC Grenchen 15 vor knapp zwei Jahren sicherten eine neue Existenz, wenn auch die Geburt des neuen Vereines eine schwere war und den Abstieg in die Zweitliga nicht verhinderte.
Doch das ist Geschichte. Unter der Leitung des erfahrenen Roland Hasler, der im vergangenen Sommer als Trainer zur ersten Mannschaft gestossen war, hat der FCG die Trendwende geschafft. «Es sind wie zwei verschiedene Welten», blickt Schwaller auf die Situation vor Jahresfrist zurück. Damals habe kein Teamgeist geherrscht und die Qualität sei ungenügend gewesen.
Unter Hasler, den er aus der gemeinsamen Zeit in Langenthal kennt, blase nun ein anderer Wind. «Es galt, das Verlierer-Image abzustreifen und sich den Sieger-Gedanken neu einzuimpfen», betrachtet der im ennet der Aare und Kantonsgrenze gelegenen Arch wohnhafte Schwaller, die Hauptaufgabe seit dem Amtsantritt von Hasler.
Wenn auch zwischenzeitlich resultatmässig vom Weg abgekommen, so fand die talentierte Equipe aus der Uhrenstadt mehr und mehr zu ihrem Spiel und gewann dadurch an Selbstvertrauen. «Jeder unserer Akteure spielt nun mindestens eine Klasse besser», beschreibt der gelernte Kaufmann und ehemalige YB-Junior die Aufbruchstimmung in Mannschaft und Verein.
Dass Zurückhaltung nicht fehl am Platz ist, zeigt die misslungene Hauptprobe im Viertelfinal des Solothurner Cups von vergangenem Donnerstag. In einer durchzogenen Partie verlor Grenchen gegen den Zweitliga-Spitzenreiter Biberist knapp mit 0:1. So können die Grenchner für sich in Anspruch nehmen, sich ausschliesslich auf den Ligaalltag konzentrieren zu können. Ab heute Samstag mit dem Heimspiel gegen Trimbach und spätestens Ende April, wenn es zum erneuten Aufeinandertreffen mit Biberist kommt, wird sich zeigen, zu was die Uhrenstädter heuer noch fähig sind.