Fussball
Aufatmen bei Leader Biberist nach erstem Rückrunden-Dreier

Die Elf von Trainer Vincenzo Salerno schlägt den FC Grenchen mit 2:0 und festigt die Spitzenposition in der 2. Liga. Für Grenchen wirds damit wohl nichts mit dem direkten Wiederaufstieg in die 2. Liga inter.

Raphael Wermelinger
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Biberists Offensivspieler Petrit Krasniqi wird verfolgt von Grenchens Aussenverteidiger Simon Essama.

Biberists Offensivspieler Petrit Krasniqi wird verfolgt von Grenchens Aussenverteidiger Simon Essama.

Hansjörg Sahli

Nur drei Tage vor dem Spitzenkampf gegen Grenchen scheiterte der 2.-Liga-Leader FC Biberist im Cup-Halbfinal am FC Bellach. «Es tat extrem weh, so kurz vor dem Final rauszufliegen», sagte Trainer Vincenzo Salerno, «wir haben nicht gut gespielt und deshalb verdient verloren.»

Den FC Grenchen bezeichnete er nach dem bitteren Cup-Out als optimalen Gegner: «Es war gut, dass das Spitzenspiel anstand. Wir wollten dieses unbedingt nutzen, um wieder aufzustehen.» Die Ausgangslage vor dem Spiel: Biberist hatte fünf Punkte Vorsprung auf das drittplatzierte Grenchen, wartete nach drei Unentschieden aber immer noch auf den ersten Vollerfolg in der Rückrunde. «Wir wollten eine Reaktion zeigen, Grenchen musste gewinnen», fasste Salerno die brisante Situation zusammen und fügte an: «Dass es um so viel ging, war wohl auch der Grund, wieso es kein besonders schönes Spiel wurde.»

Gastgeber Biberist hatte in der ersten halben Stunde der Partie die besseren Torchancen. In der 10. Minute knallte Jäggis Weitschuss an die Lattenunterkante, kurz darauf agierte Krasniqi in aussichtsreicher Position zu uneigennützig, legte quer statt selber den Abschluss zu suchen.

Somit war die Führung für den FC Biberist zwar nicht zwingend, aber sicher auch nicht unverdient. Krasniqi wurde in der 29. Minute von FCG-Verteidiger Tchoukouli weggecheckt, den fälligen Penalty münzte Goalgetter Rüegsegger in sein elftes Saisontor um. «Das hat uns sicher gutgetan», kommentierte Coach Salerno, «es war ein klarer Penalty. Leider hat der Schiedsrichter fünf Minuten später den zweiten nicht gepfiffen.» Senn wurde vom herausstürmenden FCG-Goalie Molina über den Haufen gerannt, diesmal blieb die Pfeife des Unparteiischen aber stumm.

Ideenlose Grenchner

Die Gäste hatten in der ersten Hälfte abgesehen von ein paar Eckbällen wenig vorzuweisen. «Grenchen war lange ideenlos», empfand auch Salerno, «vielleicht waren sie nervös, weil sie noch mehr Druck hatten als wir.» Sein Team habe die feinere Klinge geführt und in der Offensive mehr Qualität gezeigt, fügte er an.

Die ersten Chancen nach dem Seitenwechsel gehörten aber den Grenchnern. Sutter verpasste den Ausgleich in der 48. und der 55. Minute. Knapp fünf Minuten später entschied Senn das Spiel für den Leader mit einem wuchtigen Kopfballtor nach einem Eckball. Biberist-Goalie Blum war nur noch einmal gefordert: In der 85. Minute stoppte er Alimusaj und parierte auch den Nachschuss von Laus.

«Ich bin sehr erleichtert», sagte Salerno nach dem ersten Dreier der Rückrunde. Es sei ein verdienter Sieg gewesen. «Wir spielten gut und traten mit der richtigen Einstellung auf.» Biberist liegt in der Tabelle nun drei Punkte vor Härkingen, sechs vor Fulenbach und acht vor Grenchen. «Für die Grenchner wirds jetzt natürlich schwierig», analysierte Salerno das Meisterrennen. «Abschreiben würde ich sie aber noch nicht.» Biberist (beim SC Blustavia), Grenchen (Mümliswil) und Fulenbach (Trimbach) müssen am nächsten Wochenende alle auswärts ran. Der Tabellenzweite Härkingen empfängt den FC Bellach.

Telegramm

Biberist – Grenchen 2:0 (1:0)
Giriz. – 265 Zuschauer. – SR: Misini. – Tore: 30. Rüegsegger (Penalty) 1:0. 62. Senn 2:0.
Biberist: Blum; Keller, Rüfli, Jäggi, Wirth; Emch (86. Nenniger), Simeone, Senn (71. Cardinaux), Imbach, Krasniqi (74. Carnibella); Rüegsegger.
Grenchen: Molina; Essama (72. Hügli), Schwaller, Tchoukouli, Krüttli; Capan (60. Anker), Schmid, Sutter, Ressil, Laus, Fragapane (60. Alimusaj).
Bemerkungen: Verwarnungen: 67. Emch, 75. Schmid, 90. Simeone (alle Foul). – Eckbälle: 3:7