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Sport (SZ, GT, OT)
Der im Januar entlassene EHCO-Trainer Maurizio Mansi hat in Spaniens Eishockey-Nationalteam eine grosse Leidenschaft gefunden. Doch an der Division-II-WM in Rumänien sieht er auch mit Spaniens Team schlecht aus – die Ausbeute: 5 Spiele, 4 Niederlagen. Damit steigt Mansis Team eine Division ab.
Island, Belgien, Australien, Serbien und Rumänien – es könnten sich um teilnehmende Nationen einer Fussball-Weltmeisterschaft handeln. Doch weit gefehlt: Es sind die Gegner der spanischen Eishockey-Nationalmannschaft an der Weltmeisterschaft der Division 2a.
Was uns das interessieren soll? An der Bande des spanischen Teams steht in Galati (Rumänien) ein bekanntes Gesicht: Maurizio Mansi. Der gefeuerte EHCO-Trainer hat sich ganz offensichtlich während der Zeit im Kleinholz in Spanien vom Assistenten zum Headcoach hochgearbeitet.
Genutzt hats nichts: Aus fünf WM-Spielen resultierten sich vier Niederlagen. Nach einer hart umkämpften 2:3-Startniederlage gegen Island fand sich die Mansi-Truppe gegen Belgien und Australien jeweils mit einer 3:5-Niederlage wieder in der Garderobe vor.
Und zum Schluss der WM fing Mansis Team gegen Gastgeber Rumänien eine 0:6-Klatsche ein. Immerhin: Als Höhepunkt des WM-Abenteuers gewann Spanien gegen Serbien mit 5:4 nach Verlängerung (siehe Video oben). Trotzdem: Spanien steigt damit mit Headcoach Maurizio Mansi von der Division 2a in die Division 2b ab.
Mansi: «Ein Nebenjob»
Nein – es ist gewiss nicht das Jahr des Italo-Kanadiers: Am 25. Januar wurde Mansi beim EHC Olten nach nur sechs Monaten gefeuert. Nach seiner Entlassung lenkte sich der Trainer in Deutschland im Kreise von Familienangehörigen ab und liess die Seele baumeln.
Die Arbeit in Spaniens Amateureishockey wurde Mansi in Olten in vielerlei Hinsicht oft zur Last gelegt. Witze über das Mansi-Amateureishockey in Spanien fanden unter den EHCO-Fans stets grossen Anklang, was bei ihm darauf angesprochen selbstredend nie gut ankam: «Ich verstehe das nicht. Das ist ein Nebenjob, ich wiederhole: ein Ne-ben-job, den ich aus Liebe zum Sport mache», sagte er noch vor der Saison in einem grossen Interview im «Oltner Tagblatt» leicht genervt: «Es ist eine grosse Leidenschaft von mir, das Eishockey in Spanien gemeinsam mit guten Freunden weiterzuentwickeln. Ich komme ja nicht nur mit den Erfahrungen aus Spanien nach Olten, ich komme mit einer Erfahrung aus Kanada und aus der deutschen Liga DEL», sagte er damals weiter dazu.
Wie kam der Italo-Kanadier überhaupt in die abtrünnigen Gefilde des Amateureishockeys? Mansi: «Ein Freund, der mal Trainer von mir war, ist dort Headcoach. Er brauchte einen Assistenten und fragte mich an, ob ich helfen könnte. Wir treffen uns jeweils nach der Saison zu einem Trainingscamp und treten an den Weltmeisterschaften an. Es macht grossen Spass, ich liebe es.»
Er mag es wohl lieben, doch förderlich dürften die Abenteuer für den weiteren Verlauf seiner ernsthaften Trainerkarriere kaum sein.