Der EHC Olten gewinnt im heimischen Kleinholz gegen den Tabellenfünften aus Ajoie mit 3:2. In einer umkämpften Partie ist der Sieg der Powermäuse am Ende verdient. Dadurch kann der EHCO den Abstand auf die Tabellenspitze durch den Patzer von Langenthal verringern.
Die Partie gegen den HC Ajoie stand in erster Linie im Zeichen der Wiedergutmachung. Denn die Leistung drei Tage zuvor in La Chaux-de-Fonds, aber auch jene gegen Thurgau vor einer Woche, das war jedem einzelnen Spieler bewusst, erforderten eine Reaktion.
Vor allem in der ersten Spielhälfte, welche die Oltner im Neuenburger Jura komplett verschlafen hatten, gefielen die Gastgeber deutlich besser. Die nötige Konsequenz, um auf diesem Niveau bestehen zu können, war diesmal auszumachen. Einen Vorwurf mussten sie sich bezüglich Einsatz also bestimmt nicht machen lassen. Allerdings passte auch am Dienstag noch lange nicht alles zusammen beim Tabellendritten, der, wie schon am Samstag, auf einen arg dezimierten Gegner traf.
Wie bei La Chaux-de-Fonds waren auch bei Ajoie nicht weniger als sieben Spieler verletzt gemeldet, womit sechs Akteure unter 20 Jahren auf dem Eis standen – inklusive Torhüter Descloux. Und die Jurassier führten, über alles gesehen, die feinere Klinge. Vor allem die beiden Ausländer Jonathan Hazen und Philip-Michael Devos waren für die EHCO-Defensive ein steter Gefahrenherd. Bezeichnend also, dass Ersterer seine Farben in der 18. Minute mit 1:0 in Führung brachte.
Doch die Reaktion der Gastgeber folgte prompt. Topscorer Truttmann fand mit einem scharfen Pass die Kelle Meisters vor dem Tor, von welcher die Scheibe unhaltbar unter die Latte zischte. Es war dies die Torpremiere des Verteidigers in dieser Saison.
So schön der Ausgleich anzusehen war, so wenig erbaulich ist auch drei Wochen vor Playoff-Beginn das Spiel mit einem Mann mehr. Die Oltner wissen mit dem zusätzlichen Raum ganz einfach viel zu wenig anzufangen. Nicht so die Ajoulots. Sie liessen die Scheibe laufen, spielten auch einmal den unerwarteten Pass und kamen nach 34 Minuten folgerichtig zum 2:2. Dabei schien der EHCO, nach dem zwischenzeitlichen Führungstreffer durch Romanenghi, auf dem richtigen Weg.
«Doch dann schlichen sich wieder Ungenauigkeiten in unser Spiel ein, wir hatten Mühe, aus dem eigenen Drittel zu kommen», so Diego Schwarzenbach, welcher gegen die Jurassier seinen 500. NLB-Einsatz absolvierte – und dabei massgeblich zum Sieg beitrug.
In La Chaux-de-Fonds hatte seine Mannschaft noch zweimal kurz nach Drittelbeginn einen Treffer einstecken müssen, diesmal drehte sie den Spiess um. Erst 63 Sekunden waren im letzten Abschnitt gespielt, als Feser den erfolgreichen Doppelpass mit Schwarzenbach suchte, und die Scheibe problemlos am ausgespielten Descloux vorbei zum 3:2 ins Tor abtropfen liess. Gelaufen war die Partie zu diesem Zeitpunkt aber natürlich noch nicht. Dafür war der Auftritt der Oltner zu wenig überzeugend, zu wenig zwingend. Zwar gelang, im Vergleich mit den letzten beiden Spielen, alles ein wenig besser; aber noch immer mit relativ viel Luft nach oben.
«Das Timing stimmt noch immer nicht», musste auch Schwarzenbach konstatieren. «Mit unserem System müssen sich die Spieler gegenseitig unterstützen, die Pässe sitzen. Das ist im Moment sicher noch nicht das, was wir uns vorstellen.» Gleichzeitig sei es aber auch eine Phase, wie man sie in einer Saison ganz einfach auch durchmache.
Immerhin reichte es am Ende zum knappen, dafür umso wichtigeren 3:2-Sieg. «Wir haben gewonnen», strich der Jubilar die gewonnenen drei Punkte hervor. «Viele Leute erachten es als Selbstverständlichkeit, dass wir gewinnen. Doch das ist es nicht. Wir müssen an jedem Sieg Freude haben.»
Sein 500. NLB-Spiel wird Schwarzenbach kaum als eines der aussergewöhnlichen seiner Karriere in Erinnerung bleiben. Doch es könnte, wer weiss, die Wende zum Besseren bedeuten für den EHCO, welcher, zusammen mit den Lakers, zu den Gewinnern dieser Runde zählen. Bei sechs ausstehenden Partien beträgt der Vorsprung auf Rang 5 neu zwölf Punkte, und selbst Leader Langenthal ist, durch die Niederlage in Visp, mit fünf Punkten Vorsprung wieder in Griffweite.