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Sport (SZ, GT, OT)
Slowaken, Kroaten, ein Brasilianer und ehemalige 1.-Liga-Spieler: Trainer Felipe Giacomini freut sich über insgesamt neun neue Kräfte und hat endlich keine Personalsorgen mehr. Der FC Wangen soll wieder punkten - und auch sein Trainer hat Grosses vor.
«Mehr lag einfach nicht drin. Wir waren in der Vorrunde teilweise elf, zwölf Spieler. Das reicht nicht für die 2. Liga inter», blickt Trainer Felipe Giacomini zurück. In der zweiten Saison nach dem Abstieg aus der 1. Liga findet sich der FC Wangen b. Olten eine Liga tiefer zur Halbzeit auf dem zweitletzten Platz wieder.
Sicher nicht das, was man sich auf der Chrüzmatt vorstellt. «Nein, das sicher nicht», bestätigt Giacomini und begründet: «Wir hatten im letzten Sommer viel zu wenige Spieler und auch zu wenig Zeit, um neue zu holen.»
Umso länger war die Wunschliste im Winter. Insgesamt neun Spieler wurden geholt. Darunter zwei Slowaken und zwei Kroaten, die sich in der Schweiz beweisen wollen. Weiteren Zuzüge sind der Ex-Dulliken- und Ex-Solothurn-Offensivspieler Furkan Tan sowie Wellington Dos Santos und Claudio Zenger, die beide schon in der Promotion League aufliefen. «Ich bin sehr zufrieden. Die Jungs sind sensationell. Jetzt haben wir 20 motivierte Spieler», freut sich Giacomini über die Verstärkungen.
Stellt sich nur die Frage, wieso diese Spieler zum kriselnden FC Wangen b. Olten wechseln? «Weil wir einen super Trainer haben, ist doch klar», sagt er lachend und widerlegt die Gerüchte vonseiten der Konkurrenten, dass der FC Wangen wieder mit der grossen Kelle anrühre: «Leider kommen sie nicht wegen des Geldes», sagt Giacomini, «es war viel Überzeugungsarbeit nötig, doch der FC Wangen ist immer noch eine bekannte Adresse, auch wenn wir in den letzten Jahren Probleme hatten.»
Ein bisschen was scheint der FCW dann doch auf der hohen Kante zu haben. Der Klub wäre für ein Trainingslager aufgekommen. Giacomini legte indes sein Veto ein: «Wir waren lange Zeit knapp an Spielern, hatten kaum Material für die Trainings und die ganze Sportanlage muss verbessert werden. Deshalb habe ich entschieden, dieses Geld lieber in die Mannschaft, in neue Bälle oder auch eine neue Lichtanlage auf der Chrüzmatt zu investieren.»
Trainings lagen drin auf dem heimischen Geläuf, sämtliche Testspiele hat der FCW aber auswärts ausgetragen, um den Platz zu schonen. «Es waren sehr viele Testspiele, weil wir viele neue Spieler haben und sich das Team auf dem Platz finden muss. Wir haben quasi eine Tour de Suisse gemacht in der Vorbereitung, spielten in Bern und Luzern. Immer auf Kunstrasen.»
Diesen Luxus hat der FCW daheim nicht. Alle Einheiten finden auf dem Naturrasen satt, von Jogging-Touren hält der Trainer nicht viel: «Wenn ich den Spielern vor dem Training sage, wir laufen nach Kappel, kommen sie nicht mehr. Joggen ist aber auch wirklich alte Schule.»
Der 33-Jährige ist ein Jungspund, was das Trainer-Business angeht. Er hatte lediglich Erfahrungen mit dem «Zwöi» in der 4. Liga gesammelt, bevor er das FCW-Fanionteam im letzten Sommer übernahm. «Für mich ist dieser Posten kein Hobby. Im Moment ist es wie eine Schule. Ich habe schon viel gelernt als Trainer und muss weiterhin noch viel dazulernen.» Nächste Woche absolviert er das B-Diplom. «Ich will so weit kommen wie möglich», so Giacomini, «was in der Schweiz schwierig ist, denn es gibt sehr viele qualitativ gute Trainer.»
Zuerst gilt es für den Brasilianer aber, den FC Wangen b. Olten in der 2. Liga inter zu halten. Auf Rechenspiele lässt er sich dabei nicht ein: «Zu sagen, wir holen mit dieser Mannschaft 30 Punkte in der Rückrunde, wäre unrealistisch. Am Ende der Saison müssen wir einfach einen Punkt mehr haben als der Klub auf dem ersten Abstiegsplatz, das ist das Ziel. Und zudem bereits eine Mannschaft aufzubauen für die nächste Saison.»
Beide Siege in der Vorrunde resultierten in den Derbys gegen Olten und Dulliken. Da ist es nur logisch, dass sich Giacomini besonders auf diese Duelle freut: «Wir wollen mehr Punkte holen als Dulliken und Olten, das ist klar. Der FC Wangen soll wieder eine Referenz werden in der Region. Dafür müssen wir die Derbys gewinnen.»