Mountainbike
Schurter jagt zu Hause den Rekord von Absalon – Flückiger auf Revanchekurs

Nach dem 9. Weltmeistertitel will Nino Schurter in der Lenzerheide seinen 33. Weltcup-Sieg. Es wäre ein Rekord. Für Mathias Flückiger geht es derweil um den Gesamtweltcup.

Raphael Gutzwiller
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Der frischgebackene neunfache Weltmeister Nino Schurter.

Der frischgebackene neunfache Weltmeister Nino Schurter.

Roberto Tommasini/Freshfocus

Nino Schurter hat an der Weltmeisterschaft im italienischen Val di Sole alle überrascht – und sich zum neunten Mal zum Weltmeister gekürt. Mit 35 Jahren kann der Bündner immer noch der Schnellste sein. Das hat er am Sonntag auch beim Heim-Weltcup in der Lenzerheide vor. Gelänge ihm der Triumph, wäre es bereits sein 33. Weltcup-Sieg. Damit würde er den Rekord seines langjährigen und mittlerweile zurückgetretenen französischen Konkurrenten Julien Absalon egalisieren.

«Lange habe ich gesagt, dass mir ein solcher Rekord nicht wichtig ist», sagt Schurter. «Doch mittlerweile ist das anders. Der Rekord spornt mich an, nochmals 110 Prozent zu geben. Durch einen solchen Rekord kann man etwas richtig Grosses erreichen. Ich hoffe, dass ich den Rekord der meisten Weltcup-Siege bald hole – und im Idealfall überbiete.»

Nino Schurter will seinen 33. Weltcupsieg.

Nino Schurter will seinen 33. Weltcupsieg.

Roberto Tommasini/Freshfocus

Seit mittlerweile zwei Jahren fehlt Schurter nur noch ein Sieg zum Rekord. Die Chancen sind nach dem starken WM-Auftritt grösser denn auch schon. «Es wäre natürlich sensationell, wenn dieser 33. Weltcup-Sieg zu Hause klappen würde.»

Schurter hat den Gesamtweltcup bereits sieben Mal gewonnen. Es ist ein Rekord, den Schurter bereits mit Absalon teilt. In diesem Jahr könnte der Sieg des Gesamtweltcups derweil einem anderen Schweizer gelingen. Mathias Flückiger führt derzeit die Gesamtwertung vor dem Tschechen Ondrej Cink an. Bereits der Drittplatzierte Franzose Jordan Sarrou sollte ihm kaum mehr gefährlich werden können.

Flückigers Kritik und der Kampf der Schweizer

Flückiger war nach seinem erneuten zweiten Platz im WM-Rennen – Schurter hat ihn kurz vor dem Ziel noch überholt – stark angekratzt. In den sozialen Medien kritisierte er Schurters Überholmanöver als «extrem riskant und nicht korrekt». Später entschuldigte sich Flückiger dafür.

Mathias Flueckiger führt das WM-Rennen vor Nino Schurter - ehe er noch überholt wird.

Mathias Flueckiger führt das WM-Rennen vor Nino Schurter - ehe er noch überholt wird.

Roberto Tommasini/Freshfocus

Dass er die Bühne in der Lenzerheide nicht seinem Konkurrenten aus dem Bündnerland überlassen möchte, scheint dennoch klar. Der Olympiasilber-Gewinner von Tokio möchte nach zwei zweiten Plätzen an Grossanlässen im Weltcup zum Siegen zurückkehren. Damit würde sich die Ausgangslage für den 32-Jährigen im Gesamtweltcup weiter verbessern. Flückiger hat den Titel für den Besten der Saison in seiner Karriere noch nicht gewonnen.

Ein Duell zwischen den beiden Schweizern dürfte zu erwarten sein, zumal mit Mathieu van der Poel und Olympiasieger Tom Pidcock zwei starke Konkurrenten fehlen. Schurter sagt: «Ich hoffe, es gibt ein grosses Mountainbike-Fest.»