Mit einer 3:4-Auswärtsniederlage in Rapperswil ging die Promotion-League-Saison für die U21 des FC Basel zu Ende. Die Basler werden nur Elfte – weil sich seine Talente zu gut entwickeln.
Obwohl mehr Punkte als in der Vorsaison erreicht wurden, entspricht die tabellarische Ausbeute mit Rang 11 nicht den Erwartungen. Vor allem die Rückrundenbilanz (vier Siege, zwei Remis, sieben Niederlagen) ist resultatmässig alles andere als zufriedenstellend.
Der Grund dafür ist, so paradox es klingen mag, ein sehr erfreulicher. «Die Spieler haben grössere Fortschritte gemacht, als wir vor der Saison angenommen haben, was eigentlich für unsere gute Arbeit spricht», sagt Trainer Thomas Häberli. Denn im letzten Saisonviertel lief fast keiner der als Teamstützen geplanten Akteure mehr im Dress der U21 auf: Michel Gonçalves (Wil) und Robin Kamber (Servette) wurden bereits in der Winterpause an Challenge-League-Vereine ausgeliehen. Albian Ajeti, Robin Huser und Arxhend Cani drängten in die erste Mannschaft, während Neftali Manzambi, Charles Pickel und Pedro Pacheco in der U18 aushalfen, um via Meisterschaft die Uefa-Youth-League-Qualifikation zu schaffen (man ist auf gutem Weg) und den Cup zu gewinnen (2:1-Finalsieg gegen den FC Zürich). Wegen diverser Verletzungen und Sperren weiterer Leistungsträger standen zuletzt deshalb vorwiegend Spieler auf dem Platz, die (noch) nicht das Format haben, um eine Partie auf Promotion-League-Niveau zu prägen.
Als unglücklich erwies sich in dieser Phase die an sich mutige Entscheidung der FCB-Verantwortlichen, die U21 in den letzten Jahren von Halbsaison zu Halbsaison stets verjüngt zu haben. Viele Experten halten den Sprung vom Junioren- zum Aktivfussball für den grössten in der Karriere eines Spielers. Doch die Säulen, in deren Schatten sich die Jungen an das hohe Niveau akklimatisieren können, wurden immer weniger, bis praktisch keine mehr da waren. Das hat auch damit zu tun, dass es nicht zu Cheftrainer Paulo Sousas Philosophie gehört, überzählige Profis in der U21 Spielpraxis sammeln zu lassen. Während in der Vorsaison Geoffroy Serey Die oder Marcelo Diaz «unten» aushalfen, hielt man heuer auf dem Rankhof vergeblich nach Ahmed Hamoudi oder Yoichiro Kakitani Ausschau.
Im Hinblick auf nächste Saison wird man beim FCB die Strategie überdenken. Für die Doppelbelastung Promotion League/UYL ist das Kader zu knapp. Da der Nachschub an eigenen Talenten nicht unerschöpflich ist, wird man sich wohl anderswo nach Spielern umsehen müssen, welche der U21 mehr Stabilität geben können. In welcher Form man genau tätig werden wird, konnte Trainer Häberli nicht sagen, hielt aber fest, «dass wir etwas ändern müssen. Denn so, wie in der Rückrunde, kann es nicht weitergehen!»