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Sport (AZ, BT)
Es bleibt bei der mageren Ausbeute von 3 Punkten aus 13 Spielen: Die Wangner unterliegen dem SC Zofingen im letzten Vorrundenspiel zu Hause mit 0:5 und überwintern auf dem letzten Tabellenplatz.
«Du hast keine Chance, also nutze sie.» Unter diesem paradoxen Motto stand Wangens letztes Meisterschaftsspiel des Jahres in der 2. Liga inter gegen Zofingen. Nur mit einem Sieg hätten sich die Solothurner vielleicht im nächsten Frühling noch eine kleine Chance auf die Rettung im Kampf gegen den Abstieg ausrechnen dürfen.
Und man muss es dem Schlusslicht der Gruppe 5 hoch anrechnen, dass der Wille da war, im letzten Moment noch den zweiten Dreier einzufahren. Zweimal tauchte Bojan Dju- ric gefährlich vor dem gegne- rischen Tor auf, zweimal traf er aber im letzten Moment die falsche Entscheidung – und die Chancen waren weg. «Wenn Wangen in Führung gegangen wäre, dann hätten wir vielleicht Probleme bekommen», analysierte Zofingens Trainer Hansruedi Birrer diese Szenen. Im Frühling wolle er mit seiner Mannschaft das Feld von hinten aufrollen. Zur Halbzeit liegen die Zofinger auf dem achten Tabellenplatz.
Dann kam es so, wie man es erwarten musste. Zunächst konnte zwar Wangens Goalie Florijan Perren noch dem alleine anstürmenden Marin Martinovic den Ball von den Füssen krallen, doch in der 22. Minute war es so weit und Sejdi Beqiri erzielte mit einem Hammer im Nachschuss das Führungstor für die Gäste.
Im gleichen Stil ging es weiter. Ohne zu brillieren, erhöhten die Aargauer durch Marin Martinovic und nochmals Beqiri bis zur Pause auf 3:0. Der SC Zofingen erfüllte seine Pflichtaufgabe am Ende souverän. Das vierte Tor in der 62. Minute fiel durch einen geradlinigen Konter. Manuel Weber fing den Ball ab, schickte auf dem linken Flügel Marco Schwegler auf die Reise, der mit seinem Querpass in der Mitte den nun dreifachen Torschützen Beqiri fand. Auch das 0:5 wurde sehr schön über die linke Seite herausgespielt. Diesmal war es Gian Reto Bleuel, der unhaltbar vollendete.
«Es ist anstrengend, die Leute immer wieder zu motivieren, überhaupt noch ins Training zu kommen», sagte Wangens Captain Fatlum Kastrati nach der zwölften Saisonniederlage. Dass er in der Sommerpause für Wangens Aufstieg stimmte, nachdem der Solothurner Meister FC Lommiswil verzichtet hatte, bereue er bis heute nicht, sagt Kastrati. «Ich sagte schon damals, dass es mit dieser Mannschaft in der 2. Liga inter nicht reichen wird, dass wir es als Abenteuer nehmen müssen. Aber dann haben uns noch drei wichtige Spieler verlassen, und jetzt sind wir in einem Loch.»
«Wir haben den Wunsch der Mannschaft respektiert. Die Spieler wollten aufsteigen», bestätigt Präsidentin Iris Wagner. Sie habe schon damals gewusst, dass es so herauskommen würde. «Wenn wir absteigen, ist das für den Verein nicht so schlimm.» Die Zeiten, als der FC Wangen bei Olten mit Geld Spieler holen und bis in die Nationalliga B aufsteigen konnte, seien definitiv vorbei, sagt die Präsidentin. «Wir sind jetzt wieder ein ganz normaler Dorfverein, und die zweite Mannschaft und die Junioren sind für uns genauso wichtig wie die erste Mannschaft.»
Am kommenden Sonntag, Anstoss um 14.30 Uhr, schliesst Wangen bei Olten mit einem Heimspiel gegen den SC Schöftland in der Qualifikation zum Schweizer Cup das Jahr ab, dann geht es in die Winterpause.