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Es bleibt dabei: Die Fähre zum Aareinseli bei Nennigkofen darf für Personentransporte nicht mehr benützt werden, erlaubt bleiben während des weiteren Verfahrens aber Materialtransporte.
Letzteres allerdings «auf eigene Gefahr». Dies hält Landammann Peter Gomm in seinem Entscheid zur Beschwerde von Inseli-Landwirt Simon Antener fest. Ende 2013 hatte die Kantonspolizei verfügt, dass Anteners mit ihrer Fähre aus Sicherheitsgründen «ab sofort» keine Passagiere und ab 31. Januar auch keine Materialtransporte mehr durchführen dürfen (wir berichteten).
Mit dem Entscheid versagt das Departement des Innern der Beschwerde Anteners die geforderte generelle aufschiebende Wirkung. Es sei nun einmal aktenkundig, dass die Seilfähre «nicht betriebssicher ist», heisst es dazu.
Mit Blick auf die von Vreni und Simon Antener in den Sommermonaten betriebene Eventtätigkeit heisst es, dass das im gewerbsmässigen Personentransport eingesetzte Fahrzeug «eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit, insbesondere von Leib und Leben Dritter darstellt.» Dieser Sicherheitsaspekt überwiege die privaten Interessen des Beschwerdeführers an einem Nebeneinkommen.
Landammann Peter Gomm verweist auf die Ende 2013 von der Kantonspolizei verhängte Busse «wegen Inverkehrssetzen eines nichtbetriebssicheren Schiffes ohne Immatrikulation sowie ohne Haftpflichtversicherung und wegen ungenügenden Rettungsmaterialien». Unter diesen Umständen, so Gomm, «besteht kein Raum, der Beschwerde vollumfänglich die aufschiebende Wirkung zu erteilen».
Eine Kostenfrage
Dass das Departement des Innern «im Sinne einer vorsorglichen Massnahme» immerhin den Warentransport mit der Fähre erlaubt, verschafft Anteners zumindest wieder etwas Luft und Zeit: «Wir sind sehr froh darüber», sagt Simon Antener, der so unter anderem wenigstens die Milch seiner Kühe per Fähre ans Festland transportieren sowie landwirtschaftliche Maschinen und Waren übersetzen kann. Diese Bewilligung ist allerdings auf die «Dauer des Verfahrens» befristet - ein nahes Ende also absehbar. Anteners erwägen deshalb, den Departementsentscheid ans Verwaltungsgericht weiterzuziehen, um noch etwas Zeit zu gewinnen.
Unabhängig davon wollen Simon und Vreni Antener nun aber die Anschaffung einer neuen Fähre vorantreiben. Dies ist aber nicht zuletzt eine Kostenfrage. «Wir haben Kostenschätzungen von Schweizer Anbietern erhalten, die von 300 000 Franken ausgehen», sagen Anteners. Eine Summe, die ihre Möglichkeiten bei weitem übersteige, zumal auch Pläne für einen Umbau des Hofes bestehen.
Ihre Hoffnung setzt die Familie deshalb nun auf ein anderes Vehikel: «Via eine Schweizer Werft haben wir das Angebot eines Niederländischen Bootsbauers erhalten - samt ersten Bauplänen». Dieses Angebot wäre mit Kosten von 100 000 Franken verbunden. Gut möglich, dass die von «Inseli-Fans» lancierte Spendensammlung einen ansehnlichen Zustupf liefern wird.