Ein kleineres Abenteuer verspricht die Gewerbeausstellung Luterbach zu werden. Denn in diesem Jahr wird die alle fünf Jahre stattfindende Ausstellung in der ehemaligen Hefefabrik Süd auf dem Borregaard-Gelände durchgeführt.
«Die Vorteile wiegen den einen Nachteil, dass die Ausstellung nicht das Zentrum Luterbachs besetzt, bei weitem auf», ist OK-Präsident Rolf Lehmann überzeugt. Der quirlige Fachmann aus der Versicherungsbranche setzt damit nicht auf Sicherheit, sondern eben auf Abenteuer. Der Vergleich drängt sich auf, weil auch der Seilpark Balmberg an der Ausstellung beteiligt ist, der bereits eine Seilbahn von der Hefefabrik zum zirka 100 Meter entfernten kegelförmigen Turm südlich der Aare installiert hat. Der vierbeinige Turm war früher das Zentrum des riesigen Schnitzelhaufens und damit Fundament der Förderanlage. Der Ritt über das Gelände dürfte ein Highlight der Ausstellung werden.
Die Idee, den Kanton für die etwas spezielle Zwischennutzung der Hefefabrik anzufragen, hatte der frühere Gemeindepräsident von Luterbach und OK-Vize Hugo Schumacher auf einem seiner langen Spaziergänge mit seinem Hund. Mit einem Spaziergang sind auch die Luterbacher rasch auf dem Gelände. Aber die Gewerbeausstellung Luterbach sprengt mit der diesjährigen Ausgabe den bisherigen Rahmen. Ungewöhnlich viele Aussteller, zirka 20 mehr als an der letzten Gewerbeausstellung, haben den Ball aufgenommen und wollen sich in der ehemaligen Hefefabrik präsentieren, und dies durchaus einem regionalen Publikum. Genügend Parkfläche ist jedenfalls gleich neben der Hefefabrik vorhanden. «Wir haben von allem mehr: mehr Fläche, mehr Aussteller, mehr Beteiligte, sogar die Distanz zum Dorf ist grösser», so Lehmann.
Wetterunabhängig
Als grossen Vorteil bezeichnet Rolf Lehmann die Hallen der Hefefabrik. «Wir müssen keine Zelte aufbauen und sind wetterunabhängig. In den Hallen ist es immer angenehm kühl.» Die Wahl des Standortes habe aber durchaus auch einen politischen Aspekt. «Wir besetzen symbolisch das Terrain, das auch für Luterbacher Unternehmer attraktiv sein könnte. Der Kanton hätte am liebsten nur einen Investor für das ganze Areal, aber die Gewerbler haben auch Platzbedürfnisse», so Lehmann.
Dieser Aspekt dürfte aber die Besucher der Gewerbeausstellung weniger interessieren, als was sie auf diesem Gelände erwartet. Dazu muss man wissen, dass der Kanton Zwischennutzungen auf dem Gelände ermöglicht. Eine der Zwischennutzerin, die Vigier Beton AG, wird sich an der Gewerbeausstellung prominent vorstellen. Die Firma will auf einem Teil des Geländes ein Recyclingcenter einrichten. An der Ausstellung zeigt Vigier Beton AG in der Halle B, was sie auf dem Gelände produzieren will. Die Halle B ist im Übrigen eine einzige grosse Baustelle mit den entsprechenden Betrieben. Gleich daneben in der Halle C wird das Wohnen thematisiert. Dort befindet sich auch das Kinderzimmer, wo Kinder während einiger Zeit unter professioneller Betreuung spielen können. Die Halle E gehört der Unterhaltung mit Line-Dance, Salsa-Show etc. In der Halle D finden sich verschiedenen Dienstleister sowie der gastronomische Teil der Ausstellung. Auch draussen zeigen Dienstleister ihr Angebot. Zudem befindet sich dort ein Streichelzoo. Und auf dem nahen Gelände kann Lastwagen, Bagger oder gar Dampfwalze gefahren werden.
Eröffnen wird die Ausstellung am Donnerstag 23.August Regierungsrätin Esther Gassler. Dann wird auch der Kantonale Gewerbeverband seinen KMU-Netzwerk-Grillabend abhalten.
Gewerbeausstellung Luterbach Öffnungszeiten: Fr. 24.8., ab 16 Uhr; Sa. 25.8., ab 10 Uhr; So. 26.8., ab 10 Uhr.