Startseite
Solothurn
Schwarzbubenland
Die zweite Kunst-Triennale findet dieses Wochenende in Meinisberg statt.
Gemälde, gedrechseltes Holz – und ein gesprengter Mercedes. Die Ausstellung «Kreuz und Kunst quer durch Meinisberg» hat heute und morgen für jeden Geschmack etwas zu bieten. Sechzehn Künstler, elf Männer und fünf Frauen, alle im Dorf ansässig, präsentieren unter dem Patronat der Kulturkommission KuKo an vier Plätzen ihre Werke. Zwei Ausstellungsorte, die Spycher Maibach und Ochsenbein aus den Jahren 1835 und 1731, sind selbst Kunstwerke mit ganz eigener Geschichte.
«Der Mercedes ist kein Unfallwagen, vor der Sprengung war der tipptopp zwäg. Ich würde nie mit dem Leiden eines Menschen Kunst machen wollen», sagt Bastian Oldhouse. Der 70-jährige Maler und Gestalter will mit der Blechruine samt Pferdeschädel und Hellebarde zeigen, dass die Zeit für einen weiteren Schritt in der Mobilität gekommen ist. «Der Verbrennungsmotor hat sich überlebt», ist der Künstler überzeugt.
Vom Atelier an der Hauptstrasse geht es weiter zur Alten Turnhalle. Hier sind die Exponate von zehn Kunstschaffenden ausgestellt. Auf der Bühne nehmen die grossformatigen Fotos von Mathias Chiti den Blick gefangen. Auf dem Smartphone hat er Tiere und Pflanzen so verändert, dass die Bilder schon auf halbem Weg zur Malerei sind. Ganze Malerei, in Form von Aquarellen und Acrylbildern, nehmen den meisten Platz in der Halle ein. Daneben haben Ausstellungsbesucher auch die Gelegenheit, Marianne Lüthi beim Klöppeln über die Schulter zu schauen oder Christian Hänni zur Technik seiner Metallskulpturen zu befragen.
«Ich habe vor 30 Jahren so richtig angefangen zu malen», sagt Paul Wanner, KuKo-Mitglied, Mitinitiant und Namensgeber der Veranstaltung, die jetzt nach drei Jahren zum zweiten Mal stattfindet. Dann zeigt er den Weg zu den Spychern, von denen einer Balken um Balken erst vor zwei Jahren von der Hauptstrasse ins Wohnquartier versetzt wurde. Von Schulkindern gestaltete Fahnen erleichtern die Orientierung.
Bei Rita und Florian Maibach taucht der Besucher ein in den bäuerlichen Alltag des 19. Jahrhunderts. Für den Aufstieg in den oberen Stock sind gute Schuhe und ein noch besserer Gleichgewichtssinn empfehlenswert – die steile Treppe hat kein Geländer.
Kreuz und Kunst quer durch Meinisberg:
Öffnungszeiten: Samstag: 10 – 20 Uhr, Sonntag: 10 – 12 Uhr. Ausstellungsorte: Käsereiweg, Hintere Gasse, Hauptstrasse 78.
Der Eintritt ist frei.