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Auch 2013 geht die Travestieshow der NeverComeBackAirline wieder im «Möbel Märki» in Zuchwil über die Bühne. Als besondere Attraktion steht dieses Jahr eine Parodie auf die Heilsarmee im Programm - passend zu deren Auftritt am Eurovision Song Contest.
Er hatte mal wieder den richtigen Riecher, oder eher ein feines Näschen: Christian Loose, der unter dem Pseudonym Yvette Tuschuur die Travestieshow NeverComeBackAirline (NCBA) leitet. In seinem Schrank hängen Originaluniformen der Heilsarmee. Und zwar schon seit längerer Zeit; noch bevor die Heilsarmee die Vorausscheidung zum «Eurovision Song Contest» für sich entschieden konnte, hatte Loose die Kostüme organisiert. «Ich habe gewusst, dass die gewinnen», kommentiert er.
Eine Parodie in der Show der NCBA, die am 18. Januar wieder für zehn Vorstellungen abhebt, ist der Heilsarmee gewiss. Falls die Musiker selbst am Contest in Malmö der Regelkonformität zuliebe nicht in Uniform auftreten dürften, wird es also wenigstens im Möbelhaus Märki in Zuchwil eine Darbietung in Heilsarmeeblau geben.
Solange es Spass macht
Dabei darf bei der NCBA auch eine Büchse zum Geldsammeln nicht fehlen. Und selbstverständlich hat Christian Loose die Heilsarmee als Gäste in seine Show eingeladen. Es bleibe allerdings offen, ob die nicht gerade wegen ihrer Affinität zur Schwulen- und Lesbenszene bekannte Wohltätigkeitsorganisation der Einladung auch tatsächlich Folge leisten werde.
«Unser Bestreben ist es, immer wieder aus Aktualitäten heraus etwas Neues zu machen, und nicht jahrelang mit demselben Programm herumzutingeln», sagt die «Maîtresse de Cabine». Neu ist denn in der Show 2013 auch die Gastkünstlerin Miss Ivy, ein 23-Jähriger aus Hannover in pompösen Kleidern. «Das ist ein Stil, der bisher in unserer Airline nicht vertreten war», erklärt Loose.
Unverändert bleibt die Stamm-Crew der NeverComeBackAirline, der nebst Tuschuur auch Mike Hitz, Chantal G. und Miss Liss angehören. «Wieso ein Team ändern, wenn es gut funktioniert und wir alle Spass haben?» Der Spass steht für Loose ohnehin an vorderster Stelle. Die Travestie-Show ist für ihn ein Hobby, wenn auch eines, das er inzwischen professionalisiert hat. Er hat einen Hundertprozent-Job als Aussendienstmitarbeiter, den er nicht aufgeben will. Daher komme auch nicht infrage, die Show auszudehnen oder mit der Crew auf Tournee zu gehen. Allenfalls einen Herbstanlass, eine Art Hochzeitsmesse im «Märki» mit Showeinlagen, könnte er sich vorstellen.
«Ich mache das einfach, solange es mir Freude bereitet. Und momentan macht es Spass.» Mit dem Möbelhaus als Heimatflughafen habe er eine feudale Lage. Die Gäste strömen aus St. Gallen, Zürich und sogar Berlin nach Zuchwil. Natürlich profitiert umgekehrt auch «Möbel Märki» von den Travestie-Abenden: «Ich kenne viele Gäste, die nach der Show hier eingekauft haben», sagt Loose.
Viel Neues, etwas Altbekanntes
Am 16. Januar, zwei Tage vor der Premiere, kommen die Künstler erstmals zusammen für die Hauptprobe und um das Programm festzulegen. «Vieles passiert dann noch spontan.» Und schliesslich geht es wieder los: mit vielen neuen Nummern, Parodien aufstrebender wie abgestürzter Schlagerstars, und sogar eine altbekannte Solothurnernummer wird dabei sein.
Mehr sei nicht verraten. Nur eines noch: Selbstverständlich kann man wieder in der Möbelausstellung übernachten. «Letztes Jahr haben’s wohl viele noch nicht so recht geglaubt, dass man das wirklich kann. Aber diesmal haben wir schon viele Anmeldungen für eine Nacht im Schaufenster.»
Die Vorstellungen finden vom 18. Januar bis 16. Februar jeweils freitags und samstags statt. Infos unter:
www.NeverComeBackAirline.ch