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Der Kanton will die dauernde Gefahr von Steinschlägen und im Winter von Lawinen vermindern. Dazu soll die Scheltenstrasse zum Teil erneuert werden und mit Verbauungen steinschlagsicher gemacht werden.
Die Strasse von Ramiswil auf den Scheltenpass ist vor allem im Sommer beim Freizeitverkehr beliebt. Hier kreuzen sich Motorrad-, Velo- und Autofahrer. Wer auf dem schmalen Strässchen fährt, muss sich vor Steinen auf der Fahrbahn in Acht nehmen. Nun will der Kanton das Problem entschärfen.
Auf einem Abschnitt von 1,7 Kilometern zwischen Glashütten und dem Vorderen Guldenthal besteht andauernde Steinschlaggefahr. Dem will der Kanton nun Abhilfe schaffen, indem ein Teil der Strasse durch eine neue ersetzt wird. Der Rest der Strecke wird mit Verbauungen steinschlagsicher gemacht.
Dies mit gutem Grund: «Wir kontrollieren die Strecke mindestens jeden Freitag, ob irgendwo Steine oder Baumstämme liegen», sagt Theo Frei vom Kreisbauamt II über den Aufwand, den die Strasse verursacht. Dazu würden auch die Landwirte der Gegend selber Hand anlegen und die Strasse säubern.
Im Winter seien zudem Schneerutsche ein grosses Problem: «An manchen lichten Stellen im Wald rutscht der Schnee auf den Blättern ab.» Bis zu drei Meter hoch bleibt der Schnee zum Teil auf der Strasse liegen. Und der Schnee lässt sich aufgrund des mitgeschobenen Gerölls nicht einfach mit einer Schneefräse von der Strasse bringen.
Aufgrund der geologischen Gegebenheiten hat der Kanton bereits 2009 entschieden, dass die Strasse verlegt werden soll. War zuerst noch von einer neuen Verkehrsführung auf dem gesamten Steinschlaggebiet die Rede, wurde nun eine Kombivariante bevorzugt.
Dies vor allem aus Kostengründen, wie den Unterlagen über das Bauvorhaben zu entnehmen ist. Mit den Hangsicherungen sollen künftig Steinschläge und Lawinenniedergänge verhindert werden. Die vorhandenen Verbauungen reichen momentan aus, um exponierte Stellen abzusichern, sagt Theo Frei. Jedoch könne es jederzeit grössere Steinschläge geben, die nicht durch die bestehenden Holzverschläge aufgehalten werden können.
Die Gesamtkosten für die Teilverlegung der 1914/1915 von der Armee gebauten Strasse und die Instandsetzung der bestehenden Strasse im östlichen Abschnitt wird 4 Millionen Franken kosten. Dabei nicht miteingerechnet sind die Massnahmen, um den Abschnitt Ost vor Steinschlag und Lawinenniedergang zu schützen. Diese Kosten belaufen sich laut den Berechnungen der CSD Ingenieure AG auf rund 750 000 Franken.
Wenn alles nach Plan läuft, werden die Hauptarbeiten ab Mitte Juni 2017 anlaufen können. Für die Bauarbeiten steht aufgrund der Lage nur das Sommerhalbjahr zur Verfügung. Deshalb und weil nur bei einigermassen trockenem Baugrund gearbeitet werden kann, wird das Strassenstück so aufgeteilt, dass an mehreren Orten unabhängig voneinander gebaut werden kann.
Aus diesem Grund wird auch auf eine durchgehende provisorische Baupiste verzichtet. Vielmehr wird jeweils von Osten nach Westen und umgekehrt gebaut. Fertiggestellt soll die Strasse 2018 sein.
Insgesamt wird eine Strecke von etwa einem Kilometer neu gebaut. Dabei sind 23 Kurven eingeplant, schliesslich soll der Charakter der Strecke beibehalten werden. Insgesamt muss auf der Strecke ein Höhenunterschied von 94 Metern überwunden werden. Da der Ramiswiler Bach zweimal überwunden werden muss, werden zwei Brücken eingeplant.
Und auch auf die Landwirtschaft soll Rücksicht genommen werden: Ein Viehübergang und ein Viehdurchlass zeugen von diesen Anstrengungen. Da der Baugrund nicht von guter Qualität ist, muss zudem einiges in dessen Sicherung investiert werden. Im Anschluss an die Sanierung wird etwa die bestehende Brücke im westlichen Teil abgerissen und durch eine Furt ersetzt. Somit wird die alte Strasse für Autos nicht mehr befahrbar sein.