Kestenholz
Variantenreiche Klänge erklimmen die Schweizer Bergwelt

Beim Jahreskonzert der Musikgesellschaft Eintracht Kestenholz wurden Klang-Gipfel erklommen: Mit der Bergwelt als thematischem Hintergrund überzeugten Musikantinnen und Musikanten und begeisterten das Publikum einmal mehr.

Marina Stawicki Stalder
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Klanggipfel spielend erklommen: Musikgesellschaft Eintracht Kestenholz.

Klanggipfel spielend erklommen: Musikgesellschaft Eintracht Kestenholz.

zvg

«Fanfare of a Celebration» – das Stück des belgischen Komponisten Charles Michiels erinnerte an die Eröffnung Olympischer Spiele und war ein wirkungsvoller Auftakt in den Konzertabend. Die Young Concert Band Oensingen Kestenholz unter der Leitung von Roger Meier hatte die Zuhörerinnen und Zuhörer von Beginn an auf ihrer Seite. Die Spielfreude und die gute Zusammenarbeit mit dem engagierten Dirigenten war den jungen Talenten bei «Up» von Olly Murs deutlich anzumerken.

Zum Abschluss des Blockes folgte ein erstes Highlight des Abends. «Udo Jürgens live», eine Hommage an den grossen Künstler, liess ihn aufleben und das Publikum in Erinnerungen schwelgen. Das anspruchsvolle und abwechslungsreiche Medley vereinte die bekanntesten Lieder und machte Spass. Beeindruckend zu sehen und vor allem zu hören, wie viel für die Nachwuchsförderung in der Musik getan wird.

Musikalischer Wintersport

Ein traditioneller Marsch ertönte als «Bergecho» und tauchte die Mehrzweckhalle in die passende Stimmung. Bei «Alm» von Armin Kofler, das in Anlehnung an ein Seiser Volkslied entstand, wähnte man sich auf einer Bergwanderung: steiler Aufstieg, atemberaubende Aussicht, Abstieg und das müde, aber zufriedene Gefühl, dass sich einstellt, wenn man gut wieder unten angekommen ist.

Der Musikgesellschaft gelang es, die Beschaulichkeit sowie Geräusche aus der Natur gekonnt herüberzubringen. Durch den «Mountain Wind», einer eingehenden Melodie, konnten sich die Anwesenden tragen lassen.

Dass sich die Bergwelt regelrecht vor einem auftat, lag auch an der Präsentation der wunderschönen Panoramen auf der Leinwand. «Schlitteda» ist eine Tradition im Engadin, wo ledige Paare in rot-schwarzen Trachten gen Tal sausen, wie Moderatorin Gabriela Burkhardt zu berichten wusste. Die Polka von Oscar Tschuor stellte einen Stilwechsel dar und entliess das Publikum mit Schwung in die Pause zu einem «Kafi am Pischterand».

«Alles ruckzuck, zackzack!»

Endgültig im Skigebiet angekommen, präsentierte sich die Musikgesellschaft zu «Alles fährt Schi» anschliessend mit Sonnenbrillen, Mützen und Helmen. Mit von der Partie auch einige Mitglieder der Young Concert Band. Per Videosequenz (von Paul Bühler und Felix Hofer) wurde ein neues Moderatorenteam angekündigt.

Aus dem Nebel tauchten drei dick eingemummte Gestalten auf und stiefelten hinein in die Halle, wo sie auf der Bühne am Skilift anstanden. Beat Rudolf von Rohr, Johannes Wiemann und Peter Stawicki ernteten mit den vom Cabaret Rotstift entlehnten Sketchen zwischen den Stücken schallendes Gelächter.

«In the Hall of the Mountain King» (komponiert von Edvard Grieg für «Peer Gynt») erreichte durch das leicht erkennbare Thema Kultstatus. Die Musikerinnen und Musiker meisterten das anspruchsvolle Meisterwerk mit Bravour.

Dirigent Thomas Maritz, der bereits das 15. Konzert mit «seiner» Musikgesellschaft bestritt, bewies ein weiteres Mal sein Gespür für musikalischen Variantenreichtum. Das Medley «Bon Jovi-Rock Mix» und «Mountain Rock» sorgten für noch bessere Laune und rundeten das gelungene Konzert ab.