Mümliswil-Ramiswil
Senioren-Tagesstätte «Kopf-Hand-Herz» feiert 10-jähriges Bestehen

Die Senioren-Tagesstätte «Kopf-Hand-Herz» in Mümliswil-Ramiswil wird zehn Jahre alt. Bisher wurden dort 10'000 Tagesgäste betreut. Ab 2018 soll die Institution in die Spitex Thal integriert werden.

Isabel Hempen
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Der pensionierte Ruedi Freiermuth unterstützt die beiden Pflegeassistentinnen Therese Berchtold und Karin Baschung tatkräftig in ihrer Tagesstätte.

Der pensionierte Ruedi Freiermuth unterstützt die beiden Pflegeassistentinnen Therese Berchtold und Karin Baschung tatkräftig in ihrer Tagesstätte.

zvg

Sie war die Erste ihrer Art in der Amtei Thal-Gäu, heuer wird sie zehn Jahre alt: die Senioren-Tagesstätte Kopf-Hand-Herz in Mümliswil-Ramiswil. Die beiden langjährigen Pflegeassistentinnen Therese Berchtold und Karin Baschung gründeten diese 2007 in eigener Initiative.

Sie sind Betreiberinnen und Inhaberinnen des Einzelunternehmens. Heute ist «Kopf-Hand-Herz» neben dem Sonnehuus in Aedermannsdorf und dem Seniorenzentrum Untergäu in Hägendorf eine von drei Senioren-Tagesstätten im Thal-Gäu.

Im ganzen Kanton Solothurn gibt es deren neun. Eine Tagesstätte bietet Entlastung für betreuende Angehörige und stellt für Senioren eine Möglichkeit dar, sich Abwechslung im Alltag zu verschaffen und Kontakte zu pflegen.

Berchtold und Baschung, die zuvor im Alters- und Pflegeheim Stapfenmatt in Niederbuchsiten tätig waren, starteten die Seniorenbetreuung 2007 in Holderbank in einem 40 Quadratmeter grossen Studio. «Wir hatten im Alters- und Pflegeheim immer das Gefühl, wir hätten zu wenig Zeit für die Leute», erklärt Berchtold diesen Schritt.

Da das Studio jedoch bald einmal zu eng wurde, zog die Senioren-Tagesstätte 2009 in das ehemalige «Bruba»-Ladenlokal von Bruno Bader in Mümliswil um. Dieses misst rund 100 Quadratmeter und bietet in einem grossen Wohnraum, einer offenen Küche und zwei Ruheräumen Platz für bis zu zehn Senioren.

Diese betreuten Therese Berchtold und Karin Baschung an drei Tagen in der Woche, jeweils acht Stunden lang. Berchtold und Baschung arbeiten immer zu zweit, nach dem Vier-Augen-Prinzip.

Integration in die Spitex Thal

Seit April 2012 spannt «Kopf-Hand-Herz» mit der Spitex Thal zusammen. Die Tagesstätte wird seither auch von der Krankenkasse anerkannt, die an die Tagespauschale von 90 Franken einen Beitrag von 24 Franken leistet.

Ausserdem wird ein Fahrdienst des Roten Kreuzes angeboten. Ab kommendem Februar bieten die beiden Frauen einen zusätzlichen Betreuungstag an, dann werden sie vier Tage wöchentlich für ihre Schützlinge da sein.

«Unser Ziel ist es jedoch, die Senioren fünf Tage in der Woche betreuen zu können», sagt Berchtold. Dies sei indes abhängig vom zukünftigen Bedarf.

Und es steht eine weitere, grössere Neuerung an: 2018 zieht «Kopf-Hand-Herz» nach Balsthal um. In den Neubau der Stiftung Saccani des Alters- und Pflegeheims Inseli, wo Alterswohnungen entstehen.

Die Tagesstätte wird mit ihren beiden Leiterinnen in die Spitex Thal integriert und die Platzzahl wird auf 25 ausgeweitet. Damit reagiert die Spitex Thal auf die zunehmende Nachfrage nach Tagesplätzen im Thal. «Sonst soll jedoch alles gleich bleiben, das Angebot wie auch der Ablauf», betont Berchtold.

Für die Tagesstätte gekämpft

Finanziell sei es «nicht einfach gewesen» über die Jahre, sagt Berchtold. «Wir haben uns immer durchgekämpft.» Nutzten weniger Leute das Betreuungsangebot, hatten die beiden Frauen mit ihrem 60-Prozent-Arbeitspensum entsprechend weniger Einkommen.

Jährlich hätten sie im Schnitt etwa 2000 Franken Spenden erhalten, von Kirchen, Gemeinden und durch Kollekten. Es habe aber auch schon Jahre gegeben, in denen sie ohne finanziellen Zustupf auskommen mussten, meint Berchtold.

Bisher, sagen die beiden Frauen, hätten sie rund 10'000 Tagesgäste aus allen Thaler Gemeinden betreut, ausserdem aus Oensingen, Neuendorf und Langenbruck. Durchschnittlich nutze ein Senior das Angebot rund 150 Tage, danach wechselten viele ins Heim.

Ein Herr indes sei bereits seit den Anfangszeiten vor zehn Jahren dabei, während eine Dame es auf acht Jahre bringe. «Wir machen diese Arbeit sehr gern», sagt Berchtold. «Wir sind dankbar, denn es kommt sehr