Oensingen
Schlachthof-Besetzung kostete Bell 100'000 Franken – Sicherheit wird verschärft

Der Schlachthof von Bell in Oensingen reagiert auf die Tierschutzdemonstration im vergangenen November und baut seine Sicherheit aus. In Zukunft sollen Demonstranten das Gelände erst gar nicht mehr betreten können.

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Rund 17 Stunden dauerte der Protest französischer Tierschützer im vergangenen November. Dabei ketteten sich über 100 Aktivisten zusammen und blockierten die Gänge des Schlachthofs, um gegen die Tierschlachtungen zu demonstrieren. Die Aktion konnte nur durch die Polizei aufgelöst werden. Gegen die Aktivisten wurde danach Strafanzeige erstattet und Schadensersatz gefordert. Es gab Verletzte.

An jenem 21. November 2018 herrschte Ausnahmezustand in Oensingen. Die zu schlachtenden Rindern wurden zu anderen Schlachthöfen in der Schweiz gebracht. Die Mitarbeiter wurden nach Hause geschickt. «Das Ganze war sehr unangenehm, aber am Schluss konnten wir das innerhalb eines Tages regeln und das war positiv», zieht Lorenz Wyss, CEO der Bell Food Group, an der Bilanzmedienkonferenz vom Mittwoch gegenüber dem Fernsehsender Tele M1 ein Fazit. Die Besetzung kostete den Fleischverarbeiter rund 100'000 Franken.

Grosseinsatz beim Fleischverarbeiter Bell in Oensingen
16 Bilder
Aktivisten besetzten einen Teil des Firmengebäudes
Der Bereich der Aktion ist auf diesem Drohnenbild in der Bildmitte zu sehen
Die Aktivisten haben sich in den Gängen angekettet
Auch verschiedene Schilder haben sie mitgebracht
Die Polizei und die Geschäftsleitung verhandelten mit den Aktivisten
Die Polizei versuchte die Aktivisten aus den Gängen, durch die die Tiere getrieben werden, zu bekommen.
Die Tierschützer haben sich festgeeist.
Die Tierschützer haben sich festgeeist.
Draussen ist nicht viel sichtbar, ausser die Fahrzeuge

Grosseinsatz beim Fleischverarbeiter Bell in Oensingen

TeleM1/Christof Gerber

Die Aktion warf Fragen zu Sicherheit des Geländes auf. Man diskutierte über Verbesserungen. Wie Wyss ausführt, habe man sich den Sicherheitsaspekt jetzt nochmals angeschaut. In Zukunft wolle man verhindern, dass solche Leute erst auf das Gelände gelangen. Jedoch sei viel möglich, wenn Gewalt im Spiel ist.

Erst vor zwei Tagen fand in der Region wieder eine Demonstration statt. Tierschützer der Tierschutzorganisation The Save Movement hielten vor der Metzgerei Braunwalder in Wohlen eine Mahnwache ab. «Wir wollen Abschied von den Tieren nehmen, ihnen eine Stimme und Gesicht verleihen und so auf das Unrecht verweisen, das hier passiert», so Tierschützer Damir Markotic. Die Aktion war bewilligt und lief friedlich ab. (daa/ldu)

Heute am frühen Morgen haben sich rund 15 Personen am Eingang zum Schlachthof der Metzgerei Braunwalder in Wohlen versammelt.

Heute am frühen Morgen haben sich rund 15 Personen am Eingang zum Schlachthof der Metzgerei Braunwalder in Wohlen versammelt.

Aargauer Zeitung
Die Mitglieder der internationalen Organisation «The Save Movement» haben zum ersten Mal eine lokale Mahnwache in Wohlen veranstaltet.

Die Mitglieder der internationalen Organisation «The Save Movement» haben zum ersten Mal eine lokale Mahnwache in Wohlen veranstaltet.

Aargauer Zeitung