Dulliken
Papageien-Besitzer: «Ich gehe notfalls bis vor Bundesgericht»

Dullikens Dorfarzt Jean-Pierre Grob will seine Praxis früher schliessen als geplant, wenn nicht endlich das Papageien-Getzwitscher in Nachbars Garten aufhört. Jetzt wehrt sich der Vogel-Besitzer: «Ich bin nur ein Bauernopfer.»

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Dullikens Dorfarzt Jean-Pierre Grob fühlt sich durch die Vogellaute seines Nachbarn Roland Gruner gestört (wir berichteten).

Nun wehrt sich Papageien-Besitzer Roland Gruner: «Ich gebe bestimmt nicht nach. Denn Grobs Drohung ist nur ein Vorwand, weil er ohnehin das Rentenalter erreicht hat und die Praxis langsam schliessen möchte. Dafür hat er ein Bauernopfer gesucht, und das bin ich», so Gruner am Samstag gegenüber Tele M1.

Hausarzt Grob verteilte Flyer, in denen er seine Patienten darauf hinwies: Wenn sich nicht Grundlegendes mit dem Papageien-Getzwitscher ändere, werde er seine Praxis Ende Juni schliessen und nur noch am Mittwoch für langjährige Patienten da sein. Dullikens einziger Dorfarzt wollte jedoch noch drei Jahre über sein erreichtes Pensionsalter hinweg arbeiten.

Volière mit Papageien in Dulliken
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Mit solchen Isolationsbausteinen (im Hintergrund) verspricht sich der Vogelliebhaber einen lärmisolierenden Effekt.
Die Voliere von Roland Gruner und gleich dahinter die Praxis und Wohnräume von Dr. Jean-Pierre Grob. Bruno Kissling

Volière mit Papageien in Dulliken

Bruno Kissling

Gruner kann das Vorgehen von Hausarzt Grob nicht verstehen. Letzten Herbst sei er dem Arzt bereits entgegen gekommen, habe mehrere Papageien verkauft und habe zum Schutz des Nachbarn eine Isolationsmauer errichten lassen.

«Das habe ich alles nur wegen ihm gemacht», so Gruner und ergänzt: «Ich bin wirklich daran interessiert, dass wir beide eine schöne Rente haben. Aber nicht so.»

Anderen Nachbarn, die bereits seit 15 Jahren neben dem Vogel-Besitzer wohnen, fühlen sich durch die Vögel nicht gestört.

Gespräch nur noch über die Anwälte

Nun sprechen die beiden verfeindeten Gruner und Grob laut Tele M1. nur noch über ihre Anwälte. «Er ist meine grösste Enttäuschung meines Lebens. Ich verstehe nicht, wie man deshalb eine solche Feindschaft aufbauen kann», so Gruner. Und warnt mit Zeigefinger: «Notfalls gehe ich bis vor Bundesgericht». (sha)