Südlich des Gemeindegebiets von Oensingen liegt das Kieswerk Aebisholz. Damit die Betreiberin – die Firma Vigier – künftig besser Beton recyceln kann, plant sie nun den Bau einer 1600 Quadratmeter grossen Stahlhalle.
Seit den 1970er-Jahren wird in der Kiesgrube Aebisholz, südlich von Oensingen, Kies abgebaut. Nun plant die Betreiberin der Grube – die Firma Vigier – den Bau einer neuen Stahlhalle. Wieso?
Im Kieswerk wird nicht nur Kies abgebaut, sondern auch direkt verwertet, wie Unternehmensleiter Bruno Müller erklärt:
«Wir stellen mit dem Kies auch Frischbeton her, der dann mit Lastwagen auf die Baustellen gefahren wird.»
Im Aebisholz werden mineralische Bauabfälle verarbeitet, sortiert und als neue Baustoffe aufbereitet. Altbeton und Mischabbruchmaterial stehen im Vordergrund. Beim Altbeton wird nur reiner Beton aufbereitet, der beim Rückbau von Industriegebäuden und Kunstbauten wie Brücken anfällt. Der Mischabbruch entsteht beim Rückbau von Wohnungsbauten (Backsteine, Verputze, Mörtel, Unterlagsböden und Plättli).
Müller: «Mit diesen mineralischen Bauabfällen stellen wir neue Baumaterialien her, recyceln sie also.» Um diesen sogenannten Stoffkreislauf besser zu schliessen, plane Vigier nun diese Stahlhalle: Wenn solche Materialien aufgearbeitet werden, ist es laut dem Unternehmensleiter wichtig, dass sie trocken gelagert werden können. Vor allem Schnee und Frost im Winter sei nicht gut für das Material:
«Gefrorenes Material können wir nicht verarbeiten.»
Die Halle soll 20 mal 80 Meter, also 1600 Quadratmeter, gross werden. Verschiedene Materialien sollen künftig dort verarbeitet werden können: einerseits Betonabbruchmaterial, andererseits Mischabbruchmaterial. Beides verarbeite man zu je zwei unterschiedlichen Korngrössen. Je nach Anwendung braucht man feineres oder gröberes Material, so Müller. Deshalb sollen in dieser Halle vier Kompartimente bereitgestellt werden.
Durch die trockene Lagerung könne Vigier auch die Qualität des rezyklierten Betons sicherstellen. «Man kann diesen Beton auch für hochwertige Gebäudeteile, wie etwa Stützmauern oder andere tragende Elemente einsetzen», erklärt Müller.
Vigier plane den Neubau der Stahlhalle seit zwei Jahren. Zuerst habe man allerdings genügend Platz gebraucht. Dieser musste im Kieswerk zuerst geschaffen, sprich abgebaut werden. Über die Höhe der Investition wollte sich Müller hingegen nicht äussern.
Bis 29. Oktober lag das Baugesuch auf der Bauverwaltung Oensingen auf. Bisher hat es keine Einsprachen gegeben, wie die Gemeinde auf Anfrage mitteilt. Müller hofft nun auf die Bewilligung des Gesuchs innert nützlicher Frist. Man plane, mit den Bauarbeiten im März oder April des nächsten Jahres zu beginnen. Die Inbetriebnahme sei dann für Herbst 2022 geplant.