Die Kiesreserven im Gäu neigen sich dem Ende zu. Deshalb sollen die Kiesgruben in Oensingen und in Härkingen erweitert werden.
Im Gäu schwinden die Kiesvorräte. In der Kiesgrube Hard-Usserbahn im Grenzgebiet zwischen Gunzgen, Fulenbach und Härkingen sind die Reserven 2029 aufgebraucht. Im Gebiet Aebisholz zwischen Oensingen und Kestenholz gar in diesem Jahr.
Deshalb sieht der kantonale Richtplan schon seit längerem vor, diese Gebiete zu erweitern. Zwischen Gunzgen, Fulenbach und Härkingen soll die bestehende Kiesgrube Forebahn westlich davon, im Gebiet Hard-Usserbahn, weitergeführt werden.
Dafür lagen die dafür benötigten Erschliessungs- und Gestaltungspläne, Sonderbauvorschriften, Umweltverträglichkeitsberichte und Rodungsgesuch vergangenen Sommer öffentlich auf. Zuvor konnte die Bevölkerung am Vorhaben mitwirken. Bei beiden Verfahren machte niemand auch nur eine Eingabe.
Nun hat der Regierungsrat das Vorhaben abgesegnet, wie er in einem Beschluss mitteilt. Konkret soll die Kiesgrube um 55,5 Hektaren vergrössert werden. Damit könne ein Kiesvorkommen von knapp fünf Millionen Kubikmeter gesichert werden. Werden jedes Jahr 200'000 Kubikmeter Kies abgebaut, seien die Reserven für 25 weitere Jahre gesichert.
Für den Ausbau der Kiesgrube werden knapp 500'000 Quadratmeter Wald gerodet. Während des Betriebs soll auf etwa zehn Prozent der offenen Grubenfläche Wanderbiotope für Amphibien geschaffen werden. Nach dem Ende des Abbaus soll die Grube mit sauberem Aushub-, Ausbruch- oder Abraummaterial aufgefüllt werden. Zudem soll der gerodete Wald wieder bepflanzt werden.
Das kantonale Interesse am Abbau des Kieses sei vorhanden, schreibt der Rat im Beschluss. Zudem bezeichnet er das Vorhaben als umweltverträglich.
Auch im Oensinger Gebiet Aebisholz soll weiterhin Kies abgebaut werden. Die Grube soll zwischen dem aktuellen Abbaugebiet und der Kantonsgrenze um 24,3 Hektaren erweitert werden. Damit würden 4,5 Millionen Kubikmeter Kies gesichert.
Im Aebisholz verlief die öffentliche Mitwirkung nicht ganz ohne Nebengeräusche. Es wurden fünf Eingaben gemacht. In der nachfolgenden öffentlichen Auflage folgten zwei Einsprachen beim Bau- und Justizdepartement. Eine tangierte die Hochspannungsfreileitung, die zweite die Erschliessung der Kiesgrube. Bei zwei Begehungen mit den Einsprechern konnten die Bedenken aus dem Weg geschaffen werden.
Die Hochspannungsleitung ist nicht von der geplanten Erweiterung der Kiesgrube betroffen. Die Gemeinde prüft Verbesserungsoptionen zur Erschliessung. Daraufhin zogen beide Einsprecher ihre Einsprachen zurück.
Nun hat der Regierungsrat auch diesem Vorhaben zugestimmt, wie er in einem weiteren Beschluss bekannt gibt. Er attestiert auch diesem Ausbauvorhaben ein öffentliches Interesse, das jenes an der Walderhaltung übersteigt. Zudem tangiere das Projekt keine Landschafts- oder Biotopschutzinventare des Bundes. Auch der gerodete Wald, eine Fläche von 245'000 Quadratmeter, soll im Anschluss an den Abbau wieder aufgeforstet werden.