Ernüchterte SP, enttäuschte FDP, solide SVP und siegreiche CVP - und die Newcomer schnitten sehr gut ab. Die Analyse zu den Wahlen in der Amtei Thal-Gäu.
Die CVP ist in der Amtei Thal-Gäu klare Siegerin. Neu verfügt sie jetzt über sechs Sitze im Kantonsparlament. Entsprechend erfreut zeigt sich der CVP-Amteipräsident Fabian Gloor, selbst bestgewählter CVP-Mann der Amtei. «Dieser Sitzgewinn ist für uns die Bestätigung unserer Arbeit. Wir konnten mit sehr motivierten Kandidierenden ins Rennen gehen, die sich alle sehr engagiert haben.»
Und, so meint Gloor, die seriöse CVP-Politik für die Region habe die Wählerschaft anerkennt und somit honoriert. Glück spiele halt auch immer eine Rolle, so Gloor weiter und begründet damit die Rolle, welche die Listenverbindung mit der GLP und junge GLP gespielt habe.
«Einmal profitieren sie, einmal wir.»
Sehr erfreulich sei, dass es gleich zwei Newcomer, Daniel Nützi aus Härkingen und Rolf Jeggli aus Mümliswil (mit fast gleich viel Stimmen) in den Kantonsrat geschafft haben. «Und wenn es Sandra Kolly dann auch noch im 2. Wahlgang in den Regierungsrat schafft, rückt Benjamin von Däniken nach und Pierino Menna ist 1. Ersatz.»
Verliererin hingegen ist die FDP: Sie kann nur drei ihrer vier bisherigen Sitze verteidigen. Der Balsthaler Gemeinderat Enzo Cessotto wurde abgewählt. Er war seit 2007 im Kantonsparlament. Für Johanna Bartholdi, FDP-Amteipräsidentin, war er ein Aktivposten, der viel für seine Gemeinde geleistet habe. Wieso es für ihn nicht reichte, könne sie nicht sagen. Man habe die Wahlen noch nicht analysiert. Trotzdem sagt sie: «Wir wussten, es wird nicht ganz einfach. Mit Karin Büttler ist eine starke Kandidatin nicht mehr ins Rennen gestiegen.» Und:
«Vielleicht sind wir aber mit zu wenig jungen Kandidaten angetreten.»
Der dritte Sitz holt mit Freddy Kreuchi aus Balsthal aber doch ein Newcomer: «Mit ihm haben wir nun einen jungen, motivierten und unverbrauchten Mann in Solothurn.» Kreuchi ist Gemeinderat in Balsthal und hat sich vorher noch nie für den Kantonsrat aufstellen lassen. Ihm sei die Wahl gelungen, weil er bereits einen hohen Bekanntheitsgrad hat.
Bartholdi, selbst Gemeindepräsidentin von Egerkingen, ist die Wahl klar gelungen. «Ich bin zufrieden mit meinem Resultat. Aber die Freude wird klar durch die Abwahl von Enzo Cessotto gedämpft.»
Das Thaler und Gäuer Stimmvolk bestätigt die drei bisherigen SVP-Kantonsräte deutlich im Amt: Josef Fluri (Mümliswil, 5724 Stimmen), Beat Künzli (Laupersdorf, 5188 Stimmen) und Christine Rütti (Balsthal, 5054 Stimmen) erzielen die besten Resultate in der gesamten Amtei. Die Wahlresultate prognostizierten am Sonntag Nachmittag zunächst einen weiteren SVP-Sitz. Für den viertplatzierten Thomas von Arx aus Oensingen hat es mit 3996 Stimmen dann trotzdem nicht gereicht.
Den angestrebten zweiten Kantonsratssitz konnte die SP nicht erreichen. Die bisherige Nicole Wyss, Oensingen, holte den einzigen linken Sitz für das Gäu und das Thal. Etwas überraschend ist, dass es insbesondere der SP-Sekretär Niklaus Wepfer trotz seines grösseren Bekanntheitsgrades nicht einmal auf Platz 2 der SP-Liste schaffen konnte. Dieser Rang wurde von der Newcomerin aus Matzendorf, Petra Bieli geholt.
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