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Der Gäuer Fachnachtsumzug am Sonntag zog einmal mehr viel Publikum an.
Der Gäuer Fasnachtsumzug, der dieses Jahr mit 25 Sujets und 400 Teilnehmenden in Neuendorf über die Bühne ging, stand ganz im Zeichen der Jubiläen des Fachnachtsrat (Fara) Neuendorf und der örtlichen Guggenmusik Duube Guuge. Beide wurden vor 40 Jahren gegründet und zeigten am Umzug eindrücklich auf, dass an der Fasnacht auch künftig mit ihnen zu rechnen ist. Die Duube Gugge tat dies in alter Frische als fasnächtlicher Stimmungsmacher, der Fara, indem er mit einer tadellosen Organisation des Umzugs vergessen liess, dass Neuendorf seit 2012 keinen Obernarren mehr hat.
Seit 15 Jahren sind auch die Fasnachtsclique «Schreege Vögu» und die Sänf-Duube-Zonft Bestandteil der Neuendörfer Fasnacht. Letzteren gelingt es immer wieder, mit originellen Umzugswagen, das Publikum zu begeistern. Dieses Jahr wartete die Sänf-Duube-Zonft mit einer fahrenden Tanzbühne im American-Style auf. Darauf wurde zu Rock’n’Roll und basslastigem Partysound das Tanzbein geschwungen.
Dem Rock verschrieben hatten sich die drei in Wolfwil als Obernärrinen amtierenden Aaregirls Irene, Agi und Esther. Von einem Pontonierboot aus winkten sie den hunderten am Strassenrand wartenden Kiebitzen zu. Nicht fehlen durfte natürlich neben den üblichen Süssigkeiten der Ausschank von mehr oder weniger alkoholhaltigen Getränken. Vorsicht geboten war in dieser Sache beim als irisches Pub aufgemachten Umzugswagen des FC Härkingen. Neben Bier floss dort auch der Whisky in Strömen.
Etwas gesitteter gingen es die Dorfzwirble und die Turnerinnen B an. Sie verwandelten Neuendorf kurzerhand in ein Königreich. Das Fussvolk liessen sie daran teilhaben, indem Leute aus dem Publikum für einen Tag zu Königinnen und Königen gekrönt wurden.
Seine Aufwartung machte standesgemäss auch der Egerkinger Chräievater Aebi I. in Begleitung des Naare Rots Egerkingen der Chräieschränzer. Letztere sorgten wie etwa auch die Ohregrüble Härkingen oder die Chöpflivielharmoniker Kestenholz in den Umzugspausen mit ihren schrägen Tönen für echte Fasnachtsstimmung.
Einen Farbtupfer setzten die Chräägeler aus Niederbuchsiten mit ihrem auf einen Wagen gebauten grünen Drachen in ihren feuerroten Kostümen. Etwas ratlos zurück liess hingegen die Gunzger Morphis-Clique das Publikum. Der schön gestaltete Wagen erinnerte mit den in weisse Gewänder gehüllten Gestalten mit Ziegenköpfen und einem Sarg mit einer ebensolchen Person eher an eine satanische Zeremonie als an Fasnacht.
Die bunte Narrenparade mit Gästen aus Kappel, Gunzgen und dem Oberaargau fand nach etwas mehr als einer Stunde ihr Ende in der Dorfhalle, wo das närrische Treiben eine Fortsetzung fand.