Herbetswil
Im Thal ist auch Wachstum möglich

Die Familie Gautschi hat in Herbetswil bald mehr Platz für landwirtschaftliche Maschinen und Dienstleistungen.

Gabriela Strähl
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Heinz Gautschi (rechts) mit den Söhnen Reto (links) und Bruno (Mitte) auf der Baustelle des Neubaus.

Heinz Gautschi (rechts) mit den Söhnen Reto (links) und Bruno (Mitte) auf der Baustelle des Neubaus.

Bruno Kissling

Im Thal überwiegen momentan negative Meldungen über wegziehende Firmen und Schliessungen. Letztes Beispiel war Cartub AG, welche den Produktionsstandort in Laupersdorf aufgibt und ins Mutterhaus nach Zofingen zieht.

Dass im Thal durchaus auch Wachstum möglich ist, zeigt die Firma Landwirtschaftliche Arbeiten AG der Familie Gautschi. Zur Zeit errichtet das Unternehmen gut sichtbar an der Hauptstrasse eine neue Halle. Der Betrieb bietet für andere Bauern diverse landwirtschaftliche Dienste an, darunter Pflügen, Aussaat, Gras- und Maisernte sowie Sammeln des Grünguts und Kompostieren für die umliegenden Gemeinden.

Vermehrt auf Maschinen setzen

«Wir sind hier auf unserem Hof an die Grenzen gestossen», erklärt Reto Gautschi, der die Firma 2015 von seinem Vater Heinz, Vizegemeindepräsident von Herbetswil, übernahm. Der 800 Quadratmeter umfassende Neubau soll Platz für eine Werkstatt und Schlosserei sowie für den Verkauf von Maschinen bieten.

«Bisher haben wir kaum Servicearbeiten für andere Bauern durchgeführt und keinen Handel betrieben. Das wollen wir aber zukünftig vermehrt anbieten», so Bruno Gautschi, gelernter Fahrzeugschlosser. Durch den Umzug der Werkstatt in den Neubau wird auf dem Hof Platz frei, wo sie weitere Maschinen unterstellen wollen, die bisher in anderen Einstellungen eingemietet waren.

Die landwirtschaftlichen Dienstleistungen sind aber nicht das einzige Standbein des Hofs der Familie Gautschi. Sie führen ebenfalls eine Rindermast mit gut 170 Tieren. Die Arbeit auf dem Hof wird aufgeteilt: Bruno Gautschi kümmert sich um die Maschinen, während die Rindermast hauptsächlich unter der Verantwortung von Reto Gautschi liegt.

«Früher war die Rindermast das wichtigste Geschäft des Hofs, aber heute machen die landwirtschaftlichen Dienstleistungen zwei Drittel des Einkommens aus», so Reto Gautschi. Die Firma Landwirtschaftliche Arbeiten AG, an der Vater und Söhne Anteile haben, beschäftigen sieben Angestellte, darunter zwei Lehrlinge. Zukünftig arbeiten drei Angestellte im Neubau, neue Stellen werden vorläufig nicht geschaffen.

Den Grundstein für den Betrieb legte Vater Heinz Gautschi 1993, indem er erste landwirtschaftliche Dienstleistungen anbot. Ab 2003 betrieb er dies im grösseren Stil. Die beiden Söhne machten ihre Ausbildung ausserhalb des väterlichen Hofs und treten nun allmählich in seine Fussstapfen.

Im Herbst bezugsbereit

Der Neubau wird mit viel Eigenleistung erstellt, um die Kosten gering zu halten. Bis August soll die Halle fertiggestellt und im Herbst bezugsbereit sein. Abschliessend eingerichtet wird sie im nächsten Winter.