Neuendorf
«Gniessed s’Gäu!» als perfekter Imperativ

Der erste «Gäuer Kultur- und Genusstag» fand bei seinem Publikum grossen Anklang und war ein voller Erfolg. Es soll nicht der letzte gewesen sein.

Isabel Hempen
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Gäuer Kultur- und Genusstag
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Gestatten: Der Hauptgang - köstlich.
Tanz aus Niederbuchsiten gabs mit der Tanzgruppe TA Aktive.

Gäuer Kultur- und Genusstag

Es war der erste «Gäuer Kultur- und Genusstag». Und er war ein voller Erfolg. Das gemeinsame Projekt der zehn Gemeinden Egerkingen, Fulenbach, Hägendorf, Härkingen, Kestenholz, Neuendorf, Niederbuchsiten, Oberbuchsiten, Oensingen und Wolfwil war zwei Jahre lang geplant worden. Vergangenen Samstag nun konnte das Gäu sich und sein Kulturprogramm in der Dorfhalle Neuendorf präsentieren.

Und das Gäu hat offenbar einiges zu bieten. Jede der Gemeinden war mit einem Auftritt präsent. Etwa in Form einer Jugendmusik, einer Trachtengruppe oder einer Aerobic-Darbietung.

Für den kulinarischen Rahmen sorgte das Gasthof Kreuz aus Egerkingen. Wer wenig Hunger mitbrachte, stillte diesen in der Festwirtschaft. Gourmets hingegen liessen sich das «Genussparadies» nicht entgehen, wo zum unschlagbaren Preis von 30 Franken à discrétion ein regionales Häppli-Menü genossen werden konnte.

Apéro auf Barren und Kasten

Dass dieses in der Turnhalle eingenommen wurde, schien keinen der zahlreichen Anwesenden zu stören. Auf Barren und Kästen stand um 16 Uhr der Apéro bereit, und bereits nach kurzer Zeit war die Halle voller Gäuerinnen und Gäuer, die sich zuprosteten und Häppchen kosteten. Essiggemüse, Speckzopf, Früchtecocktail und Trockenwurst mundeten, das Servicepersonal füllte die Schälchen immer wieder nach.

Eine Stunde später wurde die Wand hochgefahren und die Besucherinnen und Besucher begaben sich in die Nebenhalle. Der Oensinger Gemeinderat und Präsident der Kulturkommission, Fabian Gloor, hiess die Anwesenden herzlich willkommen und stellte die Idee hinter dem Anlass vor: So bildet der «Gäuer Kultur- und Genusstag» den Auftakt zu einer Reihe von Veranstaltungen, die zwischen dem 11. und 18. September in den Gäuer Gemeinden stattfinden.

Das Gäu solle sich damit in verschiedenen Bereichen näherkommen und so zur Lebensqualität seiner Bewohner beitragen. Mit den Worten: «Gniessed s’Gäu!» leitete er schliesslich zum Programm über.

Den gelungenen Auftakt legte die Jugendmusik Aaregäu aus Wolfwil hin. Auf sie folgte die Jugendmusik Härkingen/Neuendorf, die insbesondere durch ihren energischen Dirigenten auffiel.

Ein Highlight war sicher der anschliessende Auftritt der Egerkinger Treichler, deren ohrenbetäubende Einlage nicht nur die Kinder bewog, sich die Ohren zuzuhalten. Dennoch wurden sie mit tosendem Beifall belohnt. Die Egerkinger Jugendmusik lieferte schliesslich den krönenden Abschluss des ersten Programmteils.

Auch Suppenhuhn dabei

Nach dieser kurzweiligen Stunde wartete nebenan im Genussparadies bereits die Vorspeise: Farmer-Salat, Metzgete-Wurst, Suppenhuhntöpfli, Käsekuchen und Forellenknusperli. Kein Chichi, sondern regional und richtig schmackhaft. Das «Kreuz» in Egerkingen darf sich schliesslich mit 15 Gault-Millau-Punkten schmücken. «Das Menü ist super und der Preis stimmt auch», meinte eine Besucherin aus Neuendorf. Und auch den anderen Gästen schien es zu schmecken.

So ging es an diesem Abend weiter. Es folgten zwei weitere Programmteile – eine Aerobic/Hip-Hop-Formation aus Niederbuchsiten, die begeisterte, Schwertkampfkunst aus Hägendorf, die Rockband Laxnax aus Oensingen – unterbrochen vom kulinarischen Hauptgang und Dessert.

«Schnitz und Drunger», Eiertätsch und geschmorte Rindsschulterstreifen wurden kredenzt, den süssen Abschluss bildeten Niederbuchsiter Tartere, Brönnti Creme und Ofenküchlein. Unter anderem. Hungrig ging an diesem Abend niemand nach Hause. Das Konzept der Veranstaltung schien die Besucher und Besucherinnen von Beginn weg zu überzeugen: «Noch lässig, mal was anderes», meinte etwa Sonja Huber aus Egerkingen, die mit ihrer Mutter kam.

Es sei «eine coole Mischung aus Abendprogramm und Kulinarik», fand sie. Fabian Gloor vom Organisationskomitee «kultur gäu» bezeichnete das Projekt als «Experiment». Und dieses soll nach Möglichkeit weitergeführt werden. «Wir werden schauen, wie diese Veranstaltungswoche verläuft. Aber ich würde mir wünschen, dass wir als Region auch in Zukunft gemeinsam auftreten.»